Vier Wege, ein Ziel: Die richtige Konfiguration des Messumformers ist eine Grundvoraussetzung für optimale Ergebnisse. In der Interface-Elektronik sind DIP-Schalter und Potentiometer echte Klassiker – aber längst nicht das Ende der Fahnenstange. Das zumindest zeigt eine neue Serie von Messumformern. Sie bietet den Anwendern zusätzlich die Möglichkeit, Einstellungen via PC-Software, App und einem abnehmbaren Display mit Touch-Bedienfeld vorzunehmen. Für welchen Konfigurationsweg man sich also entscheidet, ist mit den Geräten von Wago keine Frage der technischen Möglichkeiten mehr, sondern allenfalls Geschmackssache.
Christoph Heidenreich ist Leiter Produktmanagement und Entwicklung Interface Electronic bei der Wago Kontakttechnik GmbH & Co. KG in Minden
Ob Eingangssignalbereiche angepasst oder Grenzwert-Schwellwerte definiert werden müssen: In der Praxis kommt es nicht selten vor, dass der Servicetechniker vor Ort in der Anlage genau das Equipment nicht zur Hand hat, das gerade benötigt wird. In solchen Situationen zeichnen sich die vielfältigen Konfigurationsmöglichkeiten der Jumpflex-Messumformer ebenso aus wie bei der erstmaligen Inbetriebnahme. Auf den Aspekt der Konfiguration wurde während der Entwicklung der neuen Produktfamilie Jumpflex 2857 besonderes Augenmerk gelegt.
Vielfältige Konfigurations- möglichkeiten
Als moderne Signal-Schnittstellen müssen Trennverstärker, Messumformer und Co. gleichermaßen benutzerfreundlich und leistungsfähig sein, um alle Anforderungen an die Flexibilität zu erfüllen. Die Serie 2857 kommt diesem Anspruch nach, indem sie auf unterschiedlichen Wegen angesprochen werden kann: klassisch per Dip-Schalter, über die neu entwickelte PC-Software, mittels Smart- phone-App via Bluetooth oder über das Display mit Touch-Bedienfeld. Damit bietet die Interface-Elektronik von Wago nicht nur für jede Situation die passende Lösung, sondern auch für jeden Geschmack.
Das exklusiv erhältliche, abnehmbare Display (2857-0900) lässt sich schnell und unkompliziert auf das Gehäuse aufstecken. Es verfügt über ein kapazitives Touch-Bedienfeld, mit dem sich die Jumpflex-Geräte intuitiv – ganz ähnlich der Benutzung eines Smartphones – konfigurieren lassen. Das Display ist mehrfarbig und wechselt, je nach aktuellem Zustand, zwischen verschiedenen Farben wie orange, rot, grün oder weiß. Integrierte Features wie die Kopierfunktion können dazu genutzt werden, um abgespeicherte Konfigurationsdaten eines Gerätes auf andere Geräte gleichen Typs zu übertragen. Hierbei lassen sich auch Passwörter vergeben, um die konfigurierten Daten vor unbefugtem Zugriff und Manipulationen zu schützen.
Das Display-Gehäuse ist 22,5 mm breit und für Messumformer gleicher Baubreite optimiert. Gleichwohl können auch die schmaleren, 12,5 mm breiten Jumpflex-Geräte konfiguriert werden. Da das Display in einem solchen Fall auf einer Seite übersteht, muss lediglich der Klarsichtdeckel der benachbarten 2857-Komponente geöffnet werden. Mit der innovativen Touch-Bedienung und der benutzerfreundlichen Menüführung lassen sich beispielsweise Messbereiche von Temperatursensoren durch einfaches Tippen und Streichen mit dem Finger einstellen.
Interface-Konfigurationssoftware
Eine Alternative zum Display bildet die Interface-Konfigurationssoftware, die angeschlossene Jumpflex-Module automatisch erkennt. Die grafische Benutzeroberfläche ist übersichtlich gestaltet und einfach zu bedienen. Häufig benötigte Befehle sind über ein Hauptmenü im oberen Bereich des Dialogs direkt erreichbar. Per Tastendruck werden aktuelle Daten ausgelesen, verändert und anschließend wieder in das Gerät geschrieben. Alle Parameter können abgespeichert und so für andere Jumpflex-Geräte gleichen Typs wiederverwendet werden.
Die Interface-Konfigurationssoftware stellt Prozesswerte grafisch aufbereitet als Trendverlauf dar. Neben dem Ausgangssignal werden Messbereichsüber- und -unterschreitungen, Drahtbruch des Sensors oder ein Kurzschluss optisch in der Benutzeroberfläche signalisiert. Damit ist zu jeder Zeit ersichtlich, was in der Applikation vor sich geht. Im Offline-Modus ist es zudem möglich, die Messumformer bereits dann zu konfigurieren, wenn sie noch gar nicht angeschlossen sind. Eine solche Vorkonfiguration kann unter anderem in der Projektierungsphase hilfreich sein.
App für mobile Endgeräte
Die App Jumpflex-ToGo wiederum ist für alle mobilen Endgeräte mit Android-Betriebssystem ab Version 2.3 verfügbar. Sie bringt den gesamten Funktionsumfang einer PC-basierten Software auf Smartphones und Tablet-PCs. Mit Jumpflex-ToGo lassen sich Ein- und Ausgangsparameter verändern sowie Einstellungen und Messwerte anzeigen. Die Schnittstelle zwischen dem mobilen Endgerät und dem Messumformer bildet der Bluetooth-Adapter (750-921).
Wesentliche Merkmale der App sind die ebenfalls übersichtliche Oberflächengestaltung und die benutzergeführte Bedienung. Auch hier erleichtert die automatische Modulerkennung die Konfiguration der Messumformer. Alle Parameter eines Projektes können auf der SD-Karte des Smartphones oder Tablet-PCs abgespeichert und so für andere Jumpflex-Geräte gleichen Typs wiederverwendet werden. Insbesondere vor dem Hintergrund der zunehmenden Dezentralisierung erhöhen Produktiv-Apps wie Jumpflex-ToGo die Flexibilität und sorgen damit für noch mehr Servicefreundlichkeit.
Durchdachtes Gehäusekonzept
Die neue Jumpflex-Serie 2857 startet zunächst mit einem Strommessumformer, einem Trennverstärker und zwei Temperatur-Grenzwertschaltern, welche die Signale von PT-Sensoren oder Thermoelementen auf ein Relais umsetzen. Alle Geräte können auf allen Konfigurationswegen für unterschiedlichste Applikationen eingestellt werden. Die neue Produktfamilie ist mit einem einheitlichen Konturendesign konstruiert, das zugleich vollständig kompatibel zur bestehenden Serie 857 ist. Durch die so ermöglichte baubreitenübergreifende Brückung der Versorgungsspannung erübrigt sich das Verdrahten jeder einzelnen Komponente. Das spart Zeit bei der Installation und ist schnell und einfach gemacht. Die Serie 2857 ist für einen erweiterten Umgebungstemperaturbereich von -25 bis +70 °C ausgelegt. Alle Messbereiche sind kalibriert und bieten damit optimale Genauigkeitswerte.
Die Serie 2857 vereint die gleichen positiven Eigenschaften, die schon bei der 6,0 mm breiten Serie 857 dazu geführt haben, den Benchmark-Gedanken für Wago zu untermauern. Die Kombination aus mechanischen und elektrischen Features führt zu Alleinstellungsmerkmalen, die auch weiterhin den Maßstab bei Messumformern darstellen werden. ge
PRAXIS PLUS
Die Jumpflex-Messumformer zeichnen sich durch ein schlüssiges Gehäusekonzept mit typenübergreifenden Brückungsmöglichkeiten, Cage-Clamp-Anschlüsse sowie eine Baubreite von nur 6,0 mm, 12,5 mm und 22,5 mm aus. Diese Merkmale sind die Basis für eine flexible Gesamtlösung. Die Geräte kombinieren Elektronik mit sicherer Trennung, einen breiten Umgebungstemperaturbereich sowie kalibriert umschaltbare Signale.
INFO-TIPP
Die kostenlose App Jumpflex-ToGo bringt den gesamten Funktionsumfang einer PC-basierten Software auf alle mobilen Endgeräte mit Android-Betriebssystem. Grundlagen zu Android bietet das Dokument:
www.androider.de/wp-content/uploads/2011/02/Android-Einfuehrung.pdf
Weitere Informationen sind auch verfügbar unter:
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