Sicherer Einsatz selbst in dünner Luft

Nach Informationen der Wago Kontakttechnik GmbH in Minden

Das neu entwickelte System kombiniert extreme Witterungsbeständigkeit, Störsicherheit sowie Spannungs- und Vibrationsfestigkeit und zeichnet sich durch einen geringen Platzbedarf sowie durch niedrigere Energie- und Wartungskosten aus. Die damit verbundene Optimierung der Anlagenverfügbarkeit bewirkt eine Steigerung der Produktivität. Einsatzschwerpunkte sind anspruchsvolle Anwendungen wie der Schiffbau und die On-/Offshore-Industrie, Anlagen für erneuerbare Energien, Ortsnetzstationen und Energieverteilungen, die Petrochemie sowie die Wasser- und Abwasserindustrie und nicht zuletzt der Sondermaschinenbau.

Dank des erweiterten Umgebungstemperaturbereichs kann die XTR-Variante des I/O-Systems bei Temperaturen zwischen -40 und +70 °C eingesetzt werden. Eine hohe Betriebssicherheit bezüglich des Anlaufverhaltens und des laufenden Betriebs ist dabei gleichermaßen gegeben. Zusätzliche Klimatisierungskomponenten im Schaltschrank wie Heizung und Kühlung werden nicht benötigt. Zusammen mit der geringen Baugröße der Module resultiert ein geringer Platzbedarf im Schaltschrank. Durch das Fehlen einer separaten Klimatisierung fallen zudem niedrigere Energie- und Wartungskosten an.

Die maximale Betriebshöhe des I/O-Systems beträgt 5.000 m NN. Dadurch ist ein sicherer Einsatz selbst in der dünnen Luft einer Bergstation bei hoher Performance und Verfügbarkeit gegeben. Neben klassischen Automatisierungsanwendungen lassen sich mit dem System auch Fernwirklösungen realisieren. Der Fernwirkcontroller der Serie 750 XTR unterstützt die Fernwirkprotokolle gemäß IEC 60870-5-101/-103/-104, IEC 61850, IEC 61400-25 sowie Modbus.

Bei Produktionsanlagen steht zunehmend eine entsprechend hohe Produktivität im Vordergrund. Die Verfügbarkeit einer Anlage hängt deshalb auch vom zusätzlichen Schutz vor Störimpulsen ab. Eine geringere EMV-Störaussendung sowie eine größere Unempfindlichkeit gegenüber Störeinstrahlung durch Fremdkomponenten ermöglichen einen reibungslosen Betrieb von Produktionsanlagen und somit eine hohe Produktivität. Auch gegenüber Störimpulsen ist das I/O-System 750 XTR unempfindlich. Die zuverlässige Kommunikation mit allen Gewerken ist damit sichergestellt. Die Anforderungen bezüglich Spannungsfestigkeit gemäß EN 60870-2-1 – darunter Stoßspannungen bis 1 kV für Module <60 V und 5 kV für Module ±60V – werden sicher erfüllt.

Die erhöhte mechanische Belastbarkeit des I/O-Systems 750 XTR ist ein weiterer wichtiger Vorteil. Dank der außerordentlichen Vibrationsfestigkeit von 5g gemäß DIN EN 60068-2-6 (Beschleunigung 50 m/s²) und einer Schockfestigkeit von 15 g (150 m/s²) bzw. Dauerschockfestigkeit von 25 g (250m/s²) gemäß IEC 60068-2-27 kann das Automatisierungssystem sogar in unmittelbarer Nähe zu stark schwingenden oder schockerzeugenden Anlagenteilen eingesetzt werden, wie etwa leistungsfähigen Motoren, Leistungsschutzschaltern oder in einer Tunnelbohrmaschine.

Die Module sind dunkelgrau und so leicht vom Standard-I/O-System zu unterscheiden. Durch die Ausführung in bewährter Federklemmtechnik lassen sich die Busklemmen einfach handhaben. Die Serie 750 XTR bietet eine große Komponentenvielfalt, die Schritt für Schritt erweitert wird und so einen feingranularen Aufbau eines Feldbusknotens ermöglicht. Das kompakte System bietet bis zu 16 Kanäle auf 12 mm Modulbreite.

Ein Mischbetrieb von Standard- mit XTR-Busklemmen in einem Knoten ist theoretisch möglich; Voraussetzung ist jedoch, dass die Busklemmen-Gruppen feldseitig galvanisch getrennt sind bzw. galvanisch getrennt eingespeist werden. Alle Digitalausgänge sind rückwirkungsfrei für den Einsatz in Sicherheitsfunktionen ausgelegt. Das I/O-System ist CE-zertifiziert. Zulassungen gemäß UL508 sowie für den Schiffbau und den Einsatz in den Ex-Zonen 2/22 sind in Vorbereitung.

In der ersten Phase sind programmierbare Feldbuscontroller für Ethernet sowie Ethernet/Telecontrol verfügbar. Weiterhin ist ein programmierbarer Canopen-Controller lieferbar. Feldbuskoppler stehen für Ethernet, Profibus DP-V1 sowie Canopen zur Verfügung. Digitale Eingangsmodule sind mit 2, 8 und 16 Kanälen verfügbar, digitale Ausgangsmodule mit 2 oder 8 Kanälen. Verschiedene analoge Ein- und Ausgänge ergänzen das Portfolio: unter anderem auch mit konfigurierbaren Eingängen. An Ausgangssignalen können 0/4 bis 20 mA, 0 bis 10 V, ±10 V sowie Signale von Widerstandssensoren und Thermoelementen verarbeitet werden. Kommunikations-, Einspeise- und Segmentklemmen ergänzen das Angebot.

Die Entwicklung der Komponenten des Systems wird durch Tests im unternehmenseigenen, zertifizierten Labor begleitet, dessen Prüfkriterien weit über die gesetzlichen Vorgaben hinausgehen. Damit ist gewährleistet, dass die vielfältigen Anforderungen aus den Normen, Richtlinien und internationalen Zulassungen optimal umgesetzt werden. ge

Hannover Messe: 11-C64

Das I/O-System ist CE-zertifiziert; Zulassungen gemäß UL508 sowie für den Schiffbau und den Einsatz in den Ex-Zonen 2/22 sind in Vorbereitung. Underwriters Laboratories (UL) ist eine unabhängige amerikanische Organisation, die Produkte hinsichtlich ihrer Sicherheit untersucht und zertifiziert. Das UL-Zertifikat ist unerlässlich, wenn ein Gerät für den nordamerikanischen Markt zugelassen werden soll:

Mit der WebVisu-App von Wago Kontakttechnik lassen sich Webseiten der Codesys-2-Visualisierung auf mobilen Endgeräten aufrufen. Die zu überwachende Automatisierung kann damit vor Ort oder von unterwegs bedient und beobachtet werden. Die Software unterstützt ausgewählte Wago-Steuerungen, wie zum Beispiel die Ethernet-Controller. Bis zu 100 Steuerungen können für einen direkten und schnellen Zugriff per URL vordefiniert werden. Die App ist als iOS- sowie als Android-Version erhältlich.