Startseite » Motion Control »

Linearmotoren für hochdynamische Applikationen

Modulares Spulenkonzept
Linearmotoren für hochdynamische Applikationen

Mit ihrem modularen Spulenkonzept eröffnen die Linearmotoren AL8000 neue Freiheitsgrade in der Maschinenkonstruktion. Die Direktantriebe kommen ohne konventionelle Mechaniken aus und ermöglichen spielfreie, hochpräzise und hochdynamische Applikationen. Das flexible Baukastensystem erlaubt Spitzenkräfte bis 6.750 N in kompakter Bauform, die Baubreite kann 50, 80 oder 130 mm betragen.

Angela Vogt, Produktmanagement Antriebstechnik, Beckhoff Automation

Inhaltsverzeichnis

1. Linearantriebstechnik – Vorteile und Anforderungen
2. Vereinfachung durch Symmetrie und Modularität
3. Platzbedarf und Kosten reduziert

Die Linearmotoren AL8000 der Beckhoff Automation GmbH & Co. KG, Verl, bieten durch ihren modularen Aufbau neue Lösungsansätze für lineare Motion-Applikationen im modernen Maschinenbau. Sie ermöglichen eine direkte Kraftübertragung des Motors auf die zu bewegende Last und werden daher auch Direktantriebe genannt. Sie kommen ohne zusätzliche mechanische Übertragungselemente aus, die in der Konstruktion zu berücksichtigen wären. Dies stellt einen entscheidenden Vorteil gegenüber konventionellen Mechaniken dar – etwa Ritzel-Zahnstangen-, Spindel- oder Zahnriemenantrieben.

Linearantriebstechnik – Vorteile und Anforderungen

Durch die direkte Kraftübertragung des Linearmotors lässt sich eine spielfreie Konstruktion zwischen Motor und Last realisieren, was hochpräzise Applikationen ermöglicht. Der Linearmotor ist somit ein verschleißfreier Antrieb und benötigt keine regelmäßige Wartung. Da bei einem Linearmotor durch das direkte Funktionsprinzip die geschwindigkeitslimitierenden Bauelemente eliminiert werden, können zudem Applikationen mit höchsten Anforderungen an Geschwindigkeit und Dynamik bei zeitgleich hoher Präzision bedient werden.

Auch wenn die mechanischen, spielbelasteten Übertragungselemente durch den Einsatz eines Linearmotors entfallen, bedarf es anderer konstruktiver Bauteile, wie etwa ausreichend dimensionierter Führungsschienen und Lager. Hinzu kommt ein individueller Maschinenschlitten, der sowohl die Montage des Spulenteils als auch anderer Maschinenkomponenten vorsieht. Diese konstruktiven Bauteile sind für die Komplettierung einer Linearachse auf Basis eines Linearmotors unverzichtbar und stellen die Konstruktion häufig vor eine Herausforderung.

Beckhoff macht Steuerung zum modularen Schaltschrank

Vereinfachung durch Symmetrie und Modularität

Damit die Konstrukteure trotz maschinenindividueller Anforderungen möglichst flexibel arbeiten können, stand bei der Entwicklung der Linearmotoren AL8000 ein symmetrischer Aufbau und somit die Realisierung einer möglichst einfachen und einheitlichen Maschinenkonstruktion im Fokus. Der Hauptansatz ist hierbei das modulare Spulenkonzept der AL8000. Dieses zielt darauf ab, das Design des individuellen Maschinenschlittens hinsichtlich der Befestigung des Spulenteils zu vereinheitlichen und eine gemeinsame Basis für verschiedene Maschinentypen beziehungsweise verschiedene Spulenteile zu schaffen.

Im Rahmen des modularen Konzepts wird das gesamte Spulenteil aus einzelnen identischen Segmenten im Zuge der Endfertigung bei Beckhoff in Deutschland zusammengesetzt. Diese Segmente stellen die kleinste modulare Einheit des Spulenteils dar und umfassen drei Motorwicklungen. Der kürzeste Linearmotor der Serie besteht demnach aus einem Segment beziehungsweise drei Motorwicklungen. Je nach Kraftanforderungen können die Linearmotoren aus bis zu 15 Segmenten zusammengesetzt werden, so dass Spitzenkräfte bis 6.750 N in kompakter Bauform möglich sind. Das Spulenteil umfasst somit immer ein Vielfaches dieser kleinsten modularen Einheit. Das führt dazu, dass die Linearmotorserie systematisch und symmetrisch verlängert wird, woraus sich unter anderem folgende konstruktive Vorteile ergeben:

  • Durch die Aneinanderreihung der identischen und platzoptimierten Segmente entsteht ein kompaktes Design der Spulenteile. Bei einer definierten Baubreite und Einbauhöhe des AL8000 werden in einem möglichst kurzen Gehäuse hohe Kraftansprüche erfüllt und so eine hohe Kraftdichte erzielt. Da die neuen Linearmotoren hinsichtlich einer solch hohen Kraftdichte optimiert sind, wird dieser Effekt mit steigenden Kraftansprüchen deutlicher. Das Spulenteil baut daher extrem kurz, was dazu führen kann, dass der Verfahrweg und somit die gesamte Maschine kürzer und für einen minimierten Footprint ausgelegt werden können.
  • Das modulare Spulenkonzept ermöglicht weiterhin einen exakt symmetrischen Aufbau der Spulenteile, das heißt diese verfügen innerhalb einer Baubreite durch den Einsatz der immer gleichen Statorsegmente stets über das gleiche Bohrbildraster. So sind – unabhängig von der Länge des Spulenteils – die jeweiligen Abstände sowohl innerhalb einer Längsreihe als auch innerhalb einer Querreihe des Bohrbilds identisch. Der Maschinenbauer kann auf diese Weise ein einheitliches Bohrbildraster für den Maschinenschlitten verwenden und flexibel den längeren oder den kürzeren AL8000 innerhalb einer Baubreite einsetzen, ohne Änderungen an der Mechanik vornehmen zu müssen. Auch baubreitenübergreifend ist es möglich, einen Maschinenschlitten für den größten Motor in Baubreite 130 mm zu fertigen und neben den kürzeren Ausführungen der gleichen Baubreite auch jedes Spulenteil der kleineren Baubreite AL804x (80 mm) zu verbauen. Der symmetrisch einheitliche Aufbau bewirkt jedoch nicht nur konstruktive Vorteile – zusätzlich wird auch ein gleichmäßiger Kraftaufbau und eine homogene Wärmeverteilung über das gesamte Spulenteil realisiert, was einen optimalen Betrieb der Maschine ermöglicht.
  • Zudem weisen neben den Spulenteilen auch die Magnetplatten ein einheitliches Bohrbild innerhalb einer Baubreite auf, so dass die verschieden langen Magnetplatten innerhalb einer Baubreite flexibel eingesetzt werden können.

Betrachtet man die gesamte Linearachse, werden neben dem Linearmotor und den mechanischen Komponenten auch Leitungen sowie die zugehörigen Schleppketten benötigt. Auch hier bietet der Linearmotor AL8000 Vorteile für den Maschinenbauer, und zwar durch die Kombination der Spannungsversorgung mit dem Thermoschutzkontakt. Aufgrund des Zusammenführens der beiden Leitungen entfällt eine Leitung, die andernfalls vom Linearmotor durch die Maschine bis zum Schaltschrank installiert werden müsste. Hieraus ergeben sich nicht nur ein deutlich reduzierter Materialaufwand, sondern auch die Minimierung von Installationsaufwand und Platzbedarf in der Schleppkette.

Beckhoff kombiniert USV und One Cable Technology

Platzbedarf und Kosten reduziert

Die hochdynamische Serie AL8000 bietet damit Linearmotoren im kompakten Design mit einer hohen Flexibilität für den Maschinenbauer. Ihr Einsatz reduziert den Platzbedarf in der Maschine in mehrerer Hinsicht und führt zu einer Kostenreduzierung. Aktuell umfasst das AL8000-Portfolio 28 unterschiedliche Spulenteile, die sich in drei verschiedene Baubreiten von 50, 80 und 130 mm aufteilen.

Dieses breite Spektrum deckt nahezu jede Kraft- und Geschwindigkeitsanforderung ab und ermöglicht somit für fast jede Linearapplikation eine adäquate Antriebslösung. Zumal für sehr spezielle Anforderungen außerhalb des Standardportfolios auch flexibel auf spezifische Kundenwünsche eingegangen werden kann. In diesem Fall kann ein beliebiger Linearmotor innerhalb des eingesetzten modularen Spulenkonzepts konzipiert werden. (co)

www.beckhoff.com

Weitere Informationen zu den Linearmotoren AL8000



Hier finden Sie mehr über:
Newsletter

Abonnieren Sie unseren Newsletter

Jetzt unseren Newsletter abonnieren

Webinare & Webcasts

Technisches Wissen aus erster Hand

Whitepaper

Hier finden Sie aktuelle Whitepaper

Videos

Hier finden Sie alle aktuellen Videos


Industrie.de Infoservice
Vielen Dank für Ihre Bestellung!
Sie erhalten in Kürze eine Bestätigung per E-Mail.
Von Ihnen ausgesucht:
Weitere Informationen gewünscht?
Einfach neue Dokumente auswählen
und zuletzt Adresse eingeben.
Wie funktioniert der Industrie.de Infoservice?
Zur Hilfeseite »
Ihre Adresse:














Die Konradin Verlag Robert Kohlhammer GmbH erhebt, verarbeitet und nutzt die Daten, die der Nutzer bei der Registrierung zum Industrie.de Infoservice freiwillig zur Verfügung stellt, zum Zwecke der Erfüllung dieses Nutzungsverhältnisses. Der Nutzer erhält damit Zugang zu den Dokumenten des Industrie.de Infoservice.
AGB
datenschutz-online@konradin.de