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Automatisierungsspezialist Turck baut Kernkompetenzen aus

Vom Produkt- zum Systemanbieter
Turck-Gruppe erwartet rund 640 Mio. Euro Umsatz in 2019

„Nachdem die Hans Turck GmbH & Co. KG die letzten beiden Jahre jeweils mit einem hervorragenden zweistelligen Wachstum abschließen konnte, werden wir unsere gesteckten Ziele für 2019 nicht ganz erreichen können“, sagte Christian Wolf. „Trotz des allgemein schlechten Wirtschaftsumfelds in der Fabrikautomation konnten wir jedoch stärkere Verluste vermeiden und annähernd das Ergebnis des letzten Jahres erzielen.“

Inhaltsverzeichnis

1. Turck verkürzt die Lieferwege
2. Turck baut die baut Kernkompetenzen aus
3. Weiteres Engagement bei Asinco
4. Von der Komponente zum System
5. Komplexität reduzieren
6. Encoder-Portfolio erweitert
7. Managed Switch in IP67

 

Die Zahl der Mitarbeiter an allen Turck-Standorten weltweit liegt nahezu unverändert bei 4650. An den vier deutschen Standorten in Mülheim an der Ruhr, Halver, Beierfeld und Detmold beschäftigt Turck rund 2170 Mitarbeiter. „Wir haben auch in diesem Jahr wieder in die Unternehmensstrategie 2020+ investiert und unsere globale Supply Chain weiter optimiert. Mit einem neuen Produktionsstandort in Polen bedienen wir ab 2020 direkt den europäischen Markt und die Erweiterung unserer Produktion im chinesischen Tianjin steigert unsere Wettbewerbsfähigkeit in Asien“, ergänzte Wolf, der zugleich einen weiteren Schritt auf Turcks Weg zur „Digital Automation Company“ bekanntgab: Mit einer Minderheitsbeteiligung am Duisburger Radarspezialisten Asinco hat das Unternehmen erneut auch in Software-Know-how investiert, nachdem bereits 2017 der RFID-Turnkey-Lösungspartner Vilant Systems übernommen und im Folgejahr der Technology Buy-out der Cloud-Software vom IoT-Spezialisten Beck IPC umgesetzt wurde. Als weiterer Geschäftsführer der Werner Turck GmbH & Co. KG übernimmt nun Michael Gröbner die Leitung des Ressorts Produktion und Entwicklung. Gröbner verfügt über langjährige Produktions- und Management-Erfahrung in internationalen Unternehmen, zuletzt als Geschäftsführer bei Norgren.

Turck verkürzt die Lieferwege

Turck optimiert seine globale Supply-Chain-Struktur mit einem neuen Produktionsstandort in Europa. Die zusätzliche Fertigung im ostpolnischen Lublin ermöglicht dem Automatisierungsspezialisten, schneller und effizienter die Anforderungen regionaler Märkte zu erfüllen und uneffektive Logistikwege zu reduzieren. So werden in Lublin unter anderem auch Anschlusstechniklösungen für den europäischen Markt produziert, die bislang in China oder in den USA hergestellt wurden. „Der neue Standort in Polen bringt uns unserem Ziel, in der Gruppe in den Regionen Europa, Asien und Amerika optimale Strukturen für Produktion, Logistik und Vertrieb zu schaffen, einen Schritt näher“, erläuterte Christian Wolf.

Turck baut die baut Kernkompetenzen aus

Mit der Übernahme des RFID-Turnkey-Lösungspartners Vilant Systems hat Turck sein Engagement im Software-, System- und Dienstleistungsgeschäft gestärkt, das im Hinblick auf Industrie 4.0 und das Internet der Dinge von großer strategischer Bedeutung ist. Kunden benötigen nicht nur exzellente Hardwareprodukte, sondern immer mehr komplette Systemlösungen wie Software, Integration und Wartung, vor allem im RFID-Geschäft. „Mit den erfahrenen Spezialisten von Vilant können wir diese Anforderungen besser erfüllen und unsere Kunden auf dem Weg zu Industrie 4.0 unterstützen“, kommentierte Christian Wolf die Übernahme.

Das Technology-Buy-out der Industrial-Cloud-Software von Beck IPC ist bei Turck das Fundament für die Entwicklung der eigenen industriellen Cloud-Lösungen. Mit diesem Kauf ging Turck einen weiteren Schritt auf seinem Weg zum Automatisierungspartner für Industrie 4.0. Da die Server der Turck-Cloud-Lösungen in Deutschland gehostet werden, ist größtmöglicher Datenschutz weltweit garantier. Die Lösungen erlauben neben der einfachen Speicherung von Daten auch die Visualisierung von Prozessen, das Ausführen von Datenlogs und Daten-Reports bis hin zum Darstellen von Monitoring-Funktionen – weltweit und rund um die Uhr abrufbar.

Weiteres Engagement bei Asinco

Mit einer Minderheitsanteil am Duisburger Spezialisten für Radarmesstechnik und Industrieautomation Asinco folgte jetzt ein weiteres Engagement. Damit sichert sich Turck nicht nur die F&E-Kompetenz bei messenden Radarsensoren, sondern auch das Know-how im Softwarebereich, das vor allem für künftige Projekte im Bereich Smart Sensors relevant ist. Neben der flexiblen Entwicklungs-Ressource profitiert Turck von den tiefgreifenden Kenntnissen der Asinco-Mitarbeiter in Regelungs- und Steuerungstechnik, Künstlicher Intelligenz und Firmware. Asinco wiederum profitiert von Turcks Hardware- und Branchen-Know-how sowie dem globalen Produktions-, Marketing- und Vertriebsnetzwerk.

„Im Zeichen von Industrie 4.0 wandelt sich Turck vom Produkt- zum Systemanbieter, sodass IT- und Software-Know-how zunehmend zu einer Schlüsselressource wird“, kommentierte Christian Wolf: „Dieser Schritt wird uns auf dem Weg zur Digital Automation Company weiter voranbringen.“ Asinco konzipiert und vermarktet nicht nur marktführende Regelungssysteme für Walzwerke, sondern hat auch eine revolutionäre Radarmesstechnologie zur Positionserkennung sowie zur Abstands- und Füllstandsmessung entwickelt.

Von der Komponente zum System

Bei Turck sieht man die Zukunft in der dezentralen Automation sowie in der Modularisierung von Produktionsabläufen. Auf der Website von National Instruments stehen nun LabVIEW-Treiber für die kompakten I/O-Module TBEN-S zum Download bereit. Mit diesen Treibern können Anwender die Kosten beispielsweise für die Automatisierung von Prüfständen in der Fertigung deutlich reduzieren. Die robusten I/O-Blockmodule der Familie können in vielen Anwendungsfällen die gängigen, teuren I/O-Systeme ersetzen. Eine separate SPS zur Steuerung der Module wird dabei nicht benötigt. Dank IP67 lassen sich die Module ohne Schaltschrank direkt im Feld installieren. Entwickelt wurden die LabVIEW-Treiber im Rahmen eines Kundenprojekts von Spezialisten der Kirschenhofer Maschinen GmbH in enger Kooperation mit Turck.

Mit dem Multiprotokoll-Gateway GEN-N macht Turck sein Remote-I/O-System excom fit für Industrial-Ethernet-Netzwerke. Das Gateway ermöglicht die Einbindung des excom-Systems in übergeordnete Ethernet-Netze mit den Protokollen Profinet, Ethernet/IP und Modbus TCP. Der Anschluss erfolgt über Standard-RJ45-Stecker mit mindestens CAT5e Leitungsqualität. Durch den integrierten Switch kann eine Ring-Topologie gemäß DLR oder MRP implementiert werden, was die Verfügbarkeit des Gesamtsystems deutlich erhöht. Das Gateway unterstützt 10/100 MBit/s, Halb-/Voll-Duplex, Auto Negotiation und Auto Crossing.

Komplexität reduzieren

Mit dem Strömungssensor FS+ bietet Turck zur SPS ein weiteres Produkt aus seiner Fluidsensorik-Familie. Der robuste Sensor verfügt über ein widerstandsfähiges Edelstahlgehäuse samt einteiliger, transluzenter Frontkappe und wird wie ein Smartphone über abnutzungsfreie Touchpads bedient. Zusätzlich zur Strömung kann der FS+ die Medientemperatur messen. Dabei ist es unerheblich, wie der Fühler in der Rohrleitung ausgerichtet ist. Auf dem zweifarbigen 11-Segment-LED-Band lassen sich wahlweise Strömungs- oder Temperaturwerte darstellen. Zur schnellen Inbetriebnahme bietet der FS+ eine automatische Erkennung von PNP/NPN-Signalen. Zudem können Anwender per Quick-Teach in nur wenigen Sekunden einen Schaltpunkt setzen. Der FS+-Strömungssensor basiert auf der neuen Fluidsensorik-Plattform von Turck und folgt damit dem modularen, frei konfigurierbaren Mechanik-Konzept. Seit März sind die ersten Geräte dieser Generation – die PS+-Drucksensoren – verfügbar. Weitere Kompaktsensoren zur Temperaturmessung und Füllstandserfassung werden die Fluid-Plattform in Zukunft erweitern.

Encoder-Portfolio erweitert

Mit einem optimierten Encoder-Portfolio bedient Turck zukünftig vielfältige Kundenanforderungen – von preissensitiv bis besonders robust und verschleißfrei. Aus drei Produktlinien haben Anwender die Wahl zwischen herkömmlichen Drehgebern der Efficiency oder Industrial Line sowie Premium-Encodern mit berührungsloser Erfassung. Die Efficiency Line umfasst Inkremental- und Absolut-Multiturn-Drehgeber. Diese eignen sich mit Schutzart IP64, einer Wellenbelastung von 40 Nm radial und einem Temperaturbereich bis -20 °C für viele Standardanwendungen. Bei besonders gefragten Varianten gewährleistet ein hoher Lagerbestand verkürzte Wiederbeschaffungszeiten. Encoder der Industrial Line bedienen speziell Applikationen mit höheren Umweltanforderungen und einer stärkeren Wellenbelastung. Dazu sind sie in Schutzarten bis IP69K und mit Doppellager-Technologie erhältlich. Absolut-Singleturn erweitert zudem das Angebot an Ausgangsarten. Turcks bewährte Drehgeber QR24 und QR20 mit berührungsloser Erfassung komplettieren das Produkt-Portfolio. Die Premium-Line-Encoder haben ein dauerhaft dichtes Gehäuse und arbeiten komplett berührungslos. Damit können sie auch unter widrigen Bedingungen im Außenbereich verwendet werden.

Managed Switch in IP67

Mit dem kompakten 10-Port-Managed-Switch TBEN-L-SE-M2 in IP67 lassen sich dank Datenraten bis 1 Gbit/s etwa Kameraapplikationen deutlich beschleunigen. Die Highspeed-Link-up-Funktion unterstützt schnelle Werkzeugwechsel in unter 150 ms für minimalste Taktzeiten in Roboteranwendungen. Durch die dezentrale Montagemöglichkeit direkt im Feld reduziert der Switch zudem den Verdrahtungsaufwand zwischen Schaltschrank und Ethernet-Teilnehmern an der Maschine. Der TBEN-L-Switch ebnet so den Weg zu konsequenter Modularisierung im Maschinenbau. Die integrierte Firewall schützt bidirektional vor unbefugten Zugriffen und erhöht damit zuverlässig die Sicherheit im IIoT. Die NAT-Routing-Funktion ermöglicht in überlagerten Netzwerken die Repräsentation der Teilnehmer unter alternativen IP-Adressen. Mittels Medienredundanz (RSTP) vermag der Switch, die Verfügbarkeit von Linien zu erhöhen. Nutzer können durch die Einrichtung virtueller Netzwerke (VLAN) Produktions- von Management-Netzen trennen oder individuelle Bandbreiten je VLAN zuweisen und so das Netzwerk vor Überlastung durch Broadcast-Fluten schützen. Das Netzlast-Monitoring an jedem Port verschafft stets den Überblick über die Bandbreitennutzung im Netz. Der Switch wird außer in den Produktionsstraßen der Automobilindustrie auch in der Intralogistik sowie in Landmaschinen eingesetzt, wo er dank Multicast die Automatisierung von Landmaschinen unterstützt. ge

Messe SPS 2019: Halle 7, Stand 250

Hans Turck GmbH & Co. KG
Witzlebenstraße 7
45472 Mülheim an der Ruhr
Tel.: +49208 49520
Mail: more@turck.com
www.turck.com

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