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„Das eine machen, ohne das andere zu lassen“

Visualisierungs-Komplettlösung erlaubt schnellen Start
„Das eine machen, ohne das andere zu lassen“

Mit der Komplettlösung PMIvisu bietet Pilz ein vorinstalliertes und lizenziertes Lösungspaket an – bestehend aus den Bedienterminals PMI (Pilz Human Machine Interface) mit der webbasierten Visualisierungslösung Pasvisu. Im Gespräch mit der elektro AUTOMATION erläutert Produktmanager Christoph Baumeister, welche Vorteile die Komplettlösung bietet und wie Pasvisu das Engineering unterstützt.

Interview: Irene Knap und Michael Corban, Redaktion elektro AUTOMATION

elektro AUTOMATION: Herr Baumeister, mit der Visualisierungslösung PMIvisu kombinieren Sie die zur SPS IPC Drives 2015 vorgestellte webbasierte HMI-Software PASvisu mit den Bedienerterminals PMI. Welche Vorteile ergeben sich daraus für den Anwender?
Baumeister: Zum einen ist die gesamte Lösung durch die Vorinstallation von PASvisu schneller einsetzbar, da alle Komponenten optimal aufeinander abgestimmt sind. Zum anderen hat Michaela Rothhöft in Zusammenhang mit ihrer vor kurzem erschienenen Marktstudie „Maschinenbedienung 2016“ festgestellt, dass es den Anwendern in der Automatisierung zunehmend wichtig ist, Komplettlösungen aus einem Haus und damit aus einem Guss zu verwenden. Genau dies adressieren wir mit PMIvisu.
elektro AUTOMATION: Allerdings geht ein Trend der Branche doch auch dahin, sich bezüglich der Visualisierung von der physischen Anzeige zu trennen – sprich möglichst flexibel bei der Wahl der entsprechenden Geräte zu sein?
Baumeister: Wir machen das eine, ohne das andere zu lassen. Unsere Steuerungslösungen werden von einer Vielzahl an Anwendern sehr unterschiedlich eingesetzt. Dazu gehört für uns neben der Offenheit für neue Ansätze wie „Bring-your-own-device“ auch, dass wir einbaubare und möglichst einfach und schnell nutzbare Bediengeräte anbieten. Denn unsere Kunden können sich in Sachen Fernzugriff – der mit Pasvisu ideal umsetzbar ist – viele Möglichkeiten vorstellen. Da wir auf HTML5 setzen, ist der Anwender gerade bezüglich der Fernwartung flexibel und kann beispielsweise auf dezentral verteilte PSS-4000-Steuerungen zugreifen. Außerdem ist die Browsertechnologie eine der kompatibelsten und langlebigsten Technologien – hier wird kein Zusatztool benötigt, das zu einem späteren Zeitpunkt eventuell nicht mehr vorhanden oder kompatibel ist.
elektro AUTOMATION: Adressieren Sie denn mit der PMIvisu bestimmte Branchen?
Baumeister: Nein, derzeit bekommen wir tatsächlich Anfragen von unterschiedlichen Kunden, etwa aus dem Bereich der Lebensmittelherstellung oder der Intralogistik. Zudem werden wir die Lösung zur Messe InnoTrans in Berlin mit Bezug zur Verkehrstechnik vorstellen. Besonders interessant ist derzeit auch ein Minenprojekt in Australien. Hier muss das Ausbringen, also ob alle Minenarbeiter wieder sicher über Tage sind, sichergestellt werden.
elektro AUTOMATION: Werfen wir einen Blick auf die Hardware. Sie bieten die PMIs in der Paketlösung nur in den Größen 7 und 12 Zoll an. Warum nur in zwei Größen und sind bereits Erweiterungen geplant?
Baumeister: Wir bieten ein sehr umfangreiches Portfolio an offenen Geräten, die mit einem resistiven Touchscreen ausgestattet sind. Bei den Visualisierungsgeräten starten wir nun zunächst mit zwei Bildschirmdiagonalen, die nun aber einen kapazitiven Touchscreen beinhalten. Dieser ist robust, industrietauglich und wird auch einen Generationswechsel bei unseren HMIs einläuten – weitere Größen können natürlich hinzukommen. Entscheidend ist, dass das Design der Geräte modular – und damit jederzeit erweiterbar ist. Auf diese Weise können wir in einem zukünftigen Schritt auch relativ einfach spezifische Kundenwünsche einfließen lassen.
elektro AUTOMATION: Wie gliedert sich PMIvisu in die „Pilz Automation Suite“, kurz PAS, ein?
Baumeister: Pasvisu lässt sich über eine Projekt-Verlinkung direkt mit unserem Automatisierungssystem PSS 4000 verbinden. Das heißt, dass hier nichts importiert oder händisch angelegt werden muss. Dadurch spart man beim Engineering Zeit. Fehler sind quasi ausgeschlossen, da steuerungs- und Pasvisu-seitig auf den gleichen Datenpool zugegriffen und auch alle möglichen Prozessinformationen, Variablen sowie die Informationen aus der Steuerung direkt zur Verfügung stehen. Auf diese Weise, so sind wir überzeugt, können wir unseren Kunden über den kompletten Maschinenlebenszyklus hinweg Vorteile bieten.
elektro AUTOMATION: Das Stichwort HTML5 ist schon gefallen, zudem setzen Sie bei der Visualisierung auf Standards wie Cascading Style Sheets (CSS) oder JavaScript. Welche Kenntnisse setzen Sie dazu beim Anwender voraus?
Baumeister: Unser Anspruch war und ist es, die schon einigermaßen komplizierte Safety-Welt nicht noch durch komplexe Bedienungen oder Tools weiter zu komplizieren. Deshalb bieten wir auch verschiedene Widgets und Kacheln an, die Anwender wiederum nahezu spielerisch platzieren und mit Variablen aus einer Auswahl verlinken können – ohne Vorkenntnisse mitzubringen oder programmieren zu müssen. Damit das Ganze ein konsistentes Aussehen bekommt, bieten wir zudem in einem ersten Schritt sechs vordefinierte Stylesheets an. Denn klar ist auch, dass in der Praxis die Erstellung der Visualisierung erst am Schluss folgt, wenn die Maschine bereits steht und damit nicht mehr viel Zeit für gestalterische Überlegungen bleibt.
elektro AUTOMATION: Wie wichtig ist den Maschinen- und Anlagenherstellern denn die Visualisierung – quasi als Visitenkarte?
Baumeister: Mit unseren Tools ist prinzipiell alles möglich. Es gibt Anwender, denen Grundfunktionen genügen und solche, die Designer einbeziehen, wenn sie ihre Anlagenbedienung mit Blick auf arbeitsphysiologische Aspekte optimieren wollen. Hier lassen sich auch Templates zur Wiederverwendung hinterlegen. Außerdem können zwischen verschiedenen Projekten auch einzelne Elemente oder komplette Seiten per Drag-and-Drop kopiert werden.
elektro AUTOMATION: Neben den gestalterischen stellen wahrscheinlich auch sprachliche Überlegungen so manchen Anwender, der seine Maschinen oder Anlagen international anbietet, vor Herausforderungen. Können Sie auch hier helfen?
Baumeister: Wir bieten tatsächlich ein umfangreiches Sprachmanagement an, mit dem wir auch alle Systemtexte übersetzen können. Das heißt, dass nicht nur die Projektierung selbst, sondern auch alle Systemmeldungen komplett internationalisierbar sind, was die Verbreitung natürlich sehr erleichtert. Dadurch kann über die Anmeldung am jeweiligen Panel sichergestellt werden, dass der Bediener – zusätzlich zu den entsprechenden graphischen Elementen – Meldungen in einer ihm verständlichen Sprache angezeigt bekommt und er sie direkt erfassen kann.
elektro AUTOMATION: Abschließend noch eine Frage, zu den zwei von Ihnen angebotenen Runtimes – die Pasvisu PC Runtime für Visualisierungs-Projekte, die unter Windows 7 laufen sowie die Pasvisu PMI Runtime für Projekte unter Windows Embedded Compact 7: Müssen Automatisierungsprojekte jeweils spezifisch angepasst werden oder erfolgt das letztendlich über die Runtime selbst?
Baumeister: Die Applikation weiß schlussendlich, wo sie läuft und passt sich entsprechend an. Dafür muss natürlich das Zielgerät ausgewählt werden, auf das sie gespielt wird, aber im Zuge der Projektierung muss man sich darüber keine Gedanken machen.
elektro AUTOMATION: Herr Baumeister, vielen Dank für die interessanten Informationen.

Kontakt

40263321

info

Pilz GmbH & Co. KG
Ostfildern
Tel. +49 711 3409-0
Details zu den Lösungen von Pilz im Bereich Bedienen und Beobachten:
http://t1p.de/wjy6

Pasvisu

PLUS

Mit der webbasierten Visualisierungssoftware Pasvisu bietet Pilz eine leistungsstarke und gleichzeitig in der Handhabung einfache Software für den Bereich Bedienen und Beobachten an. Mit ihr haben Anwender von Pilz-Steuerungslösungen Anlagen komplett im Blick und über den Pasvisu Builder sind Visualisierungsprojekte einfach zu erstellen und zu konfigurieren.
Die Lösung beruht auf aktuellen Webtechnologien wie HTML5, CSS3 und JavaScript. Auswählbare Styles über CSS3 sorgen mit nur einem Klick für ein einheitliches, projektweites Erscheinungsbild. Vordefinierte graphische Eingabe- und Anzeigeelemente, so genannte Kacheln, bieten bereits alle relevanten Eigenschaften wie Präfix, Suffix und Fehlerstatus. Manuelles Anlegen und Gruppieren von einzelnen Elementen entfällt.
Eine graphische Baustein-Anzeige steht für die schnelle Diagnose im Fehlerfall zur Verfügung. Anwender verkürzen damit signifikant die Engineering-Zeit und sparen Kosten. Durch den Einsatz von HTML5 erfolgt der Zugriff plattformübergreifend und ist über nahezu jedes Endgerät wie PC, Tablet, Smartphone im jeweiligen Web-Browser möglich. Das erleichtert beispielsweise die Fernwartung, die auf einer echten Client-Server-Funktionalität beruht.
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