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Geglückter Systemwechsel

Prozesstechnik-Anwender weiß die Sicherheit des Remote-I/Os zu schätzen
Geglückter Systemwechsel

In seiner neuen Kleinkomponentendosierung im Ex-Bereich setzt Henkel in seinem Dispersions- und Lösungsmittelklebstoffbetrieb in Düsseldorf zum ersten Mal ein Remote I/O-System von Bartec ein. Damit wich die Technikmannschaft von ihrer bisherigen Linie ab, nur bewährte Standards zu verwenden. Für die Lösung sprachen vor allem die Flexibilität und die Sicherheit. Außerdem ein einfaches Handling und eine einfache Erweiterbarkeit sowie die fehlende galvanische Trennung dank Ex-e-Anschlussraum am Kopf-Modul.

DER AUTOR Marko Kania ist Leiter der Vertriebsregion West bei der Bartec Vertrieb Deutschland GmbH in Bad Mergentheim. www.bartec.de

Die erste Erfolgsgeschichte schrieb bei Henkel ein Produkt aus dem Geschäftsbereich Wasch- und Reinigungsmittel. Zum Klebstoffhersteller wurde das Unternehmen eher zufällig, als 1923 ein Lieferengpass bei Verpackungsklebstoffen die Etikettierung der Produkte zu behindern drohte. Heute ist der Global Player unter anderem Weltmarktführer bei Klebstoffen, Dichtstoffen und Oberflächentechnik für Konsumenten, Handwerker und die Industrie. 2012 war für das 1876 gegründete Unternehmen das bislang erfolgreichste Geschäftsjahr der Geschichte. Der Konzern ist mit seinen rund 50.000 Mitarbeitern rund um den Globus mit bekannten Marken und Technologien in den drei Geschäftsfeldern Laundry & Home Care (Wasch-/Reinigungsmittel), Beauty Care (Schönheitspflege) und Adhesive Technologies (Klebstoff-Technologien) aktiv.
Alles an einem Standort
Der sogenannte DL-Betrieb für Dispersions- und Lösemittelklebstoffe am Standort Düsseldorf stellt mit seinen ca. 120 Mitarbeitern überwiegend wasserbasierte und lösemittelhaltige Klebstoffe für Wand- und Bodenbeläge für Profihandwerker her. Die Technikmannschaft baut und projektiert sehr viel selbst. Mit einem weiteren Kollegen ist Robert Ciupka für die komplette EMR-Planung, Projektierung und Instandhaltung im Betrieb verantwortlich. Ihr neuestes Projekt ist eine Erweiterung unter dem Oberbegriff Kleinkomponentendosierung. Ziel ist es, die bisher manuelle Zugabe der Rohstoffe durch eine automatische Dosierung zu vereinfachen.
In der rundum erneuerten dritten Etage des Betriebs soll ein Regallager für insgesamt 12 Container entstehen. Die Steuerung der komplexen Anlage im Ex-Bereich, die über einen Wiegebehälter und Ausgangsverteiler die Rohstoffe in die acht großen Ansatzrührwerke dosiert, erfolgt über ein Antares-Remote-I/O von Bartec. Alle Komponenten, von Lichtschranken, über Initiator-Rückmeldungen, Analogwerte der Stellungsregler und Druckmessungen, Impulszähler für Durchflussmessungen, Pumpen oder Überfüllsicherungen, werden direkt über das System angeschlossen und über Profibus an das Prozessleitsystem gekoppelt.
Schneller ans Ziel
Umbauten und Erweiterungen müssen überwiegend im laufenden Betrieb bewältigt werden. Die Inbetriebnahmen sind in 99 % der Fälle echte Punktlandungen. Für dieses Projekt hatte das Team mehr Zeit. Ein Provisorium mit zwei IBCs (Intermediate Bulk Container) verschaffte der Technikmannschaft etwas Luft. Das größere Zeitfenster bot dem Team die Möglichkeit, ein System wie Antares zu testen. „Zu meinem Aufgabenbereich gehört unter anderen die Programmierung des Leitsystems, der Steuerungen, Programmänderungen sowie Schritt- und Dosierketten“, erklärt der EMR-Spezialist. „Bei einem neuen System geht es nicht nur darum, einen Ausgang anzulegen und ein Ventil anzusteuern. Ich muss dafür auch eine Diagnose schaffen und einen etwaigen Kabelbruch oder Kurzschluss visualisieren und eine Alarmmeldung generieren.“ Diese Funktionsbausteine gilt es für das Remote I/O erst einmal zu programmieren. Beim Einsatz einer seiner beiden Standardsysteme müsste Ciupka hingegen nur das Projekt kopieren, die Parameter ändern und fertig. Warum also wechseln? Eine Präsentation des innovativen Systems auf der MSR-Spezialmesse Meorga hat den Techniker überzeugt.
In seinem Büro hat sich Ciupka ein Testsystem aufgebaut, das sich problemlos parametrieren ließ und auf Anhieb funktioniert hat. Schon die ersten Tests zeigten vor allem eines: Dass Antares extrem flexibel ist. „Die Konfiguration lässt sich in kürzester Zeit verändern und so kommt man schnell ans Ziel. Die Software Antares Designer stellt grafisch dar, welche Komponenten zusammengebaut werden müssen, und man kann nirgendwo großartig Fehler einbauen“ so der Ingenieur. Danach werden die Daten in die Kopfstation geladen. Wurde etwas falsch gesteckt, gibt es sofort eine Fehlermeldung, die auch zeigt, wo der Fehler aufgetreten ist. Nach dem Umschalten in den Online-Modus kann der Anwender bei einer Gegenüberstellung des Soll- und Ist-Zustandes sofort sehen, ob alles in Ordnung ist.
Was das System auszeichnet
„Das Handling ist wirklich einfach. Aber das wichtigste Kriterium für uns: Wir müssen immer hoch flexibel bleiben. Heute bauen wir die Anlage so und morgen schon wieder anders“, unterstreicht Ciupka. Und was macht das neue Remote I/O so außerordentlich anpassungsfähig? Ein Grund dafür ist seine flexible Systemzulassung. Mitten im Projekt Kleinkomponentendosierung stellte sich zum Beispiel heraus, dass noch ein paar Pumpen und eine Fassentleerung hinzukommen und das Konzept und die Projektierung geändert werden müssen. Bei anderen Systemen bedeutet dies, dass der Kunde die komplette Bestellung stornieren und alles neu bestellen muss, wenn nicht vorher genug Reserve-I/Os geplant waren, da die Zulassung starr an das Komplettsystem aus Gehäuse, Trennerbaugruppen und Remote I/O gekoppelt ist.
Wer eine bestimmte Anzahl von I/Os plant, stößt bei herkömmlichen Systemen schnell an Grenzen, wenn er weiter ausbauen oder erweitern möchte. Das führt zur Anschaffung einer weiteren Kopfstation, was wiederum mit erhöhten Kosten verbunden ist. „Es gibt immer Probleme, weil ich die galvanische Trennung einhalten muss“, so Ciupka. „Das war ein entscheidender Punkt für mich, weil wir hier im Betrieb immer wieder erweitern und umbauen müssen.“ Bei Antares von Bartec hat jedes Modul eine eigene Zulassung und zusätzlich eine flexible Systemzulassung. So kann der Anlagenbauer sein System frei planen und gestalten und in ein beliebiges mechanisch geschütztes Gehäuse ab Schutzklasse IP 55 einbauen.
Die Zukunft im Blick
Für alle, die bei heutigen Projekten schon an die Zukunft denken, ist Satellitensystem das richtige Stichwort: Muss die Anlage an irgendeiner Stelle erweitert werden, die nicht direkt an das Gehäuse angrenzt oder wenn das Gehäuse zu klein geworden ist, dann kann der Anwender ein sogenanntes Übergabemodul installieren und den nächsten Schaltschrank um bis zu 20 m versetzen. Ist die Reserve verbraucht, muss der Kunde keine neue Kopfstation kaufen und kann sein System ganz einfach mit ein paar zusätzlichen Karten erweitern. „Wir können jederzeit Anschaltbaugruppen in einer gewissen Entfernung in ein anderes Gehäuse einbauen und brauchen den Profibus nicht nochmals separat zu trennen“, betont Ciupka. Dass das System ohne Trenner auskommt, reduziert nicht nur die Kosten, sondern erhöht auch die Verfügbarkeit der Anlagen bei Henkel. Einige der älteren Geräte mit galvanischer Trennung verursachten in der Vergangenheit immer wieder Probleme und Geräteausfälle. Bei Antares kann der Anwender hingegen sofort in einer Ex-Ära arbeiten.
„Wenn ich die Anlage erweitern muss, kann ich direkt an das Remote I/O, weil es erst einmal der letzte Teilnehmer am Profibus-Strang ist. Ich kann mit dem Profibuskabel aus dem Ex-Bereich herausgehen und den zweiten Slave dort installieren, wo ich ihn brauche. Das ist für mich ein Riesenvorteil“, sagt Ciupka. „Hauptsache flexibel und einfach zu installieren. Und dies bietet das I/O-System auch im Ex-Bereich in Zone 1.“ Bei einem System mit galvanischer Trennung lässt sich der Profibus nicht einfach in einen Nicht-Ex-Bereich weiterschleifen, um weitere Slaves anzuschließen.
Mut zu Neuem
Ciupka ist in dem Dispersions- und Lösemittelklebstoffbetrieb nicht nur für die Projektierung, sondern auch für die Instandhaltung zuständig. Um den Elektrikern die Arbeit zu erleichtern, haben Standards einen hohen Stellenwert. Eigentlich. Bei Antares von Bartec hat sich die Technik-Abteilung bewusst anders entschieden. ge
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