Drucksachen vollautomatisch stapeln

Wolfgang Jarausch ist Marketing Manager Motion Control bei Baumer in Villingen-Schwenningen

Die Wurzeln des Unternehmens liegen in der Papierfalzerei. Mit 60 Mitarbeitern und Vertretungen im In- und Ausland zählt palamides heute zu den Marktführern im Bereich automatischer Auslagen. Ob am Sammelhefter, an Falzmaschinen, Druckmaschinen mit angeschlossenen Finishing-Linien oder Kuvertiermaschinen – mit den Maschinen des Herstellers werden Drucksachen vollautomatisch kontrolliert, gepresst, gesammelt, gerüttelt, gezählt und zwischengelagert. Was zuvor von zwei oder drei Personen geleistet werden musste, bewältigt jetzt eine Person – und das bei höherer Leistung.

Zum Beispiel mit der automatischen Auslage Delta, die vor allem durch ihre Geschwindigkeit Maßstäbe setzt: Mit einer Leistung von bis zu 30.000 Stück pro Stunde und Nutzen ist sie eine der schnellsten am Markt erhältlichen automatischen Auslagen. Ihr patentiertes Banderolierverfahren stellt sicher, dass auch am Bund stark auftragende, glatte und ungleichmäßige Produkte ordentlich und effizient verarbeitet werden können.

Die Maschine kann von Hand mit Falzbögen und gehefteten Broschüren bestückt werden oder sie kann diese dank der hohen Verarbeitungsgeschwindigkeit auch direkt von der Falzmaschine oder dem Sammelhefter übernehmen. Die Drucksachen werden zu 100 % elektronisch vermessen und vorgepresst. Anschließend werden im Stapelmagazin kantengenaue Stapel gebildet, die ein zweites Mal gepresst und anschließend banderoliert werden. Diesen Prozess unterstützen Sensoren von Baumer.

„Die Delta bietet unseren Kunden eine viel höhere Produktivität bei gleichzeitig geringen Personalkosten – ein Konzept, das viele Druckereien überzeugt hat. Da sind leistungsfähige und äußerst präzise Sensoren natürlich ein Muss. Bei drei- bis fünftausend Einzelteilen und mittlerweile über 2.000 Maschinen im Umlauf sind uns auch Zuverlässigkeit und Robustheit aller eingesetzten Komponenten besonders wichtig.“ beschreibt Marcus Gasser, Entwicklungsleiter bei palamides, die Anforderungen an die Sensorik. „Heute verwenden wir zur Vermessung der Drucksachen an der Übernahme optische Sensoren. Für die weitere Verfolgung setzen wir dann Drehgeber ein, um die Performance im Dauerbetrieb sicherzustellen“, beschreibt Gasser die Vorteile des aktuellen Verfahrens.

Drei inkrementale Drehgeber OptoPulse EIL580 von Baumer übernehmen die weitere Verfolgung der Drucksachen – und zwar aufs Inkrement genau. An der Übernahme liefern zwei optische Sensoren der Baureihe OHDK des Herstellers und ein Drehgeber die Daten zur Berechnung der exakten Länge jedes Bogens. Die optischen Sensoren sind kompakte Reflexionslichttaster mit Hintergrundausblendung. Ihre Performance wurde gezielt an die Spezifikationen der Auslage angepasst, um den hohen Durchsatz realisieren zu können.

Mit Hilfe des zweiten Drehgebers erledigt die Maschinensteuerung das exakte Stapeln, Pressen und Banderolieren. Der dritte Drehgeber liefert die Messwerte zur Positionierung des Hubtisches am Auswurf. „Damit leisten auch die Drehgeber einen wesentlichen Beitrag zur hohen Geschwindigkeit. Dadurch arbeitet die Steuerung effizienter und die Gesamtleistung steigt“, beschreibt Sebastian Kaiser, Field Sales Engineer bei Baumer Deutschland, die Vorzüge.

„Bisher kamen unterschiedliche Drehgeber zum Einsatz, die wir jetzt bei gleichzeitig höherer Performance und Wirtschaftlichkeit durch eine einzige Variante ersetzen konnten. Mit der Harmonisierung erreichen wir zudem eine geringere Lagerhaltung, verringern den Bestell- und Verwaltungsaufwand und vereinfachen auch noch die Montage“, freuen sich der Entwicklungsleiter sowie auch die Kollegen aus Einkauf und Materialwirtschaft. ge

Die palamides GmbH ist die erste Adresse für automatisches Auslegen. Geprägt durch die praktischen Erfahrungen der täglichen wechselnden Anforderungen im Betrieb entwickelte Stefano Palamides eine erste automatisierte Auslage, um die Arbeitsabläufe an der Falzmaschine und am Sammelhefter zu rationalisieren:

OptoPulse EIL580 von Baumer ist eine flexible Familie inkrementaler Drehgeber in der Bauform 58 mm. Die Drehgeber sind mit Klemm- oder Servoflansch bzw. mit einseitig offener oder durchgehender Hohlwelle von 8 bis 15 mm erhältlich. Die fein abgestuften Strichzahlen reichen von 100 bis 5000 Impulsen pro Umdrehung. Mit ihrer optischen Abtastung erreichen sie eine hohe Genauigkeit und Signalgüte über den Temperaturbereich von -40 bis 85 °C. Der Shaftlock-Lageraufbau verhindert ein Verschieben des Lagerpakets und damit Beschädigungen an der Codescheibe durch zu hohe axiale Wellenbelastungen. Mit 300 g bzw. 30 g sind die Drehgeber zudem besonders schock- und vibrationsfest. Der Anschluss erfolgt über M12- und M23-Flanschdosen. Die Montage wird mit einem umfangreichen Zubehör vereinfacht.