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„Durchgängigkeit bis hinab zum Sensor“

Hartmut Pütz betont einheitliche Engineering-Plattform von Mitsubishi Electric
„Durchgängigkeit bis hinab zum Sensor“

Mitsubishi Electric stellte zur SPS IPC Drives 2013 nicht nur sein neues modulares Steuerungskonzept Melsec iQ-R vor, sondern auch die neue Kompaktsteuerungsfamilie Melsec FX5, die neue Umrichtergeneration FR-A800 und die neue HMI GOT2000. Hartmut Pütz, President Factory Automation, European Business Group, erläutert die Zielsetzungen.

Das Interview führte Michael Corban, Chefredakteur elektro AUTOMATION.

elektro AUTOMATION: Herr Pütz, Sie sprechen bezüglich der neuen modularen Steuerungsgeneration Melsec iQ-R eher von Revolution als Evolution. Warum?
Pütz: Weil wir damit auch komplexeste Applikationen abdecken können, sowohl hinsichtlich der Performance als auch der Einbindung in die Systemumgebung. Das gilt bis hinein in komplexeste Netzwerkstrukturen und schließt Servo-Motion-Applikationen ein. Dabei reduziert die neue modulare Hochleistungssteuerung gegenüber der Vorgängerin den Entwicklungsaufwand sowie die Wartungs- und Betriebskosten. Ein entscheidendes Plus ist zudem, dass das Engineering nun für die iQ-R als auch die neue Kompaktsteuerung FX5 durchgängig eine einheitliche Plattform nutzen kann.
elektro AUTOMATION: Das unterstützt dann auch den Trend hin zur Dezentralisierung von Steuerungsaufgaben und damit die Umsetzung von Industrie-4.0-Konzepten?
Pütz: So ist es. Mussten die Automatisierungsspezialisten in der Vergangenheit unterschiedliche Lösungen nutzen, haben wir das Engineering nun auf einer Plattform zusammengeführt. Nach wie vor sehen wir aber auch einen Bedarf für eine sehr mächtige zentrale Steuerung, die allerdings gleichzeitig mit verteilten kompakten Steuerungen kommunizieren muss. Genau das unterstützen wir mit der neuen Plattform.
elektro AUTOMATION: Bevor wir auf die damit mögliche Durchgängigkeit eingehen noch ein Wort zur FX5. Was sind ihre Stärken?
Pütz: Der Platz in Maschinen und Schaltschränken ist knapp, gefragt sind deshalb höher integrierte und weiter verdichtete Komponenten. Diesem Trend kommen wir mit der Melsec-FX5-Serie noch weiter entgegen, indem wir einige der früher separat angebotenen Module integriert haben. Damit senken wir den Platzbedarf, ohne dass der Anwender auf Leistung verzichten muss. Bei der Entwicklung standen zudem eine höhere Produktivität sowie geringere Gesamtbetriebskosten und ein niedrigerer Energieverbrauch im Fokus.
elektro AUTOMATION: Kommen wir noch einmal zurück auf das Thema Industrie 4.0. Welchen Stellenwert besitzt diese Thematik für ein japanisches Unternehmen?
Pütz: Industrie 4.0 ist gerade für einen japanischen Konzern ein ganz interessantes Thema, da Japan hinsichtlich der Produktionstechnik oft eine Vorreiterrolle eingenommen hat – denken Sie an Kaizen oder Kanban. Industrie 4.0 ist in diesem Sinne eine logische Weiterentwicklung – viele bekannte Ideen verschmelzen darin zu einem durchgängigen Konzept. Wegen dieser Durchgängigkeit binden wir auch ganz bewusst den Bereich der Sensorik ein…
elektro AUTOMATION: …weil die Sensoren ‚Augen und Ohren‘ der Industrie 4.0 sind?
Pütz: Ja, die Sensorik ist sicherlich ein wichtiger Bestandteil von Industrie 4.0. Nur wenn der genaue Maschinenzustand bekannt ist, lassen sich Industrie-4.0-Konzepte umsetzen. Wir haben deswegen in diesem Jahr die Kommunikationsstruktur unserer iQ Platform erweitert, um die Einbindung der Sensorik zu ermöglichen. Von unserer nun einheitlichen Engineering-Plattform aus können die Ingenieure durchgängig bis auf den Sensor zugreifen und ihn von dort aus definieren und überwachen. Da wir keine eigene Sensorik anbieten, gilt das übrigens für jeden Sensorik-Hersteller, der unsere Standards unterstützt. Durchgängig angebunden sind auf diese Weise die Komponenten von Balluff. Mit diesem Hersteller verbindet uns eine langjährige und weitreichende Kooperation.
elektro AUTOMATION: Kommen wir zurück auf die Produktebene. Im Bereich der Antriebstechnik betonen Sie die Evolution hin zur 800er-Serie. Was zeichnet diese aus?
Pütz: Neben Verbesserungen bei Leistung und Zuverlässigkeit vor allem die Offenheit hinsichtlich der Kommunikationsmöglichkeiten. Zudem sind die FR-A800-Umrichter besonders bedienerfreundlich und sie unterstützen den Anwender dabei, die Wirtschaftlichkeit und Energiebilanz von Anlagen zu optimieren. Ein weiteres Plus im Bereich der Antriebe ist, dass wir jetzt neben Schutzklasse IP20 auch IP55 bieten können.
elektro AUTOMATION: Erlauben Sie eine letzte Frage bezüglich der langfristig anzustrebenden digitalen Durchgängigkeit aus der Fabrikplanung bis in die Steuerungsprogrammierung: Streben Sie die Zusammenarbeit mit Anbietern von Software für das Product Lifecycle Management an?
Pütz: Diese Zusammenarbeit wird kommen – und dann sicherlich im Rahmen der e-F@ctory Alliance umgesetzt. Allerdings handelt es sich dabei um eine Zukunftsvision. Hält man sich vor Augen, dass wir uns – 25 Jahre nach Einführung des CIM-Gedankens! – an die Realisierung durchgängiger Konzepte machen, ist hier noch etwas Geduld gefragt. Für Mitsubishi Electric ist an dieser Stelle wichtig, das Realisier- und Machbare im Blick zu behalten. Klar ist aber auch, dass die Kooperation mit den PLM-Anbietern immer wichtiger wird.
elektro AUTOMATION: Herr Pütz, vielen Dank für das Gespräch.
„Selbst komplexeste Applikationen können wir mit unserem neuen Steuerungskonzept Melsec iQ-R abdecken – sowohl hinsichtlich der Performance als auch der Einbindung in die Systemumgebung.“
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