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Linearmotoren-Technologie steuert Magnemotion-System von Rockwell Automation

Linearmotoren
Linearmotoren-Technologie steuert Magnemotion-System von Rockwell Automation

Synchrone Linearmotoren (LSM) und intelligente Fördersysteme werden eingesetzt, um schnellere und effizientere Automationslösungen zu erreichen. Die Hersteller von Automations-, Produktions- und Logistiksystemen stellen hohe Anforderungen an diese Systeme. Das Magnemotion-System von Rockwell Automation basiert auf der LSM-Technologie und erfüllt vielfältige Beschleunigungs-, Geschwindigkeits- und Lastenanforderungen. Damit lassen sich Vorteile im Betrieb erzielen.

Ulrich S. Arlt, Product Manager Motion Control – EMEA Region bei Rockwell Automation in Düsseldorf

Seit einigen Jahren unterstützen automatisierte Transportsysteme die Fertigungs- und Verpackungsstraßen herstellender Unternehmen intensiv dabei, ihre Produktionsabläufe zu optimieren. Allerdings bieten diese Systeme oft nicht die nötige Flexibilität, um eine schnelle Umrüstung zwischen Produktchargen durchzuführen. In vielen Fällen muss der Bediener die Maschine anhalten, umrüsten und die Produktion neu anlaufen lassen. Da es bei diesen manuellen oder halbautomatischen Umstellungsvorgängen zu Ausfallzeiten kommt, ist es kostenintensiv und zeitaufwändig, personalisierte Produkte oder die Produktion kleinerer Mengen anzubieten. Genau dieses Angebot kann jedoch einen wichtigen Beitrag zur Differenzierung in einem hart umkämpften Markt leisten. Manche Hersteller von Keksen bieten z.B. für ein Produkt mehrere Packungstypen an. Das kann von zwei Keksen in einer kleinen Snack-Packung bis zu 48 Keksen oder mehr in einer Familienpackung reichen. Mit einem rein mechanischen Drehfördersystem mit Ketten, Riemen und Getrieben ist diese Flexibilität nur schwer zu erreichen. Daher hat die Einführung von autarken Transporttechnik-Systemen – basierend auf einer Technologie mit linearen Synchronmovern (LSM) – eine grundlegende Veränderung bei Motion-Anwendungen eingeleitet. Diese Systeme verfügen über softwarebasierte Algorithmen, die es ermöglichen, Produkt- oder Verpackungswechsel schneller und kostengünstiger durchzuführen. Anstatt die Maschine anzuhalten und umzurüsten, muss der Bediener nur ein Programm ändern oder durch ein anderes ersetzen. Es entstehen also nur kurze oder gar keine Ausfallzeiten, wodurch sich die Produktivität steigern lässt.
Kuka: Flexibilität für Automobilhersteller
Das Robotik-Unternehmen Kuka ist ein gutes Beispiel dafür, wie die LSM-Technologie die Produktivität und Flexibilität steigern kann. Das Kuka-Fördersystem Pulse für Fertigungsstraßen im Karosseriebau basiert auf dem Magnemotion-System von Rockwell Automation und transportiert die Komponenten durch jede Robotik-Station. Die Fertigungsstraße ist 45 Prozent schneller als ein rein mechanisches Transportsystem, was den Automobilherstellern eine Durchsatzsteigerung ermöglicht. Da weniger bewegliche Teile vorhanden sind, wurden die durch Wartungsarbeiten bedingten Ausfallzeiten verkürzt, der mittlere Ausfallabstand (MTBF) hingegen deutlich vergrößert. Wichtig ist außerdem, dass Veränderungen der Komponenten für unterschiedliche Fahrzeugmodelle mit minimaler Ausfallzeit durchgeführt werden können.
ARUP Laboratories: Wettbewerbsvorteil erzielt
Ein weiteres Beispiel, wie Magnemotion zur Steigerung der Flexibilität und Produktivität beiträgt, ist das Verarbeitungssystem für Proben bei ARUP Laboratories, einem klinischen Labor für Pathologie und Teil der Universität von Utah in den USA. Bei ARUP wurde das System Magnemover LITE implementiert, um Teströhrchen mit Blut- oder anderen Proben zu transportieren und diese für Ärzte und Krankenhäuser zu analysieren. Durch die LSM-Technologie werden die Reagenzgläser in magnetischen Vehikeln schnell und mit hoher Genauigkeit zu bestimmten Zielen transportiert, wobei fast keine beweglichen Teile zum Einsatz kommen. Das System von ARUP verknüpft den Barcode der Probe mit der eindeutigen ID des Vehikels, das das Reagenzglas befördert. Die sich bewegenden Behälter werden ständig von einem Motor zum nächsten gezogen, so dass die Vehikel mit den Reagenzgläsern sozusagen über die Fertigungsstraße „fliegen“. Die Höchstgeschwindigkeit des Systems beträgt 2 Meter pro Sekunde und ist damit neunmal schneller als eine herkömmliche Förderanlage. Neben den Vorteilen für Ärzte und Patienten, Proben schneller analysiert zu bekommen, ist das System auch für ARUP ein wesentliches Alleinstellungsmerkmal, da es deutlich schneller ist als andere Förderbänder, die in anderen Automatisierungssystemen klinischer Laboratorien auf dem Markt zum Einsatz kommen. Das System basiert auf einer Reihe miteinander verknüpfter Motoren mit darüber liegenden Führungsschienen. Die Vehikel bestehen aus Kunststoff und verfügen über eine Anordnung von Permanentmagneten. Die Motoren erkennen die Position der Magneten und leiten diese entlang den Schienen vorwärts oder rückwärts. Jedes Vehikel lässt sich einzeln steuern. Das System vermeidet Engpässe, indem Sensoren auf jedem Vehikel erkennen, ob sich ein anderes Vehikel davor befindet und sich nicht bewegt. In diesem Fall bleibt das Vehikel stehen, bis der Weg wieder frei ist. So wird ein Quetschen oder Zusammendrücken vermieden. So ist das System für das Sortieren oder Verpacken empfindlicher Produkte geeignet. Der Bediener programmiert das Ziel für jeden Vehikel- oder Produkttyp sowie maximale Geschwindigkeit und Beschleunigung.
Skalierbarkeit für verschiedene Traglasten
Das bei ARUP eingesetzte System Magnemotion LITE ist für Traglasten bis 2 kg ausgelegt, die größeren Systeme Magnemotion Quick Stick und Quick Stick HT sogar für Traglasten bis 100 kg bzw. 4500 kg. Die Magnemotion-Systeme sind außerdem in der Lage, mehrere unterschiedliche Traglasten gleichzeitig zu bewältigen. Da das System jedes Produkt einzeln steuert, erleichtert dies die Rückverfolgbarkeit innerhalb des Produktionsprozesses. Davon profitieren vor allem Unternehmen, die strengen Compliance-Vorschriften unterliegen. Der Bediener kann jederzeit die Position eines Produkts überprüfen, und die Compliance-Verantwortlichen können bestätigen, dass es korrekt verarbeitet wurde. Das Magnemotion-System ist in unterschiedlichen Varianten erhältlich: als vollständig individualisierte und vormontierte Einheit, als einzelne Komponenten oder als Mischung aus individualisierten und standardmäßigen Teilen. Die Hersteller sparen Geld und steigern ihre Rentabilität dank der Systeme, indem sie weniger Energie als bei herkömmlichen mechanischen Förderanlagen brauchen. Außerdem benötigen die Maschinen im Fertigungsbereich weniger Platz und erfordern weniger Wartungsarbeiten. Hierzu kommen um bis zu 50 Prozent oder mehr erhöhte Durchsatzgeschwindigkeiten, sodass diese Technologie dazu beiträgt, die Zukunft der intelligenten Fertigung neu zu definieren. jg


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