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OWL arbeitet an der Fabrik von morgen

Spitzencluster it's OWL will Grundlagen für wettbewerbsfähige Produktionstechnik legen
OWL arbeitet an der Fabrik von morgen

Die Region Ostwestfalen-Lippe hat sich einiges vorgenommen: Mit dem Spitzencluster ‚Intelligente Technische Systeme OstWestfalenLippe‘ – oder kurz: it´s OWL – will man hier nichts weniger als die Zukunft der Produktion gestalten. Das Schlagwort ‚Industrie 4.0‘ will das Technologienetzwerk aus Wirtschaft und Wissenschaft mit Leben füllen.

Michael Corban, Chefredakteur elektro Automation

Ostwestfalen-Lippe (oder kurz OWL) hat es geschafft: Die Region beheimatet einen der 15 Spitzencluster in Deutschland – und zwar den, der sich mit der Zukunft der Fertigungstechnik beschäftigt. Bei der Namensgebung war man jedenfalls schon pfiffig: Aus ‚Intelligente Technische Systeme OstWestfalenLippe‘ wurde ‚it’s OWL‘; dahinter stecken 174 Unternehmen, Hochschulen, Forschungszentren und Organisationen, die in dem Technologienetzwerk zusammenarbeiten. Bei den Zielen zeigt man sich selbstbewusst, it’s OWL will nicht weniger als den Weg bereiten für die ‚Industrie 4.0‘. Dr. Roman Dumitrescu, Geschäftsführer der it´s OWL Clustermanagement GmbH, füllt die Schlagworte aber gleich mit Leben: „Vier Eigenschaften zeichnen intelligente technische Systeme aus – sie sind adaptiv, robust, vorausschauend und benutzerfreundlich!“ Ziel sei, trotz immer komplexer werdender Systeme die Handhabung für den Benutzer zu erleichtern.
Ein häufig zu hörender Vergleich, was konkret das bedeuten kann, ist der mit dem USB-Stick. Jeder von uns nutzt die praktischen Datenträger, denn die Inbetriebnahme ist denkbar einfach: Einstecken genügt – die Installation des Treibers läuft automatisch. Übertragen auf eine moderne Fertigungsanlage in der Zukunft bedeutet das: Der Anwender stellt sich seine Produktion aus einzelnen Modulen zusammen, muss sich aber über die Einbindung der Module (fast) keine Gedanken mehr machen. In dem Augenblick, in dem zwei Module verbunden werden, tauschen sie nicht nur Informationen aus, sondern sie konfigurieren sich direkt so, dass sich die Anlage in Betrieb nehmen lässt.
All das klingt bislang noch sehr nach Zukunftsmusik – ist aber nicht unrealistisch. Denn mit von der Partie sind unter anderem Schwergewichte wie Beckhoff Automation, Lenze, Phoenix Contact und Weidmüller. Umgesetzt werden sollen konkret 46 Projekte, darunter fünf Querschnittsprojekte der regionalen Hochschulen und Forschungseinrichtungen mit rund 1000 Wissenschaftlern. Die Querschnittsprojekte sind:
  • Selbstoptimierung
  • Mensch-Maschine-Interaktion („Menschen erzeugen Flexibilität!“)
  • Intelligente Vernetzung
  • Energieeffizienz
  • Systems Engineering
In den Forschungs- und Entwicklungszentren arbeiten Institute und Unternehmen eng zusammen. Speziell mit der industriellen Automation beschäftigt sich beispielsweise das Centrum Industrial IT (CIIT) in Lemgo. Hier kooperiert das Fraunhofer-Anwendungszentrum Industrial Automation (IOSB-INA) mit dem Institut für industrielle Informationstechnik (inIT) der Hochschule Ostwestfalen-Lippe sowie Automatisierungsspezialisten wie Phoenix Contact, Weidmüller, ISI-Automation, Owita und KW-Software. „Alle reden über ‚Industrie 4.0‘ – wir entwickeln konkrete Lösungen dafür“, betont Roland Bent, Geschäftsführer der Phoenix Contact GmbH & Co. KG in Blomberg. So entstehe die Automatisierungstechnik für eine wandlungsfähige Produktionstechnik.
Noch sind einige Hürden zu nehmen
„Auf dem Weg zur Industrie 4.0 müssen allerdings noch etliche Herausforderungen bewältigt werden“, sagt Roman Dumitrescu. Beispiele seien der Umgang mit den hohen Datenmengen, die Sicherheit der Kommunikation – insbesondere der Schutz vor unbefugtem Zugriff – und die Standardisierung von herstellerunabhängigen Schnittstellen der Komponenten für die Hard- und Software. „Auf diesen Gebieten leistet it´s OWL wichtige Pionierarbeit.“
Seitens des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) werden für die kommenden fünf Jahre für die Umsetzung der Projekte Fördermittel in Höhe von 40 Mio. Euro bereitgestellt, wobei das Gesamtvolumen aber durch die Eigenleistungen der beteiligten Unternehmen bei rund 100 Mio. Euro liegt. Auch die Region, in der im Maschinenbau, der Elektro- und Elektronikindustrie sowie der Automobilzulieferindustrie rund 400 Unternehmen 80.000 Beschäftigten einen Arbeitsplatz bieten, soll profitieren: „Alle zusammen wollen wir nicht nur diese Arbeitsplätze sichern, sondern zusätzlich 10.000 neue schaffen und 50 neue Unternehmen gründen“, fährt Dumitrescu fort.
Gut möglich ist also, dass wir künftig noch häufiger über Fortschritte in der Automatisierungstechnik berichten werden, die ihren Ursprung in Ostwestfalen-Lippe haben. Da aber auch die anderen Technologieunternehmen – nicht nur im deutschsprachigen Raum – weiter innovativ bleiben, rückt die Umsetzung der Industrie 4.0 zumindest in erkennbare Nähe – erste Ansätze zeigt bereits die Hannover Messe. Das Technologienetzwerk definiert den Begriff übrigens so: „Durch eine intelligente Automatisierung werden industrielle Prozesse in der Produktion, dem Engineering, der Materialverwendung sowie des Lieferketten- und Lebenszyklusmanagements im Sinne einer Smart Factory miteinander vernetzt und organisieren sich in weiten Teilen selbst. Die zu fertigenden Produkte verfügen ebenfalls über ausreichend Informationen, um einerseits zu jedem Zeitpunkt identifiziert und lokalisiert zu werden und andererseits alternative Wege im Produktionsprozess dezentral zu wählen. Dies erhöht nicht nur die Effizienz, sondern ermöglicht eine neue Dimension der kundenindividuellen Herstellung bis zur Losgröße 1.“
Hannover Messe: 16-A04

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