Insbesondere durch das Internet der Dinge erhöht sich der Datenbestand und damit das Angebot an Daten kontinuierlich. Diese Daten bilden die Basis für künstliche Intelligenz (KI) und andere neue Anwendungen. Aber wie bringt man Angebot und Nachfrage sicher und rechtskonform zusammen? Die Telekom möchte dies nun auf einem gesicherten Marktplatz für Datenhandel – dem Telekom Data Intelligence Hub (DIH) – ermöglichen: Der DIH nimmt eine Schnittstelle ein, die bisher im Bereich des Datenmanagements fehlt. Er bietet eine zentrale Plattform und ganzheitliche Marktübersicht über Daten, die frei oder zum Kauf zur Verfügung stehen. Zugleich stellt er verschiedene Analysetools zur Verfügung, um Daten beispielsweise mit Methoden des Machine Learnings oder Künstlicher Intelligenz zu verarbeiten. So können Unternehmen eigene Prozesse mit am Markt verfügbaren Daten optimieren und beispielsweise Produktionsverzögerungen, unnötige Kosten durch Wartezeiten oder überflüssige Lagerhaltung vermeiden. Als cloudbasierte Lösung ist der DIH rund um die Uhr und unabhängig von Endgerät und System verfügbar. Der Datentransfer läuft dabei verschlüsselt und ausschließlich zwischen den gewählten Partnern ab, wie zum Beispiel zwischen einem Unternehmen und seinem Lieferanten. Eine externe oder zentrale Speicherung ist nicht nötig. Die Telekom stellt in der Rolle des neutralen Treuhänders die Souveränität der Daten sicher – das liefernde Unternehmen behält jederzeit die volle Kontrolle über seine Daten und kann frei steuern, wer welche Informationen empfängt. Der DIH entstand in enger Abstimmung mit der International Data Spaces Association (IDSA), deren Mitglied die Deutsche Telekom ist. Unter Führung des Fraunhofer-Instituts für Software- und Systemtechnik (ISST) sollen virtuelle Datenräume für einen sicheren Austausch von Daten auch über internationale Grenzen hinweg entstehen. Die Telekom nutzt für den Data Intelligence Hub als erstes Unternehmen die in der IDSA erarbeitete sichere Referenzarchitektur. „Die IDSA-Initiative steht für Datensouveränität, also die Fähigkeit, die Nutzungsregeln der eigenen Daten zu bestimmen und den Daten selbst auch mitzugeben – eine zwingende Voraussetzung für das Funktionieren von Datenmarktplätzen“, sagt Boris Otto, Leiter des Fraunhofer-ISST und Projektleiter des dortigen Forschungsprojekts. „Die Deutsche Telekom sehe ich mit dem Data Intelligence Hub in einer marktführenden Rolle, weil sie den Teilnehmern des Marktplatzes einen vertrauenswürdigen und souveränen Datenaustausch anbieten kann. Dies ist ein Wettbewerbsvorteil.“ Der Data Intelligence Hub wurde mit den Technologien von Partnern wie Cloudera entwickelt und mit Ultra Tendency umgesetzt. Als Daten-Marktplatz lebt er von der großen Vielfalt der teilnehmenden Unternehmen. Neben öffentlichen Daten (Open Data) bringen beispielsweise IBM mit weather.com Wetterdaten oder Motionlogic fundierte Analysen von Verkehrs- und Bewegungsströmen mit ein. KPMG, Detecon oder T-Systems Multimedia Solutions beraten Kunden aus den unterschiedlichsten Branchen wie der öffentlichen Hand, dem Gesundheitswesen, Finanzsektor sowie der Transport und Logistik- oder der Automobilbranche bei der Umsetzung ihrer Projekte auf dem DIH. ik
Virtueller Marktplatz
Telekom macht den Rohstoff Daten zugänglich
Teilen: