Startseite » Sensorik »

Industrie 4.0 erfordert langen Atem

Phoenix Contact: 19. Industrial Communication Congress
Industrie 4.0 erfordert langen Atem

Industrie 4.0 erfordert langen Atem
Intelligente technische Systeme finden sich nicht nur im Fertigungsumfeld, sondern auch im mobilen Arbeitsumfeld. Claas etwa arbeitet an selbstfahrenden Erntemaschinen. Bild: Claas
Um das Thema Industrie 4.0 kommt auch der Industrial Communication Congress nicht herum – was nicht verwundert, weil die industrielle Kommunikation eine entscheidende Rolle in den intensiv horizontal wie vertikal vernetzten Konzepten spielt. Zum entscheidenden Knackpunkt könnte aber die bislang fehlende, standardisierte Beschreibung von Montage- und Fertigungsabläufen werden.

Michael Corban, Chefredakteur, elektro AUTOMATION

Mitte März 2014 fand in Bad Pyrmont der 19. Industrial Communication Congress von Phoenix Contact statt. Auf dem Programm standen zahlreiche Vorträge rund um das Thema Industrie 4.0. Folgerichtig kamen viele Referenten aus dem Bereich der Forschung, gelegentlich blitzten aber auch erste Ansätze aus der Praxis auf. So stellte etwa Thilo Steckel von Claas selbstfahrende Erntemaschinen vor – ein Thema, das bei genauerem Hinsehen weit mehr mit der Produktionswelt des Maschinen- und Anlagenbaus zu tun hat, als man meint. Letztlich handelt es sich bei einer Erntemaschine um eine ‚fahrende Fabrik‘, bei der sich zudem die Randbedingungen der Produktion ständig ändern – etwa die Bodenbeschaffenheit in Abhängigkeit vom Wetter. „Das macht eine mathematische Beschreibung beziehungsweise Modellierung sehr schwierig; gleichwohl geht es darum, die theoretische Leistungsfähigkeit der Maschine in der Praxis möglichst gut zu nutzen“, so Steckel.
Das Thema der Modellierung griff auch Dr. Werner Herfs vom Werkzeugmaschinenlabor (WZL) der RWTH Aachen auf, der seinen Vortrag unter den Oberbegriff ‚Cognitive Control‘ stellte. Das Ziel dabei ist schnell definiert: Es geht um die Optimierung der Fertigung und deren selbstständige Anpassung an veränderte Randbedingungen. Das Problem: „Bezüglich der Änderungen am Produktmodell fehlen bislang disziplinübergreifende Absprachen – was steuerungsseitig die Berücksichtigung von Produktvarianten sehr erschwert.“ Herfs fordert deshalb die Entwicklung neuer Systemarchitekturen für die Automatisierungstechnik, die letztlich auch ein kognitives Verhalten ermöglichen sollen.
Gemeinsame Sprache ist Voraussetzung
Konkret auf das Problem einer fehlenden ‚Sprache‘ beziehungsweise Semantik bezüglich der Beschreibung von Montage- und Fertigungsprozessen kam Peter Klüger von Kuka zu sprechen. „Die Robotik kann viele der Forderungen in Industrie-4.0-Konzepten erfüllen, aber es fehlt eine standardisierte Sprache, die herstellerübergreifend verstanden wird.“ Das war auch das Ergebnis des Round-Table-Gesprächs der elektro AUTOMATION im letzten Jahr (siehe Kasten Info-Tipp 1). Diese Sprache könne man zwar im Fachverband Robotik sicherlich finden, so Klüger weiter, doch sei es zwingend erforderlich, dass auch die Werkzeugmaschinenbauer diese verständen, um kombinierte Konzepte aus Bearbeitungszentren und Roboter-Handling erfolgreich umzusetzen. „Gelingt das nicht, kann Industrie 4.0 daran auch scheitern.“
Was sich bereits heute steuerungstechnisch umsetzen lässt, zeigte der Kuka-Mitarbeiter eindrucksvoll am Beispiel von zwei Robotern, die gemeinsam eine Karosserie heben können, deren Masse über der Traglast der beiden Roboter liegt. Noch interessanter sind natürlich die Anwendungen, in denen Mensch und Roboter Hand in Hand arbeiten – naturgemäß liegen hier aber die Safety-Anforderungen sehr hoch.

INFO-TIPP 1
Die Zusammenfassung des Round-Table-Gesprächs der elektro AUTOMATION zum Thema Industrie 4.0 finden Sie in Ausgabe 11/2013, S. 32: ‚Gesucht wird eine gemeinsame Sprache‘, sowie zusammen mit einer Videozusammenfassung auf:

INFO-TIPP 2
Wie sich Phoenix Contact die ‚intelligente Produktion von Morgen‘ vorstellt, lesen Sie in dieser Ausgabe ab S. 46. Im Rahmen der Veranstaltung ‚Intralogistik als Trendsetter der Industrie 4.0‘ am 24. Juni 2014 wird es dazu auch einen Vortrag geben, Details dazu ab S. 42 sowie unter:
Newsletter

Abonnieren Sie unseren Newsletter

Jetzt unseren Newsletter abonnieren

Webinare & Webcasts

Technisches Wissen aus erster Hand

Whitepaper

Hier finden Sie aktuelle Whitepaper

Videos

Hier finden Sie alle aktuellen Videos


Industrie.de Infoservice
Vielen Dank für Ihre Bestellung!
Sie erhalten in Kürze eine Bestätigung per E-Mail.
Von Ihnen ausgesucht:
Weitere Informationen gewünscht?
Einfach neue Dokumente auswählen
und zuletzt Adresse eingeben.
Wie funktioniert der Industrie.de Infoservice?
Zur Hilfeseite »
Ihre Adresse:














Die Konradin Verlag Robert Kohlhammer GmbH erhebt, verarbeitet und nutzt die Daten, die der Nutzer bei der Registrierung zum Industrie.de Infoservice freiwillig zur Verfügung stellt, zum Zwecke der Erfüllung dieses Nutzungsverhältnisses. Der Nutzer erhält damit Zugang zu den Dokumenten des Industrie.de Infoservice.
AGB
datenschutz-online@konradin.de