Die Technologie-Initiative SmartFactory-KL hat mit dem Aufbau einer vernetzten Produktion an drei Standorten begonnen mit dem Ziel, Gaia-X in der Praxis zu testen. Die drei Standorte sind:
- SmartFactory-KL (SF-KL)
- DFKI (IFS)
- TU Kaiserslautern (Lehrstuhl WSKL)
Idee einer Shared Production umsetzen
In der Idee der Produktion der Zukunft Production Level 4 (PL4) formulieren die Wissenschaftler eine Shared Economy, in der sich Maschinenmodule vernetzt austauschen können und ihre Fähigkeiten (Skills) über eine Datenplattform anbieten. So wird es möglich, dass ein Produkt gefertigt werden kann, indem ein Unternehmen in dem Gesamtsystem Fertigungsfähigkeiten einkauft, über die es in der eigenen Fabrik nicht verfügt. Das hat den Vorteil, dass
- Unternehmen nun Aufträge annehmen, obwohl sie bestimmte Maschinen nicht besitzen, und dass
- ungenutzte Maschinen von anderen genutzt werden können. Damit können sich die Leerlaufzeiten von Anlagen erheblich reduzieren.
Teilprojekt smartMA-X erarbeitet technische Details
Jede der drei Einrichtungen steht für ein technisches Modul, eine Fertigungsfähigkeit oder einen Service. Zusammen bilden sie zukünftig das Testbed für vernetzte Produktion. Ein Production Level 4–Demonstrator funktioniert bereits im Innovation Lab der SmartFactory-KL. Ein zweiter mit völlig neuem Transportsystem ist im DFKI Gebäude im Bau. An der TU Kaiserslautern wird der Lehrstuhl für Werkzeugmaschinen und Steuerungen mit Fräsmaschinen angebunden, die individuell gefräste Bauteile herstellen. „Die Idee von Gaia-X betont, dass jede Maschine oder jeder Service Teil eines Datennetzwerkes ist. Egal welcher Hersteller technisch dahinter steckt. Dieses Netzwerk bildet einen Datenraum, indem Daten souverän und sicher ausgetauscht werden können“, erklärt Keran Sivalingam, Projektleiter des Teilprojektes smartMA-X. „Wir müssen nun schauen, wie dieser Datenraum technisch realisiert werden kann. Vor allem mit dem Blick auf die Industrie, deren Bedürfnissen und Anforderungen.“
Knackpunkt Maschinendaten
Gerade Unternehmen tun sich oft schwer, langfristig zu denken, Visionen zu entwickeln und Neuerungen einzuführen. Das betrifft auch das Thema Maschinendaten. Gaia-X soll als sicherer Datenrahmen dienen. Trotzdem sind Unternehmen skeptisch, ihre Maschinendaten zu teilen. Viele Firmen haben Angst, dass das Wissen der Konkurrenz nutzen könnte. Die technologie-Initiative sieht das eher positiv: von dem Wissen könnten andere profitieren.
Übrigens: Wie Austausch und Zusammenarbeit praktisch aussehen, zeigt die SmartFactory-KL einmal monatlich auf YouTube mit dem Format SmartFactory-KL LIVE. (eve)
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