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Fernwartung: Quo vadis?

Geräte, Software, Dienste und Lösungen für die Industrie
Fernwartung: Quo vadis?

Es klingt so schön: Bequem vom heimischen Büro aus auf Anwendungen in der ganzen Welt zugreifen, entstören, updaten, … Zeit und Reisekosten sparen. Aber wie sieht es in der Fernwartungslandschaft aus? Wo stehen wir aktuell? Welche Möglichkeiten bietet die Technologie den Anwendern? Was wird genutzt und vor allem wie? Der Versuch eines Überblicks über den aktuellen Stand der Technik … und wie die Nutzer profitieren können.

Wolfgang Wanner ist Leiter Marketing bei der IInsys Microelectronicsnsys Microelectronics GmbH in Regensburg

Fernwartung: Bereits der Begriff lässt Spielraum für Interpretation. Für die einen ist es die Möglichkeit, im Bedarfsfall einen Blick auf entfernte Steuerungen und andere Geräte mit externer Kommunikationsschnittstelle zu werfen. Andere möchten zusätzlich darauf zugreifen, um eine Fehlerbehebung (Remote Debugging) zu betreiben oder eine neue Softwareversion (Remote Update) aufzuspielen. Wieder andere lassen sich im Störfall von der Anwendung automatisch informieren. Werden diese Informationen in IT-unterstützte Prozesse gegossen und arbeiten die Systeme dahinter autonom, ist eine weitere Evolutionsstufe erreicht, bei der letztlich von Industrie 4.0 gesprochen wird. Seit die Deutsche Bundespost 1966 ihr erstes Übertragungsmodem mit den beachtlichen Ausmaßen von 60 x 30 x 20 cm und einer Übertragungsgeschwindigkeit von 1200 bit/s in Betrieb nahm, hat sich vieles getan. Ähnlich wie bei der Computertechnik findet ein ständiges technologisches Wettrüsten zwischen Hardwareproduzenten und Anwendungsentwicklern statt. Marktdruck und Innovationstrieb führen in vielen Branchen zu einer rasant gestiegenen Nutzung von Connectivity-Lösungen, die über den früheren Gedanken der Fernwartung weit hinausgehen. Laut aktuellem M2M Barometer 2015 von Vodafone nutzen bereits 51 % der Unternehmen in Deutschland M2M-Technologien, knapp die Hälfte unter ihnen verzeichnet deutliche Veränderungen ihres Geschäfts hinsichtlich Produktivität und Kundenservice. Die Bosch Software Innovations GmbH spricht von 56 % der produzierenden Unternehmen im DACH-Raum, die Industrie-4.0-Softwarelösungen zur Realisierung einer vernetzten Produktion einsetzen, 66 % würden eine Implementierung in den nächsten zwölf Monaten planen.
Mehr als der Fernzugriff auf entfernte Geräte
Dabei ist der Begriff Fernwartung für sich überholt. Die industrielle Digitalisierung geht deutlich über den Fernzugriff auf entfernte Geräte und Bedienoberflächen hinaus. Trotzdem lassen Bedenken hinsichtlich Datenschutz und Datensicherheit Unternehmen weiterhin vor der Einführung von entsprechenden Lösungen zurückschrecken. Nach langem Hin und Her hat nun der Gesetzgeber mit dem IT-Sicherheitsgesetz und den dazugehörigen Durchführungsverordnungen einen Rahmen – vorerst nur für sicherheitskritische Anwendungen – vorgegeben, der die Bedeutung für den Wirtschaftsstandort Deutschland deutlich macht. Dabei dürfen wir nicht vergessen, dass viele Unternehmen vernetzte Technologien seit Jahrzehnten in ihrer täglichen Praxis bereits im Einsatz haben, allerdings auf analoger Basis. Diese gilt nach wie vor als zuverlässig.
Das Ende der analogen Netze
Da die Deutsche Telekom und andere Provider ihre analogen Netze Zug um Zug bis 2018 gegen IP-Netze tauschen, stehen viele dieser Nutzer, beispielsweise aus dem Metering-Bereich, vor einer kompletten Migration ihrer Anwendungen. Sobald von IP-Netzen die Rede ist, gehen Daten über das Internet und Anwendungen sind, sofern sie nicht geschützt sind, mit überschaubarem Aufwand zu manipulieren. Die Technik bietet bewährte Mittel zur Absicherung von Anwendungen, jenseits von Passwortschutz und Firewall. Nutzer können sich bei definierbaren Ereignissen zeitnah über Störmeldungen informieren lassen. Die Geräte sind sogar in der Lage, selbst und automatisch ohne Bedienereinfluss Aktionen wie eine situationsbedingte Konfigurationsänderung auszuführen. Verteilte und klar definierte Zugriffe über ein und denselben VPN-Tunnel halten ebenso Einzug in die Datenkommunikation wie die Nutzung mehrerer VPN-Tunnel im Parallelbetrieb.
Daten ab in die Cloud
Neben der Sicherheit rückt aber auch die Bedienbarkeit der einzelnen Komponenten in den Fokus. Die Technik wird nur akzeptiert, solange die Bediener damit umgehen können. Nicht nur bei den Routern steigen Möglichkeiten und Intelligenz. Auch die dahinter liegenden Steuerungen bieten immer mehr Möglichkeiten und produzieren mehr Daten, aus denen sich brauchbare Informationen gewinnen lassen. Doch wohin mit diesen Big Data?
Eine provokative Aussage, die man aufgrund der derzeit wie Pilze aus dem Boden schießenden Plattformen durchaus glauben könnte. Doch viele haben neben der Frage „Was mache ich denn mit all den Daten in der Cloud?“ vor allem Bauchschmerzen, ihre sensiblen Daten außerhalb der eigenen „Burgmauern“ zu speichern. Doch die Cloud bietet viele Vorteile. Daten können von überall in verschiedenen Sichten und von Personen mit unterschiedlichen Zugriffsberechtigungen visualisiert werden und stehen für eine weitere Verarbeitung zur Verfügung. Eine Vielzahl an Diensten auf diesen Plattformen entsteht gerade. Sie bieten ungeahnte Möglichkeiten beim Handling und der Analyse von Daten. Doch auch der umgekehrte Weg, die Verlagerung von Rechenleistung direkt an den Ort der Entstehung von Daten (Edge Computing), ist auf dem Vormarsch. In Sachen Standardisierung hat sich ebenfalls einiges getan. Mit Partnerverbänden und einflussreichen Unternehmen hat der ZVEI das Referenzarchitekturmodell Industrie 4.0, kurz RAMI 4.0, vorgestellt, das das Verständnis für das Thema fördern soll.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Fernwartung durch die aktuelle Technik deutlich an Dynamik gewonnen hat. Technisch sind die Grundlagen vorhanden, vieles, gerade in Bezug auf SaaS (Software as a Service) und PaaS (Platform as a Service), befindet sich gerade im Aufbau. ge

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Insys Microelectronics GmbH
Regensburg
Tel. +49 941 58692–0
www.insys-tec.de
SPS IPC Drives: 7-201
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