(co) Die OPC Foundation hat in Zusammenarbeit mit dem Smart Manufacturing Institute CESMII (einer Public-Private Partnership unter Beteiligung des U.S. Department of Energy) die Gründung einer Joint Working Group (JWG) für eine ‚OPC UA Cloud Library‘ bekannt gegeben. Ziel ist, zu spezifizieren, wie OPC-UA-Informationsmodelle von Maschinen, Scada- und MES-Lösungen in einer cloudbasierten Datenbank gespeichert werden können und in welcher Form der Zugriff darauf erfolgen kann. Eine Datenbank dieser Art würde es unter anderem Automatisierern ermöglichen, auf ein breites Spektrum an OPC-UA-Informationsmodellen und -Profilen für die Realisierung eigener Applikationen zurückzugreifen.
Das CESMII ist daran interessiert, im Sinne des Smart Manufacturing den reibungslosen Austausch von Informationen (Daten und Kontext) sicherzustellen. Dafür bietet sich das M2M-Protokoll OPC UA an, dessen Standardisierung von der OPC Foundation weltweit vorangetrieben wird. Nicht nur US-Herstellern soll so die Möglichkeit gegeben werden, die digitale Transformation auf Basis eines weltweit akzeptierten Datenstandards voranzubringen.
Öffentlich verfügbare Datenmodelle ebnen Weg vom Sensor in die Cloud
John Dyck, CEO des CESMII, sieht dessen zentrales Engagement für Interoperabilität und ein offenes Ökosystem, das die Digitalisierung und Wiederverwendung von standardisierten, vordefinierten Datenstrukturen ermöglicht, bestätigt. „Das wird Kosten und Komplexität der Implementierung des Smart Manufacturing drastisch reduzieren.“ Durch das Crowdsourcing soll insbesondere die Eintrittsbarriere auch für kleine und mittelständische Unternehmen gesenkt werden. Eine OPC-UA-Cloud-Bibliothek ergänze das OPC-UA-Versprechen eines Standards vom Sensor bis in die Cloud – wozu es erforderlich sei, dass alle OPC-UA-Datenmodelle öffentlich im Internet verfügbar seien, ergänzt Erich Barnstedt, Head of Azure Industrial IoT bei Microsoft und Vorsitzender der JWG. „OPC UA wird dann nicht nur der internationale De-facto-Standard für MES- und Scada-Lösungen sein, sondern auch für die Realisierung von Dashboards, Digitalen Zwillingen und Cloud-Analytics-Lösungen.“
Dateninteroperabilität für IoT-Anwendungen
„Es wird spannend sein zu sehen, in welchem Umfang das CESMII dabei helfen kann, die digitale Transformation unter den in den USA ansässigen Herstellern voranzutreiben, die einen offenen Standard wie OPC UA verwenden wollen“, freut sich Stefan Hoppe, President und Executive Director der OPC Foundation. „Die Entscheidung des Smart Manufacturing Institute wird es US-Herstellern ermöglichen, ihre eigenen Maschinen im In- und Ausland – wo OPC UA der De-facto-Standard für industrielle IoT-Dateninteroperabilität ist – schneller und einfacher zu integrieren.“
Mitglieder der JWG sind derzeit 4CE, ABB, Ascolab, Atlas Copco, Beeond, BitCtrl, Bosch, CapGemini, Endress & Hauser, Equinor, Hilscher, Honeywell, IBM, IData, Matrikon, Microsoft, Prediktor, SAP, Softing, die University of Applied Science Emden/Leer, der VDW und Wago.