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Know-how-Netzwerk zum Mitmachen

Ausgewählte Aktivitäten und Initiativen der GfSE – ein Überblick
Know-how-Netzwerk zum Mitmachen

Die Gesellschaft für Systems Engineering (GfSE) bietet mit einer Reihe von Veranstaltungen allen Interessierten die Gelegenheit, sich über das Thema Systems Engineering (SE) zu informieren und mit Anwendern verschiedenster Branchen auszutauschen. Nachfolgend ein Überblick zum Jahresprogramm und ein Bericht des GfSE-Workshops 2015, der im Februar stattfand.

Die Autoren: Christian Tschirner ist Bereichsleiter Kommunikation & Veranstaltungen, Sven-Olaf Schulze Vorsitzender der GfSE

Das Portfolio der GfSE ermöglicht einen zielgerichteten Zugang zu relevantem SE-Wissen – über das gesamte Jahr. Dabei richtet es sich nicht nur an Experten, sondern vor allem auch an Neulinge. Besonders stark: Die einzelnen Aktivitäten sind ehrenamtlich von Mitgliedern der GfSE geplant und durchgeführt. Weitere Aktivitäten, wie etwa Webinare, sind in Planung.
Tag des Systems Engineering – TdSE
Die Veranstaltung TdSE ist die deutschsprachige Plattform für Anwender, Entwickler und Forscher im Feld des Systems Engineerings (SE). Die dreitägige Veranstaltung bietet inzwischen über 200 Teilnehmern und 16 Ausstellern Möglichkeiten zum Erfahrungsaustausch, zur Weiterbildung und zur intensiven Diskussion. Neben spannenden Keynotes und Anwender- und Forschungsbeiträgen bieten das Tool Vendor Project, Tutorials, Elevator Pitches, World Cafés und der Studienpreis einen abwechslungsreichen Rahmen.
Veranstaltungsdatum 2015: 11. bis 13. Nov. 2015 in Ulm
SE-BPC – Industriekreis der GfSE
Der SE-BPC ist ein Industriearbeitskreis der GfSE und eine Kommunikationsplattform von Anwendern aus verschiedenen technischen Branchen der D-A-CH-Region – OEMs und Zulieferern aus den Branchen Automotive, Rail- und Nutzfahrzeuge, Maschinen- und Anlagenbau, Aerospace sowie Medizintechnik. Gemeinsam werden Produkte und Herangehensweisen erarbeitet, die für die tägliche Arbeit einen direkten Nutzen stiften – ausgewählte Ergebnisse werden veröffentlicht.
Veranstaltungsdatum: 2 Mal jährlich (Sommer/Winter)
360°-Forum
Das 360°-Forum bietet Fachwissen von Experten für alle Interessierten. Anhand praktischer Beispiele aus der Industrie werden in Einzelvorträgen Einblicke in aktuelle Ansätze wie etwa das Model-Based Systems Engineering (MBSE) gegeben. Das regt zur intensiven Diskussion im sich anschließenden Forum an. Die 360°-Foren werden zu unterschiedlichen Themen verteilt über das Jahr angeboten. Das Besondere: Gastgeber ist im Regelfall ein Unternehmen mit besonderem Interesse an der im Forum adressierten Fragestellung.
Veranstaltungsdatum: bedarfsorientiert über das Jahr verteilt
Lokale Systems Engineering GetTogether
Die Mitglieder der GfSE verteilen sich über den gesamten deutschsprachigen Raum und sind berufsbedingt viel unterwegs. Dennoch haben sich lokale Aktivitäten in Hamburg, München und Paderborn entwickelt, die unter dem Begriff „GetTogether“ zusammengefasst werden – im Prinzip ein moderner Stammtisch. Die Stammtische werden über die Xing-Gruppe der GfSE organisiert und angekündigt.
Veranstaltungsdatum: etwa 4 Mal jährlich je Region
Tool Vendor Project
Es gibt in den letzten Jahren immer mehr Werkzeuge, die sich mit Systems Engineering beschäftigen. Die Ansätze sind nicht immer leicht zu verstehen. Hier setzt das Tool Vendor Project (TVP) an, an dem sich inzwischen alle bekannten Tool-Vendoren engagiert beteiligen. Anhand eines einheitlichen Anwendungsbeispiels präsentieren die Hersteller detailliert die Arbeitsweise und Schwerpunkte ihrer Software.
Veranstaltungsdatum: Im Rahmen des TdSE
Nordic SE Tour (NOSE)
Dieses „4-Orte-Event“ wird gemeinsam vom deutschen, schwedischen, dänischen und finnischen INCOSE-Chapter organisiert. Die NOSE-Tour ist nicht auf eine bestimmte Branche eingeschränkt, sondern ein Forum für alle Systems Engineers und andere Interessierte. Das Spannende: An vier Tagen präsentieren in vier Städten (Deutschland: Hamburg) sogenannte Tour Speaker ihre Ideen, Arbeiten und Konzepte. Das Programm wird dann jeweils durch Local Speaker erweitert.
Veranstaltungsdatum: 1. bis 4. Juni 2015
Rückblick: Der jährliche GfSE-Workshop
Das Pendant zum Internationalen Workshop der INCOSE in den USA ist der GfSE-Workshop in Hannover, quasi der „National Workshop“. Jedes Jahr im Februar treffen sich gut 40 Teilnehmer, um an zwei Tagen eine Aufgabe oder Recherche anzugehen. In der Gruppe werden greifbare Ergebnisse erarbeitet, die auch Dritten zur Verfügung stehen – also ohne Non-Disclosure-Agreements oder ähnliches. Den Teilnehmern bietet der Workshop die Möglichkeit, sich Wissen oder Fähigkeiten zu erarbeiten, die im Tagesgeschäft direkt angewendet werden können. In der Gemeinschaft werden Fragen schneller gelöst und ein Netzwerk zu Gleichgesinnten aufbaut.
Anlässlich des 2015er Workshops vom 12. bis 13. Feb. 2015 standen vier spannende Themen auf der Agenda, deren Ergebnisse hier nun kurz vorgestellt werden:
Deutsches Handbuch
Der Büchermarkt bietet viele hervorragende SE-Werke – sie adressieren jedoch sehr stark die Prozesssicht im Systems Engineering. Es fehlt ein Nachschlagewerk, das sich an interessierte Neueinsteiger und Experten richtet und dabei den Schwerpunkt auf Methoden und die hierfür erforderlichen Fähigkeiten legt. Da Systems Engineering zudem im Umfeld kostenintensiver Luft- und Raumfahrtsysteme mit langen Lebenszyklen entstanden ist, sollen in einem neuen Handbuch stärker die Anforderungen des Maschinen- und Anlagenbaus berücksichtigt werden. Als Ergebnis des Workshops unter Leitung von Prof. Hanno Weber liegt ein detaillierter Fahrplan bis zur Veröffentlichung eines deutschen Handbuchs Ende 2016 vor. Interessierte Co-Autoren werden gesucht – gerne auch, um die relevanten Methoden anschaulich anhand von Beispielen darzustellen.
PLM-Datenmodelle und Anforderungen an Autorenwerkzeuge
Der Workshop „PLM4MBSE“ unter der Leitung von Michael Pfenning und Uwe Kaufmann beschäftigte sich mit Aspekten der Integration von MBSE und PLM. Dabei ging es einerseits um die Ausarbeitung von Anforderungen an die MBSE-Autorenwerkzeuge der verschiedenen Tool-Vendoren hinsichtlich der Unterstützung von Entwicklungskollaboration, Modellversionierung, Modellaustausch und Change Management. Andererseits wurden auch die notwendigen Anforderungen des MBSE an die Architektur und Schnittstellen von PLM-Systemen diskutiert. Die Ergebnisse des Workshops sollen nun in einem Standpunktpapier veröffentlicht werden.
Funktionale Architektur Hausautomatisierung
Ein schönes Beispiel für die kontinuierliche Weiterentwicklung von Themen innerhalb der GfSE-Community ist der Workshop „Funktionale Architektur Hausautomatisierung“, vertreten durch den Workshopgeber Stephan Dankers. Bereits beim Workshop 2014 wurde das Beispiel „Hausautomatisierung“ initiiert. So wurden erste Use Cases erarbeitet, die nun weiter Verwendung finden sollten. Ziel für 2015 waren die Erweiterung und Detaillierung des existierenden Modells. Aber auch Aspekte wie Modellqualität und die einfache Anwendbarkeit des Modells („Model Usability“) sollten stärker berücksichtigt werden. Als Ergebnis liegt nun eine mit SysML und dem entsprechenden Werkzeug digitalisierte Funktionale Architektur vor (Grafik 1). Dabei zeigt sich zunächst, wie wichtig die beiden Aspekte Modellqualität und Anwendbarkeit tatsächlich sind: Das alte Modell war wertvoller Input, musste jedoch überdacht und in Teilen verworfen werden – echte Systems-Engineer-Arbeit! Das Ergebnis rechtfertigt den Aufwand – Anforderungen, Use Cases und Aktivitäten wurden stark verfeinert. Dabei wurde insbesondere Wert auf die Bereiche Klimatisierung, Zugangssteuerung und Entertainment gelegt.
Safety Assessment – Feuermeldesystem in SysML
System Safety und MBSE ergänzen sich eigentlich hervorragend. Es hat sich allerdings gezeigt, dass sichere Systeme – im Sinne funktionaler Sicherheit – nur schwer mit SysML modellierbar sind. Durch eine geeignete Methodenunterstützung sollen Systemingenieure und Experten für funktionale Sicherheit in ihrer Arbeit durch eine Erweiterung der SysML zu einer System Safety Modelling Language (Sys(S)ML) unterstützt werden. Anhand des Feuermeldesystems eines Flugzeugs wurden im Workshop die einzelnen Schritte des Safety Assessments nachvollzogen: Nach einer Modellierung der Funktionalen Architektur des Feuermeldesystems – repräsentiert durch Functional-Block-Flow-Diagramme und eine N2-Matrix – wurden zunächst Fehlerszenarien abgeleitet. Gleichzeitig wurden die relevanten Funktionen den physischen Bauteilen des Systems zugewiesen, gefolgt von der Erstellung eines Fehlerbaums. Das Beispiel wurde in SysML abgebildet (Grafik 2) und erste allgemeingültige Vorgehensweisen zur Modellierung der funktionalen Sicherheit abgeleitet. Projektgeber Dr. David Endler bewertet den Workshop als vollen Erfolg. Fortsetzung folgt beim Hamburger GetTogether.
Hinweis:
Weitere Angebote der GfSE, über die wir im Rahmen der Rubrik „Aus der GfSE“ in kommenden Ausgaben ebenfalls berichten, sind die Arbeitsgruppen der GfSE und das Zertifizierungsprogramm zum Certified Systems Engineer der GfSE, das zusammen mit dem TÜV Rheinland etabliert wurde.

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