(eve) Leichtbaurobotik bietet viele Potenziale: flexible Einsatzstationen, vereinfachte Programmierung und dank integrierter Sensorik schutzzaunloses Zusammenarbeiten mit Beschäftigten. Gerade mittelständischen Unternehmen fehlen allerdings oft die Expertise oder F&E-Gruppen zum Austausch. Außerdem ist die Risikobeurteilung und Zertifizierung noch aufwendig. Diese Herausforderungen bearbeitet das Expertennetzwerk „Schutzzaunlose Leichtbaurobotik“ des Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrum Augsburg.
Blick in die Arbeitsgruppen der „Schutzzaunlosen Leichtbaurobotik“
Im Expertennetzwerk „Schutzzaunlose Leichtbaurobotik“ des Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrums, Augsburg, widmet sich die erste Arbeitsgruppe der Risikobeurteilung von Roboterapplikationen bei deren ortsveränderlichem Einsatz. Hier spielen Fragen wie die Vereinfachung von Risikobeurteilungs-Vorgehen, die Definition, ab wann eine Änderung der Anlage als Änderung gilt, und effizientere Messungen nach TS 15066 die Hauptrolle. Auch Qualifikationsprofile für die verschiedenen Rollen und Aufgaben und beispielsweise eine Checkliste für den Ortswechsel von Robotern sollen erarbeitet werden.
Die zweite Gruppe zur Zertifizierung und Klassifizierung von Komponenten erarbeitet ein Vorgehen, wie der Risikobeurteilungs-Prozess durch CE-zertifizierte Komponenten und klassifizierte Bauteile gestrafft werden kann. Wann können Komponenten als „sicher“ bezeichnet werden? Welche Komponenten auf dem aktuellen Markt bieten sich dafür an? Können Werkstücke klassifiziert werden?
Ziele des Expertennetzwerks
In Abstimmung mit den geltenden Normen sollen hierauf Antworten erarbeitet werden. Nach einer primären Arbeitsphase bis Juli 2021 sollen Handlungsempfehlungen entstehen, wie die Normen- und Rechtslage für Leichtbauroboter praxistauglicher werden kann, wie Anwenderbetriebe den Einsatz der Cobots sinnvoll angehen können, ohne den Mut am Zertifizierungsdickicht zu verlieren und wie sich Hersteller auf den Implementierungsprozess einstellen können. Daneben soll auch ein Demonstrator aufgebaut werden, der die behandelten Themen darstellt.
Einstieg ins Expertennetzwerk
In den Arbeitsgruppen arbeiten Hersteller, Forschungsinstitute und Anwenderbetriebe verschiedener Branchen und Größen gemeinsam, um die Erfahrungen der anderen zu nutzen und Lücken gemeinsam zu bearbeiten. Kontakte zu den entsprechenden DIN-Ausschüssen bieten gute Anschlussstellen.
Das Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrum Augsburg
Das Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrum Augsburg unterstützt kleine und mittlere Unternehmen bei den Herausforderungen der Digitalisierung. Dazu bietet es kostenfreie Infoveranstaltungen, praxisorientierte Schulungen sowie individuelle Potenzialanalysen und Projekte bei Unternehmen vor Ort. Außerdem finden Factory-Touren zu Unternehmen statt, die unterschiedliche Digitalisierungslösungen bereits erfolgreich anwenden. Das Mittelstand 4.0-Mobil tourt mit praxisnahen, interaktiven Exponaten und anschaulichen Informationen durch ganz Bayern. Dank der Finanzierung durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) sind alle Angebote des Kompetenzzentrums kostenfrei.
Kontakt:
Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrum Augsburg
c/o Fraunhofer IGCV
Am Technologiezentrum 10
86159 Augsburg
info@kompetenzzentrum-augsburg-digital.de
www.kompetenzzentrum-augsburg-digital.de