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Die Rede ist bereits vom ‚Profinet of Things‘

Profibus Nutzerorganisation (PNO) feiert 25. Geburtstag
Die Rede ist bereits vom ‚Profinet of Things‘

Ist ein Technikmuseum der richtige Ort, um den 25. Geburtstag der Profibus Nutzerorganisation zu feiern? Diese Frage wurde anlässlich der PI-Konferenz 2015 mit einem klaren ‚Ja‘ beantwortet. Denn neben dem Blick zurück anlässlich der Abendveranstaltung interessierte die Konferenzteilnehmer vor allem der Blick in die Zukunft. Im Fokus der Vorträge stand das Thema Industrial Ethernet – sprich Profinet –, gelegentlich hört man auch schon ‚Profinet of Things‘.

Michael Corban, Chefredakteur elektro AUTOMATION

Schon 25 Jahre sind vergangen, seit die erste Mitgliederversammlung der Profibus Nutzerorganisation e.V. (PNO) im März 1990 stattfand – 25 Jahre, in denen neben den Feldbussen die Industrial-Ethernet-Technologien die Bühne betraten, Profinet auch hier vorn mit dabei. Und neben dem Industrial Ethernet stehe nun auch das Industrial Internet – letzteres ermögliche vor allem die Umsetzung neuer Geschäftsideen, so Karsten Schneider, Vorstandsvorsitzender der PNO anlässlich der PI-Konferenz 2015 im März im Technikmuseum Speyer. „Remote Access, Cloud oder Big Data seien zwar nicht wirklich neue Ideen – jetzt lassen sie sich allerdings umsetzen.“ Entscheidend sei, dass Profinet sowohl die zyklische Echtzeitkommunikation beherrsche als auch die azyklische Kommunikation mit den Ebenen oberhalb der Feldgeräte. In Amerika spreche man deswegen auch vom ‚Profinet of Things‘, so Schneider weiter, der gleichzeitig Chairman von Profibus & Profinet International (PI) ist.
Zusammen mit PNO-Vorstand Prof. Dr. Frithjof Klasen warf Schneider einen Blick in die Zukunft und präzisierte den Begriff des Profinet of Things. Dazu gehörten
  • OPC-UA-Anwendungen,
  • die Controller-to-Controller-Kommunikation (C2C),
  • netzwerkübergreifende Diagnosemöglichkeiten,
  • Asset Management,
  • das Thema ‚Configuration in Run‘,
  • die Ethernet-basierende Sensorkommunikation sowie
  • das Thema ‚Fast Startup‘.
Letzteres spielt insbesondere in Industrie-4.0-Szenarien – auch für die PNO logischerweise ein Thema mit viel Potenzial – eine Rolle, etwa bei Werkzeugwechseln. „Immer mehr Werkzeuge besitzen ein Profinet-Kommunikationsmodul“, erläuterte Klasen. Beim Werkzeugwechsel werde nun aber die Spannungsversorgung unterbrochen, mit Folgen für die Kommunikation. Einerseits gehe es darum, dass das neue Werkzeug schnell integriert werden muss. „Per Fast Startup gelingen Hochlauf und Anmeldung an der Steuerung in weniger als 500 Mikrosekunden“, so Klasen weiter. Andererseits sei es wichtig, dass die Abmeldung sicher erfolge – sonst suche die Steuerung nach dem gewechselten Werkzeug, was andere Kommunikationsprozesse negativ beeinflussen könne.
Safety und Security sind beide im Fokus
Eine interessante Frage von Karsten Schneider lautete dann, ob es zukünftig ‚das‘ Industrie-4.0-Protokoll geben werde. Nein, betonte Frithjof Klasen, entscheidend sei die Integrationsfähigkeit – Industrie 4.0 erfordere das Zusammenspiel verschiedener Technologien. „Profinet ist hier aber gut aufgestellt, weil es sowohl den echtzeitfähigen I/O- als auch Safety-Bus ermögliche und die Übertragung großer Datenmengen ohne Echtzeitanforderungen.“
In der Industrie-4.0-Diskussion tritt ergänzend nun auch das Thema Security in den Vordergrund. Schneider und Klasen nahmen dabei Bezug auf die Rede von Endress+Hauser-COO Michael Ziesemer zuvor, der für den ZVEI sprach. Ziesemer hatte gesagt, dass es darum gehe, in einem ‚unsicheren‘ System (dem Internet) eine ‚sichere‘ Anwendung zu ermöglichen. Entscheidend sei hier, die Sensibilität für das Thema Security zu erhöhen, sagte Klasen. „Es muss klar sein, unter welchen Randbedingungen Profinet sicher eingesetzt werden kann.“ Seitens der PNO wurden dazu überarbeitete Empfehlungen vorgestellt; auch auf die aktualisierten Broschüren zu den Themen Planungs- sowie Inbetriebnahme-Richtlinien wurde hingewiesen.
Gute Knotenzahlen zum Jubiläum
Zeitgleich zum 25. Geburtstag meldet PI übrigens, dass mit der Zahl von 10 Millionen installierten Profinet-Geräten im Markt ein selbst gestecktes Ziel erreicht sei (siehe Grafik). „Profinet steht für eine zuverlässige und zukunftsfähige Kommunikationstechnologie – daher setzen viele Industrieunternehmen, sowohl Hersteller als auch Anwender, vermehrt darauf“, betont Schneider. Zudem überzeuge das integrierte Gesamtkonzept. „So ist die Kombination aus Profisafe und Profinet insbesondere für die Automobilindustrie ein wesentliches Entscheidungskriterium.“ Dies schlage sich auch in den installierten Knotenzahlen von Profisafe nieder. Hier wurde 2015 die 4-Millionen-Grenze überschritten, allein 2014 kamen über 1 Million neu installierte Profisafe-Knoten dazu. Interessant: Auch der Profibus-Markt wächst. Ende 2014 waren nahezu 51 Millionen Profibus-Geräte in Industrieanlagen weltweit installiert, rund 3,5 Millionen mehr als im Jahr zuvor.
Hannover Messe: 9-D68
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