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ZVEI erwartet Wachstum von 5% für 2021 für die Elektroindustrie

Elektroindustrie forciert Elektrifizierung und Digitalisierung
ZVEI erwartet Wachstum von 5% für 2021

(eve) Der Zentralverband Elektrotechnik- und Elektronikindustrie e.V. (ZVEI), Frankfurt, teilte mit, dass das Krisenjahr 2020 auch die Elektroindustrie hart getroffen hat, bei allen wichtigen Kennziffern musste die Branche Verluste hinnehmen. „Dennoch hat sich die Elektroindustrie etwas besser geschlagen als manch andere Branche des verarbeitenden Gewerbes“, bewertete ZVEI-Präsident Dr. Gunther Kegel die Lage. Die Produktion ging im Vergleich zu 2019 um 7 % zurück, der Umsatz um 6 %. Mit 180 Milliarden Euro erreichten die Erlöse nur das Niveau von 2016. Die Zahl der Beschäftigten ging dank Kurzarbeit nur moderat auf 873.000 zurück. Zuletzt war noch jeder Achte in Kurzarbeit.

Prognose des ZVEI für 2021

Für 2021 erwartet der ZVEI bei der Produktion ein Plus von 5 %. Damit würden etwa zwei Drittel der Verluste aus dem vergangenen Jahr aufgeholt. Eine Rückkehr zum Vorkrisenniveau erwartet der Verband im Laufe des Jahres 2022. Diese Prognosen unterliegen allerdings hohen Unsicherheiten. Hierzu gehört auch die Frage, wie lange der aktuelle Lockdown andauern wird oder ob er sogar erneut verschärft wird. Kegel appellierte an die Politik: „Ein harter Lockdown der Industrie muss vermieden werden. Nicht Härte, sondern differenzierte Schutzmaßnahmen entscheiden über die erfolgreiche Pandemie-Bekämpfung.“

Elektroindustrie in guter Position

Einen Grund für die vergleichsweise gute Position der Branche sieht Kegel in der immer stärkeren Elektrifizierung und Digitalisierung. Der Trend hin zu einer All-Electric-Society ist eng verbunden mit der Bewältigung des Klimawandels – einer Herausforderung, der man aus seiner Sicht nicht durch Verbote und Verzicht begegnen kann, sondern nur durch den breiten Einsatz von technologischen Innovationen. Hier sieht Kegel die Elektroindustrie in einer Schlüsselposition: „Die All-Electric-Society wird geprägt sein durch die intelligente Kopplung aller klimarelevanten Sektoren. In der durchgängigen Elektrifizierung, Digitalisierung und Automatisierung der Bereiche Energie, Industrie, Gebäude und Mobilität liegt großes Potenzial, um die gesteckten Klimaziele zu erreichen. Das geht nur mit den Innovationen der Elektroindustrie.“ Nur so ließen sich nachhaltiges, ressourcenschonendes Wirtschaftswachstum und gesellschaftlicher Wohlstand vereinbaren.

Politik in die Pflicht genommen

Um die Chancen der All-Electric-Society besser nutzen zu können, sollte die Politik dringend nachjustieren. „Wenn grüner Strom der primäre Energieträger wird, muss er entlastet werden. Daher halten wir an unserer Forderung fest: Die EEG-Umlage muss jetzt rasch gesenkt und perspektivisch abgeschafft werden, der CO2-Preis dagegen steigen. Gleichzeitig müssen klimafreundliche Technologien in der Breite eingesetzt werden, um die nötigen Skalierungseffekte zu erzielen. Hierzu muss auch die Infrastruktur dringend ausgebaut werden – sei es im Gebäudebestand, der aufgrund veralteter Elektroinstallationen großteils nicht energiewendefähig ist, oder beim Laden von Elektroautos“, so Kegel weiter.

Europas Stärken ausbauen: offene Märkte und technologische Souveränität

Europas Wirtschaft ist hochgradig vernetzt. Corona hat auch hier deutliche Spuren in der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit des Kontinents hinterlassen. So sind die Branchenexporte der Elektroindustrie nach Europa im Zeitraum von Januar bis November 2020 um 6,5 % auf rund 118 Milliarden Euro zurückgegangen. In die Eurozone sanken sie sogar um 8,4 % auf knapp 58 Milliarden Euro. „Die Verwundbarkeit Europas hat sich im vergangenen Jahr deutlich gezeigt. Wir warnen davor, die Diskussion über Grenzschließungen in Europa fortzuführen. Der grenzüberschreitende Warenverkehr ist kein wesentlicher Faktor im Pandemiegeschehen und muss aufrechterhalten bleiben. Anderenfalls droht Europa erneut ein massiver wirtschaftlicher Einbruch“, erklärte Wolfgang Weber, Vorsitzender der ZVEI-Geschäftsführung.

Offene Grenzen und weltweite Wertschöpfungsnetzwerke sind elementar. Gleichzeitig muss Europa bei Schlüsseltechnologien, wie etwa der Mikroelektronik, „technologisch souverän“ bleiben. „Das darf nicht als Abschottung oder Autarkie missverstanden werden“, so Weber. „Im Gegenteil, technologisch souverän heißt, die Chancen der globalen Wertschöpfung selbstbestimmt nutzen zu können. Das geht umso besser, je stärker die eigene technologische Stellung ist.“ Ein starker Binnenmarkt sei hierfür entscheidend. Die EU müsse ihn zu ihrem zentralen Wachstumsprojekt machen und kontinuierlich weiterentwickeln.

Kontakt:

ZVEI
Zentralverband Elektrotechnik- und Elektronikindustrie e.V.
Lyoner Straße 9
60528 Frankfurt am Main
Telefon:+49 69 6302–0
E-Mail:zvei@zvei.org
www.zvei.org

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