Objektmerkmale mittels Bildverarbeitung automatisiert erkennen und auswerten zu lassen, führt in der Praxis oft zu sehr komplexen Systemen. Dass es auch einfacher geht, zeigt das Gewinnerprodukt des Automation Award 2014. Details dazu erläutert Christian Ott, Leiter Produktmanagement Vision bei SensoPart Industriesensorik GmbH in Gottenheim.
elektro AUTOMATION: Warum ist das eingereichte Produkt aus Ihrer Sicht besonders innovativ?
Ott: Der intelligente Visor Vision-Sensor verfügt nun zusätzlich zu den bereits bestehenden Auswertemethoden über die sogenannte ‚Blob-Funktion‘ (Binary Large Object). Damit können auf einfache Weise wesentliche Merkmale von mehreren Objekten – wie etwa Anzahl, Position, Drehlage, Fläche, Umfang und Kompaktheit – gleichzeitig erfasst werden. Mit wenigen Mausklicks kann der Sensor beispielsweise entscheiden, ob ein Bauteil auf der richtigen Seite liegt oder nicht – die sogenannte Bauch-/Rückenlagenerkennung. Der Benutzer muss sich keine Gedanken über komplizierte Parameter machen, sondern klickt das gewünschte Objekt mit Hilfe einer Pipette in der Bediensoftware einfach an.
elektro AUTOMATION: Welche konkreten Vorteile ergeben sich daraus in der Praxis für den Anwender?
Ott: In der Praxis mussten Anwender in der Vergangenheit viele einzelne Funktionen kombinieren und parametrieren, um beispielsweise diese Bauch-/Rückenlageerkennung zwecks lagerichtiger Zuführung von Teilen zu lösen. Oftmals werden dafür auch komplexe Vision-Systeme eingesetzt. Dies kann jetzt mit der parametrierbaren ‚Blob-Funktion‘ im Visor schnell und einfach bewerkstelligt werden. Die komplexen Bildverarbeitungswerkzeuge arbeiten im Hintergrund und der Anwender muss kein Bildverarbeitungsexperte sein.
elektro AUTOMATION: Wie sehen die weiteren Schritte aus? Welche Erweiterungen oder Weiterentwicklungen planen Sie und wann sind diese verfügbar?
Ott: Die Kundenrückmeldungen zur neuen Funktion sind sehr gut. Hinsichtlich weiterer Funktionalitäten haben wir bereits einige Ideen, die wir in die kontinuierliche Weiterentwicklung des Vision-Sensors einfließen lassen. Nach zahlreichen Neuerungen in den letzten Monaten wie der Profinet-Schnittstelle oder dem Visor Color, mit dem mittels des Merkmals Farbe viele Anwendungen prozesssicherer gelöst werden können, dürfen sich unsere Kunden auch in 2015 wieder auf einige Highlights freuen. Mehr wird an dieser Stelle noch nicht verraten. Wir werden uns aber definitiv auch für den Automation Award 2015 bewerben. ik
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