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Forum Factory Automation

Trends in der Automation und Geräteintegration mit FDT2
Forum Factory Automation

Bereits zum sechsten Mal veranstaltete M&M Software gemeinsam mit der FDT Group, Industriepartnern und elektro Automation als Medienpartner das Forum Factory Automation 2012. Im Fokus des Forums liegen Präsentation und Diskussion aktueller Trends der Automation im Bereich Software. Eine zentrale Rolle spielt hier die Geräteintegration mit FDT2.

Erneut folgten viele Branchenvertreter der Einladung von M&M Software und der FDT Group nach Stuttgart. Die zweitägige Veranstaltung hatte als ersten Schwerpunkt FDT2: Die Integra- tion von Automatisierungskomponenten in Gesamtsysteme ist nach wie vor ein wesentlicher Aspekt in Anlagen. Anwender und Nutzer fordern einen immer höheren Integrationsgrad, um verfügbare Daten aus Geräten und Anlagen einerseits und ERP-/MES-Systemen andererseits zu verknüpfen. Mit der Freigabe von FDT2 ist ein Standard verfügbar, der aktuelle Software-Technologien nutzt und so optimal auf die heutigen Anforderungen abgestimmt ist. In den Vorträgen wurden die Details des Standards und die Umsetzung von FDT-Rahmenanwendungen und DTMs erläutert.

Am zweiten Tag lag der Schwerpunkt auf aktuellen Trends, die die Software in der Automatisierung prägen: Zunehmend spielen Energieverbrauchswerte eine wesentliche Rolle in Produktionsunternehmen. In zwei Vorträgen wurde daher detailliert auf die Bedeutung und Umsetzung von Energiemanagement in Automatisierungssystemen eingegangen. Aber auch aktuelle Trends der IT-Welt wirken sich auf die Automatisierung aus: gerade „Mobile Anwendungen für die Investitionsgüterindustrie“ und Windows 8 haben das Potenzial, hier deutliche Impulse zu geben. Andererseits muss aber auch den Risiken mit entsprechenden Security-Lösungen begegnet werden.
Neue Mitglieder bei der FDT Group
Glenn Schulz, Geschäftsführer der FDT Group ( www.fdtgroup.org), erläuterte den aktuellen Stand der Entwicklung bei FDT. Insbesondere lag der Schwerpunkt hier natürlich auf der 2012 freigegebenen Version FDT2 und den damit verbundenen Verbesserungen wie den Common Components. Glenn Schulz führte auch aus, dass 2012 ein neuer Rekord bei der Anzahl der zertifizierten DTMs zu verzeichnen war. Die Liste aller Zertifikate kann auf der Website der FDT Group eingesehen werden. Die Zahl der Mitglieder legte zu, so waren 2012 knapp 90 Unternehmen in der Organisation engagiert.
Manfred Brill, ebenfalls von der FDT Group, vertiefte das Thema FDT2 und gab einen Überblick über die neue Spezifikation. Es wurden dabei die Verbesserungen im Vergleich zur Version 1.2.x erläutert. Neben dem Umstieg auf eine neue Technologie und der Vereinfachung der Schnittstellen wurden auch einige neue Funktionen eingeführt. Großen Wert wurde auf die Interoperabilität bzw. Koexistenz von FDT1.2.x und FDT2 gelegt.
Volker Herbst von M&M Software präsentierte anschließend die Arbeit der gemeinsamen Arbeitsgruppe von FDT Group und OPC Foundation, deren Ziel es ist, ein OPC UA Information Model zu spezifizieren, das es ermöglicht, über FDT2 zugängliche Geräteinformationen (z.B. Parameter) mittels OPC UA einheitlich an übergeordnete Systeme zur Verfügung zu stellen.
Common Components
Als zentrale Komponente für FDT2-Entwicklungen, wurden die Common Components von Manfred Brill vorgestellt. Als Ergänzung zur FDT2-Spezifikation hat die FDT Group sogenannte „Common Components“ entwickelt bzw. zertifiziert. Mit den Common Components wird das Ziel verfolgt, Basiskomponenten zur Verfügung zu stellen, die für die Entwicklung von FDT2-Produkten genutzt werden. Dadurch wird von Anfang an eine hohe Interoperabilität der unterschiedlichsten Produkte erreicht. Sowohl die von der FDT Group entwickelte DTM Common Component als auch die von M&M Software entwickelte Frame Common Component werden bereits von rund zwanzig Unternehmen eingesetzt.
Manfred Gundel von M&M Software nutzte die Vorlage aus dem vorangegangenen Vortrag, um den Zuhörern die Entwicklung von DTMs und Rahmenapplikationen mittels optimierter Entwicklungstools zu erläutern. Durch die Integration der Common Components und der Verfügbarkeit von zusätzlichen Funktionen für mehr Effizienz und Komfort, können Zeit und Kosten für Entwicklungen deutlich gesenkt werden – bei gleichzeitig höherer Qualität.
Frank Schmid von M&M Software erläuterte die Aspekte der Geräteintegration mit FDT2. Bei der Integration von Geräten in Systeme (bzw. in entsprechende Systemtools) müssen viele Aspekte berücksichtig werden, damit Engineering-, Inbetriebnahme-, Wartung- und Service-Workflows beim Endkunde reibungslos funktionieren. Schmid zeigte unter anderem, wie mit FDT2 beispielsweise physikalische Geräte der Repräsentationen im Systemtool zugeordnet, Netzwerke/Feldbusse/Geräte konfiguriert und bereitgestellte IO-Daten in SPS Programmen zugeordnet werden.
Profibus-Diagnose mit FDT
Sören Scharf von Ifak System ging in seinem Vortrag auf die Profibus-Diagnose mit FDT ein. Der Feldbus ist in vielen Anlagen von zentraler Bedeutung für die Produktion und muss daher in das Asset Management integriert werden. Scharf zeigte, wie die Überwachung des Profibus in einer FDT-Umgebung durchgeführt und die Qualität der Datenübertragung sichergestellt wird.
Dr. Florian Grätz von der Kuka Roboter GmbH zeigte, wie das Unternehmen die FDT-Technologie durchgängig zur Inbetriebnahme von Steuerungen einsetzt. Dies beginnt bei der Fertigung der Schaltschränke, während der, anhand von Daten aus dem ERP-System, ein FDT-Projekt für einen kundenspezifischen Schaltschrank erstellt wird. Ferner kann der Kunde vor Ort eigene Peripheriegeräte mittels generischer Geräte-DTMs einbinden, welches die feldbusspezifische Gerätebeschreibungsdatei einliest. Abgerundet wird das Szenario durch diverse Diagnosemöglichkeiten für den Fall, dass ein Peripheriegerät nicht wie vorgesehen funktioniert.
David Tsaava von Hilscher präsentierte ein Konzept zum flexiblen, entwicklungs- und wartungskostensenkenden Einsatz von FDT im Hinblick auf Gateway-Umsetzungen. Dabei wurde deutlich, dass die FDT-Technologie auch hier ihre Stärken ausspielen kann.
Die Key Note des zweiten Tages wurde von Prof. Dr. Karl-Heinz Niemann von der Hochschule Hannover gehalten: „Energiemanagement in Automatisierungssystemen“. Das Management des Energieverbrauchs in Produktionsanlagen gewinnt zunehmend an Bedeutung. Hierdurch kann das zeitliche Verbrauchsprofil einer Anlage optimiert und eine Senkung des Energieverbrauchs erreicht werden. Erläutert wurde das Zusammenspiel von Energiemanagement und Automatisierungstechnik und den dabei entstehenden Problemstellungen. Abschließend erfolgte die Definition künftiger Anforderungen an Energiemanagementsysteme, die aus einer Reihe von Anwenderinterviews gewonnen wurden.
Energiemanagement in der Automatisierung
Dr. Ronald Schoop von der Schneider Electric Automation GmbH führte das Thema Energiemanagement fort. Anhand des Energiemanagement-Systems EcoStruxure zeigte er auf, was bereits in der Praxis zur Verfügung steht und welche Möglichkeiten sich für den Nutzer daraus ergeben. Insbesondere die Nutzung des Systems in Automatisierungsumgebungen und reale Beispielanwendungen rundeten den Vortrag ab.
Claus Oetter vom VDMA widmete sich einem weiteren wichtigen Trend, der in der Automatisierung noch am Anfang steht: Die mobilen Anwendungen. Unter der Überschrift „Der iPhone-Effekt zeigt Wirkung?!“ folgte ein unterhaltsamer und informativer Vortrag zur Entwicklung von Anwendungen für Mobile Devices im Allgemeinen und vor allem im Bereich der Investitionsgüterindustrie.
Safety und Security
In der Ausführung von Thomas Güse von KW Software wurde die Erstellung von Safety-Anwendungen mittels herstellerunabhängiger, zertifizierter Technologiekomponenten erörtert. Güse: „Für Steuerungs- und Gerätehersteller bieten sich dadurch wesentliche Vorteile bei der Entwicklung sicherheitsgerichteter Automatisierungsgeräte und Lösungen“.
Das Thema „Effiziente Integra- tion von Security-Funktionen durch Virtualisierung“ wurde von Dr. Lutz Jänicke von Innominate Security Technologies vorgetragen. Die IT-Security von Automatisierungssystemen erzeugt vielfältige Herausforderungen für die Hersteller. Neben Anpassungen der Entwicklungsprozesse (Secure Design and Programming) lassen sich Teile der Lösung durch externe Module realisieren, zum Beispiel Netzwerk- sicherheits-Appliances. Neben den technischen Vorteilen getrennter Komponenten ergibt sich eine Entflechtung von Entwicklung und Kompetenzen. Virtualisierung erlaubt die Optimierung der Hardwarekosten unter Beibehaltung der Modularität.
Einen Blick in die Vergangenheit der IT-Technik und daraus abgeleitet eine Prognose für die Zukunft gewährte Peter Seeberg von Softing Industrial Automation. Unter dem Titel „Weniger Hardware, mehr Software – der Einfluss des Mooreschen Gesetzes auf die industrielle Automatisierung“ wurden die Zuhörer auf eine Zeitreise von den Anfängen der IT bis zur Gegenwart genommen. Seeberg arbeitete klar den Trend heraus, dass zukünftig der Nutzen eines Produktes immer stärker durch Software definiert wird. Beispiele belegten dies.
Neben FDT2 wurde auf dem Forum Factory Automation ein weiterer Newcomer des Jahres 2012 präsentiert: Martin Vollmer von Microsoft Deutschland zeigte, wie zukünftig für Win-dows 8 Anwendungen und Apps entwickelt werden. Anhand von kleinen Beispielen, die von Vollmer live codiert wurden, konnten die Zuhörer dies unmittelbar miterleben. Neben der technischen Informationen bot der Vortrag aber auch Raum, das neue Interaktions-Konzept von Microsoft kennenzulernen und zu diskutieren.
Gerade in der Automatisierungsbranche hat die Software eine sehr lange Lebensdauer – muss aber trotzdem mit dem Stand der Technik Schritt halten. Hier ist das Fachgebiet von Thomas Weller (M&M Software): Die Softwarewartung. Weller: “Metriken werden für die Erfassung von Werten aufgestellt, und sollen bei der Verfolgung von Zielen helfen. Bei der Vielzahl verfügbarer Zahlen im Software-Umfeld, muss schon genau überlegt werden, welche davon wichtig und richtig sind.“ Die Qual liegt wie so oft auch hier in der Wahl.
Neben den Präsentationen bot das Forum Factory Automation erneut viel Raum für Austausch und Networking. In den Pausen wurden die unterschiedlichsten Fachthemen diskutiert und die Zuhörer hatten die Chance mit den Referenten die Vorträgen zu vertiefen. Getreu dem Motto „Der Mensch lebt nicht vom Brot allein“, kam auch der Spaß nicht zu kurz, womit auch dem Aufruf von Claus Oetter während seines Vortrags „Das Lustprinzip bei technischen Produkten wird regelmäßig unterschätzt“ Tribut gezollt wurde.

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