(jg) Mit Speetec erweitert die Sick AG, Waldkirch, ihr bisheriges Portfolio für die Geschwindigkeits- und Längenmessung linear bewegter Objekte um eine direkt auf die Materialoberfläche messende Technologie. Der berührungslos arbeitende Sensor ist in der Lage, unterschiedlichste Bahn- und Endlosmaterialien sowie Zuschnitte auf wenige µm genau zu messen. Aus Marktsicht schließt der Geschwindigkeitssensor die Lücke zwischen taktilen, indirekt messenden Encoder-Lösungen und Laser-Velocimetern, die oftmals teuer in der Anschaffung und aufwendig bei der Integration und im Betrieb sind.
Betrachten ja, berühren nein: der Sensor für besondere Materialien
Bei empfindlichen, weichen oder glatten Oberflächen benötigen Kunden aus der Fabrik- oder Logistikautomation berührungslose Messmöglichkeiten für Länge, Geschwindigkeit und Position von Endlosbahnen und Zuschnitten. Optisches Abtasten vermeidet Beschädigungen oder Verunreinigungen und erhöht somit die Produktqualität. Die Sensorlösung bietet eine neue Möglichkeit, schlupffrei zu messen, ohne Maßverkörperungen oder Markierungen sowie ohne Abnutzung taktiler Messelemente. Materialien, die durch Abrieb, Anhaftung oder Abrasion auf taktile Messlösungen wie beispielsweise Messrad-Encoder einwirken und diese in ihrer Funktion und Standzeit beeinträchtigen, können mit der Sensorlösung prozesssicher und hoch verfügbar gemessen werden.
Sicheres und hochgenaues Messprinzip
Da die Sensorlösung mit Lasern der Klasse 1 ausgestattet ist, bietet der Laser eine Alternative für teurere Laser-Velocimeter und deren kostspielige Schutzmaßnahmen. Besonders attraktiv ist der Return on Investment (ROI). Dieser liegt bei bei unter einem Jahr. Die berührungslose Messung erfolgt im Laserdopplerverfahren bei Geschwindigkeiten bis zu 10 m/s. Zwei Sender emittieren Laserlicht – einmal mit der Laufrichtung des Materials, einmal dagegen. Da beide Sender unabhängig voneinander arbeiten, können mögliche Montagetoleranzen und Oberflächenschwankungen beispielsweise bei welligen Oberflächen kompensiert werden. Alle Messungen erfolgen mit hoher Präzision: bei einer Auflösung von vier Mikrometern liegt die Genauigkeit bezogen auf eine Objektlänge von einem Meter bei 1 mm. Die Wiederholgenauigkeit ist in diesem Fall mit einem 0,5 mm spezifiziert. Die Messwertausgabe erfolgt integrationsfreundlich über in der Encoderwelt gängige TTL- oder HTL-Schnittstellen.
Bessere Produktivität und ressourcenschonend
Mit der Sensorlösung können Länge, Geschwindigkeit und Position in linearen Bewegungen auch bei wechselnden Vorwärts- und Rückwärtsbewegungen erfasst werden. Zudem ist die Messung von Beschleunigungen in Applikationen mit hoher Bewegungsdynamik möglich, da bei der Sensorlösung zwischen dem Start der Bewegung und der Messwertausgabe gerade einmal 3 ms vergehen. Vergleichbare Systeme sind hier deutlich langsamer. Neue ressourcenschonende Lösungsmöglichkeiten schafft der Geschwindigkeitssensor des Herstellers auch bei der Geschwindigkeitsmessung von kurzen Materialien. Während Velocimeter oft mehrere Meter Materialvorlauf benötigen, können mit dieser Sensorlösung bereits Einzelteile in der Größe einer Visitenkarte zuverlässig gemessen werden.
Ausgezeichnetes Design: iF Design Award 2020
Das robuste Gehäuse ist für den Langzeiteinsatz ausgelegt. Seine Form und kompakte Größe zeichnen sein Design aus und ermöglichen die Integration auch bei engen Platzverhältnissen. Das lange Fenster und die glatten Kanten zeigen die Mess- und Montagerichtung an. Diese Merkmale haben die Jury des iF Design Awards überzeugt. In der Disziplin Produkt erhielt die Sensorlösung den iF Design Award 2020.
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Sick AG
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