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„Methodik und Prozesse im Einklang“

Dr. Axel Zein, Geschäftsführer, WSCAD
„Methodik und Prozesse im Einklang“

„Methodik und Prozesse im Einklang“
Bild: WSCAD
WSCAD verfolgt einen integrativen Ansatz, der unterschiedliche Gewerke miteinander verknüpft und auf diese Weise das Systems Engineering als disziplinübergreifendes Engineering unterstützt. Offenheit zu anderen Systemen ist dabei Voraussetzung.

develop3: Wie definieren Sie den Begriff Systems Engineering und welche Rolle spielt dieser in Ihrer Unternehmensstrategie?

Zein: Systems Engineering ist ein Ansatz, um komplexe Systeme, die aus Hardware, Software und Services bestehen, interdisziplinär zu entwickeln – anstatt jede Disziplin einzeln zu betrachten. Wir stellen fest, dass die Vernetzung der Engineeringdisziplinen, also Hardware, Software und Elektrik – auf Kundenseite stark zunimmt. Indem wir unser E-CAD-System offen für den Datenaustausch mit Produkten anderer Hardware- und Softwarehersteller gestalten, unterstützten wir einen ganzheitlichen Engineering-Ansatz. So können unsere Kunden WSCAD beispielsweise an PLM- und ERP-Systeme koppeln, um dort den disziplinübergreifenden Ansatz des Systems Engineerings komplett abzubilden.
develop3: PLM-Anbieter neigen natürlich dazu, Systems Engineering vorrangig über entsprechende IT-Tools zu ermöglichen. Entscheidender dürfte in einem ersten Schritt aber die methodische Herangehensweise sein. Ein Beispiel dafür ist etwa die Frage, wie flexibel der Entwicklungsprozess aufgestellt ist – Stichwort: Agile Softwareentwicklung versus? Vorgehen nach V-Modell. Würden Sie diese Aussage unterstreichen und welche Unterstützung können Sie an dieser Stelle anbieten?
Zein: Systems Engineering hat nichts mit Software-Tools zu tun, sondern betrifft ausschließlich die Methodik, wie man komplexe Produkte entwickelt. Betrachten wir doch die Entwicklungsprozesse in der Luft- und Raumfahrt. Dort ist Systems Engineering seit langer Zeit bekannt – sonst würden komplexe Flugzeuge und Satelliten nicht funktionieren. Wenn ein Satellit ausgeliefert und ins All geschickt wird, kann man nicht eben mal mit einem Werkzeugkoffer rausfahren, um ein Problem zu beheben. Der Satellit muss so entwickelt werden, dass sämtliche Fehler – einschließlich der mechanischen – ausschließlich über Fernwartung behoben werden können. Und Fernwartung bedeutet in diesem Falle Software. Wer da nicht disziplinübergreifend entwickelt, hat verloren. Ich behaupte: Je komplexer die Produkte werden, desto wichtiger wird die interdisziplinäre Qualität des Entwicklungsprozesses und nicht die Agilität. Agile Entwicklung ‚per se‘ ist kein Garant für Qualität, ganz im Gegenteil. Wenn man zum Beispiel Scrum betrachtet, ist das eine Methode, um Arbeitspakete zu organisieren. Darüber, welche Funktionalität man entwickelt und wie man die Qualität – gerade auch interdisziplinär – sicherstellt, sagt Scrum nichts aus. Ob das Anforderungsmanagement professionell betrieben wird oder nicht, das bleibt der jeweils eigenen Entwicklungsmethodik überlassen. Und genau hier liegt das größte Know-how. WSCAD unterstützt Kunden bei der Definition interdisziplinärer Arbeitsweisen – und wir liefern die dafür erforderlichen Werkzeuge. Die richtigen Tools sind die Voraussetzung für disziplinübergreifendes Engineering, dem Herzstück im Systems Engineering. Wir haben in unserer Software einen integrativen Ansatz, der intrinsisch, im innersten Kern, unterschiedliche Gewerke wie zum Beispiel Elektrik, Verfahrenstechnik, Schaltschrankbau und Gebäudeautomatisierung miteinander verknüpft.
develop3: Blickt man konkreter auf die in Frage kommenden IT-Tools, stellt sich schnell die Frage, ob sich alle Aspekte des zu entwerfenden Produkts innerhalb einer umfassenden PLM-Lösung abbilden lassen oder ob eher ein sogenannter föderativer Ansatz sinnvoll ist – sprich das Zulassen mehrerer aufgabenspezifischer Tools (auch verschiedener Hersteller!) und die übergeordnete Zusammenführung in einer Art Verwaltungstool. Welchen der beiden Ansätze bevorzugen Sie?
Zein: Die Ansätze, bei denen ein großes Tool alles beherrscht, stammen aus den 80er Jahren. Sie sind allesamt gescheitert. Es gibt kein allumfassendes Werkzeug, das die Belange der mechanischen Konstruktion, der Software und der elektrischen oder elektronischen Entwicklung abdecken könnte und dabei den disziplinübergreifenden Ansatz auch noch unterstützt. Es ist vollkommen illusorisch, an so etwas zu glauben. Daher ist es viel sinnvoller, die optimalen Werkzeuge der einzelnen Disziplinen mit einem gesamtheitlichen, föderativen Ansatz zu verbinden. Das könnte ein PLM-System sein, in dem man Systems Engineering so abbildet, dass unterschiedliche Gewerke mit ihren eigenen Software-Tools arbeiten können. Das PLM-System muss in der Lage sein, die Methodik des System-Engineerings und der Prozesse in Einklang zu bringen. Für uns als E-CAD-Hersteller heißt das: vollkommene Offenheit zu anderen Systemen. Das bringt unseren Kunden maximalen Nutzen, wenn es um die Implementierung disziplinübergreifender Ansätze geht. Genau diese Strategie verfolgt WSCAD konsequent. co

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