Smart Factory im Live Stream
Dafür öffnet Sick erstmals die Tore seiner smarten Fertigung in Freiburg. Per Live Stream können die Besucher verfolgen, wie die Automated Guided Carts (AGC) ihre Kreise ziehen, Produktionsroboter beliefern und fertige Produkte abtransportieren. Auf einem Dashboard können in Hannover die Kennzahlen des 600 km weit entfernten Standortes abgerufen werden. „Was so einfach aussieht, ist das Ergebnis konzentrierter Entwicklung und Vernetzungsarbeit. All unsere Fahrzeuge, Bauteile oder Produktionszellen sind miteinander verbunden und liefern die Daten in eine Cloud. Die Produktion ist je nach Auftragslage und Anforderungen skalierbar. Automatisierte und manuelle Arbeiten finden nebeneinander statt und bringen die Vorteile beider Varianten für die effiziente Produktion zusammen“, erklärte Bernhard Müller, Senior Vice President Industry 4.0 bei der Sick AG.
Lokalisierung produktiver Assets
Lokalisierungstechnologie ist einer der Schlüssel zu einer vernetzten Produktion und Logistik im Sinne von Industrie 4.0. Mit ihr lässt sich eine Vielzahl von Optimierungspotenzialen heben, indem eine agile Planung von Fertigungs- und logistischen Prozessen ermöglicht wird. Die Daten der Lokalisierung erzeugen hohe Transparenz und ein Verständnis aller produktiven Assets, Ladungsträger und Ladehilfsmittel. Damit lassen sich Fahrwege optimieren und dynamisch anpassen, Rüstzeiten flexibel vorbereiten und umplanen, der Materialfluss verbrauchsgerecht steuern und somit Lieferqualität und Liefertreue voll automatisiert optimieren. „Mit diesem Angebot liefern wir nicht nur eine Antwort auf die Frage, wie I 4.0 möglich wird, wir schaffen damit effiziente Logistik und Produktion, die den Anforderungen des dynamischen Marktes und der Kunden gewachsen ist“, erklärte Müller.
Künstliche Intelligenz in realen Anwendungen
Durch die zunehmende Dynamik der Märkte, beschleunigt sich auch die Produktentwicklung. In Monats- statt Jahreszyklen werden neue Entwicklungen zur Marktreife geführt. Bestehende Konzepte liefern darauf kaum eine Antwort. Flexibilität ist gefragt; auch für Produktionsstätten, die sich an individuelle Aufgabenstellungen anpassen lassen. Die Sensortechnologie im industriellen Umfeld spielt hier eine besondere Rolle. Zwar gibt es für eine Vielzahl standardisierter Anwendungen die passende Sensorik. Mit dem wachsenden Bedarf nach individuellen Lösungen, erleben auch hier maßgeschneiderte Lösungen eine steigende Nachfrage.
„Bis vor einigen Jahren haben Hersteller versucht, Sensoren für jede Anforderung zu entwickeln. Heute löst man die immer individueller werdenden Aufgabenstellungen durch neue Sensor-Software-Konzepte. Sick hat in diesem Feld bereits mit dem Eco-System Sick AppSpace eine Plattform geschaffen, auf der anpassungsfähige Lösungen für Automatisierungsanwendungen ermöglicht werden können“, erklärte Bernhard Müller. Jetzt geht der Sensorhersteller einen Schritt weiter in Richtung Industrie 4.0 und präsentiert eine Sensorlösung, die auf Basis von Deep-Learning-Algorithmen arbeitet.
Sick selbst nutzt die Technologie im industriellen Umfeld, um die Funktionalität seiner Sensoren zu spezialisieren. Dabei lernt der Sensor, Informationen zu verarbeiten und erhält dadurch neue Funktionen. Außerdem werden durch angepasste Sensorik neue Prozesse möglich. Hier liefert, verarbeitet und analysiert der Sensor Daten dank selbstlernender Algorithmen.
Sensor-Integration als Zukunftsthema
Mit Sick AppSpace und den programmierbaren Sensoren hat das Unternehmen den Anwendern ein Tool für Edge-Computing-Lösungen an die Hand gegeben. Die Sensor Integration Machines SIM1004 und SIM1012 verbinden intelligente Sensoren zu leistungsfähigen Multi-Sensor-Systemen. Sie erweitern und skalieren das Portfolio der SIM-Produktfamilie hinsichtlich der Rechenleistung und der Anzahl der Sensoranschlüsse. Im Basismodell SIM1004 können mit vier Anschlüssen beispielsweise Daten aus zwei Kameras oder einem Laserscanner miteinander verrechnet werden.
Entsprechend höher skaliert ist SIM1012 mit zwölf Anschlüssen für die nächste Komplexitätsstufe. Jeweils ausgestattet mit Ethernet-Schnittstellen mit Kommunikationsprotokollen OPC-UA und MQTT stellen beide Varianten die weiter verarbeiteten Daten im Edge-Computing zur Verfügung und ermöglichen die intelligente Datenvernetzung für digitale Fabriken. Das Sensor-Engineering erlaubt den Anschluss nahezu jeder Art von Sensor. Sensordaten können zu einer Punktwolke fusioniert, ausgewertet, archiviert und übertragen werden. Damit ergeben sich völlig neue Applikationen und ein riesiges Kreativitätspotenzial, das dem Maschinenbau sowie Integratoren weitere Lösungsmöglichkeiten eröffnet. Die maßgeschneiderte Multi-Sensor-Integration kann als Sensor-App im Sick-AppPool verfügbar gemacht werden und reduziert so zusätzlichen Entwicklungsaufwand durch die weltweite Wiederverwendbarkeit der Sensor-Apps auf allen programmierbaren Geräten von Sick.
Details zu den AppSpace-Tools
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