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„Zeit gewinnen für das Kern-Know-how“

Programmieraufwand bei zunehmender Individualisierung im Griff behalten
„Zeit gewinnen für das Kern-Know-how“

„Zeit gewinnen für das Kern-Know-how“
Markus Sandhöfner, Geschäftsführer, B&R Industrie-Elektronik Bild: B&R
Mehr Zeit für die Schaffung von Alleinstellungsmerkmalen können Maschinenbauer mit der Nutzung der mapp Technology von B&R erhalten. Mit Markus Sandhöfner, Geschäftsführer der B&R Industrie- Elektronik GmbH in Bad Homburg, sprach die elektro AUTOMATION über die Vorteile der zur SPS IPC Drives 2014 vorgestellten Technologie, die Software-Bausteine für Basis-Funktionalitäten bietet.

Interview: Michael Corban, Chefredakteur elektro AUTOMATION

elektro AUTOMATION: Herr Sandhöfner, können Sie kurz die Hintergründe der Entwicklung der zur SPS IPC Drives vorgestellten mapp Technology erläutern?
Sandhöfner: Der Automatisierungsmarkt ist davon getrieben, dass die Endkunden sehr stark nach individuell zugeschnittenen Produkten fragen. Diese Individualisierung der Produktion mündet in der Losgröße Eins, was einerseits zu einer stärkeren Vernetzung der Fertigungseinheiten führt, weil die Daten für die individuelle Konfiguration ja an die betreffende Maschine oder Anlage übertragen werden müssen. Andererseits führt dies über die zunehmende Digitalisierung dazu, dass immer größere Anteile der Entwicklungsleistung auf die Erstellung des Programmcodes für die Steuerungen entfallen. Nach unserer Beobachtung liegt dieser Anteil inzwischen bei rund 50 Prozent. Und genau in diese Richtung zielt unsere mapp Technology – wobei wir allerdings das Zusammenspiel mit der Hardware nicht aus den Augen verlieren.
elektro AUTOMATION: Können Sie das näher erläutern?
Sandhöfner: Hinter unserem Programmiertool Automation Studio steckt ja schon immer die Philosophie, mit einem Automatisierungswerkzeug jegliche Hardware von B&R programmieren zu können. Das öffnet unseren Anwendern den Weg, neben aktuell verfügbarer Hardware auch zukünftige Steuerungstechnik zusammen mit der bestehenden Software einsetzen zu können. Das genau ist der entscheidende Punkt angesichts der weiter steigenden Bedeutung der Software. Je größer deren Anteil wird, desto wichtiger ist es, dass ich Programmcode wiederverwenden kann – und zwar hardwareunabhängig.
elektro AUTOMATION: Welche Rolle spielt in diesem Zusammenhang die mapp Technology?
Sandhöfner: Mit den im Zuge der Individualisierung steigenden Anforderungen an die Maschine, realisiert vor allem in Software, wollen wir die Programmierung erleichtern. Dabei haben wir vor allem Basisfunktionen wie etwa das Laden von Rezeptdaten im Blick, für die wir dem Anwender per mapp Technology fertige Software-Bausteine zur Verfügung stellen – wiederum verbunden mit der Möglichkeit, diese hardwareunabhängig und damit wiederholt einsetzen zu können. Diese Bausteine sind getestet und haben sich bereits im Feld bewährt, so dass der Programmieraufwand sinkt. Noch entscheidender ist allerdings, dass dies dem Maschinenbauer die Chance gibt, sich auf die Entwicklung der Funktionalitäten zu konzentrieren, die ihm am Markt eine Alleinstellung verschaffen. Er kann also die frei werdende Zeit zugunsten seines Kern-Know-hows einsetzen und damit erfolgreicher am Weltmarkt agieren; die Standardfunktionalitäten decken mapp-Bausteine ab.
elektro AUTOMATION: Wo liegen denn die Unterschiede zu Funktionsbausteinen, die wir bereits in Automation Studio kennen?
Sandhöfner: Die in unserem Programmierwerkzeug schon sehr lange integrierten Funktionsbausteine decken etwa antriebstechnische Aufgaben ab beziehungsweise bilden elektromechanische Funktionen in Software ab – bis hin zu CNC-, Robotik- und beispielsweise Temperatur-Regelungsfunktionen. Zudem sind sie auf bestimmte Branchen zugeschnitten, wie die Registermarkenerkennung beim Druck. Mit der mapp Technology fokussieren wir jetzt sehr stark den Basis-Funktionsbereich, sprich Aufgaben, mit denen eine Maschine ausgestattet sein muss, ohne dass sich damit ein Mehrwert generieren lässt. Ziel ist eben, Entwicklungsarbeit einzusparen, um sie für die Schaffung von Alleinstellungsmerkmalen nutzen zu können.
elektro AUTOMATION: Und für die Realisierung dieser Basisfunktionalitäten übernimmt B&R die Verantwortung bis hin zur Pflege des Programmcodes?
Sandhöfner: Das ist ein wesentlicher Bestandteil unseres Angebots. Hintergrund ist, dass wir im Gespräch mit unseren Kunden festgestellt haben, dass etwa 50 Prozent des Aufwandes, um solche Funktionen zu schaffen, auf deren Pflege und Wartung entfallen. Mit anderen Worten: Die Hälfte des Aufwands entsteht im Laufe des Lebenszyklus einer Maschine, wenn es darum geht, entsprechende Funktionen an das sich ändernde Nutzerverhalten anzupassen oder Fehler zu beheben. Die mapp-Bausteine bieten hier den Vorteil, dass sie bereits im Feld erprobt und gehärtet wurden, sie also ihre Leistungsfähigkeit bereits bewiesen haben. Dementsprechend entfällt wiederum der Wartungsaufwand – der Anwender gewinnt damit erneut Zeit, um sich auf sein Kern-Know-how zu konzentrieren.
elektro AUTOMATION: Wie geht es weiter mit der mapp Technology, was erwartet die Anwender?
Sandhöfner: Zur SPS IPC Drives 2014 hatten wir bereits rund 70 Funktionen realisiert. Dieses Angebot bauen wir weiter aus und wir differenzieren es abhängig von den Anforderungen der Anwender. So wird es beispielsweise grundlegende Basisfunktionen für den Einstieg geben und darauf aufbauend dann speziellere Software-Funktionen entsprechend der Nachfrage unserer Kunden. Ich gehe davon aus, dass wir auf diese Weise schnell über 100 Bausteine hinauskommen.
elektro AUTOMATION: In diesem Sinne erleichtern Sie dann auch den modularen Aufbau von Maschinen und Anlagen…
Sandhöfner: …den wir aktiv unterstützen im Rahmen unseres Solution-Programmes Scalability+. Hardwareseitig ist dafür unser neuer Servoverstärker Acopos P3 ein Beispiel, der nicht nur die kompletten Sicherheitsfunktionalitäten inklusive der Robotik abdeckt, sondern gleichzeitig bezogen auf seinen Vorgänger auch 69 Prozent weniger Bauvolumen benötigt. So lässt sich nicht nur Schaltschrankplatz sparen, sondern je nach Anwendung kann auch ganz auf einen Schaltschrank verzichtet werden. Die kompakte Gruppierung von Antrieben und zugehörigen Funktionsmodulen erleichtert die modulare Gestaltung von Maschinen und Anlagen. In diese Richtung zielt auch unser kompakter Panel PC 2100, der mit dem gleichen Panel ausgestattet werden kann wie ein abgesetzter PC. Dies bietet die volle Leistungsfähigkeit und Skalierbarkeit auch auf der Visualisierungs- und Bedienseite.
elektro AUTOMATION: Herr Sandhöfner, vielen Dank für das Gespräch.
„Ziel der mapp Technology ist es, Entwicklungsarbeit einzusparen, um sie für die Schaffung von Alleinstellungsmerkmalen einsetzen zu können.“

INFO & KONTAKT

B&R Industrie-Elektronik GmbH
Norsk-Data-Straße 3
61352 Bad Homburg
Tel. 06172 / 4019-0
Details zur mapp Technology:

VIDEO-TIPP

Mit B&R-Deutschland-Chef Markus Sandhöfner sprach die elektro AUTOMATION anlässlich der SPS IPC Drives 2014.
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