Zeitfresser im Schaltschrankbau besiegen

Die Autoren: Matthias Müller, Leiter Produktmanagement Modular Enclosures, Hans-Robert Koch, Leiter Fachpresse, Unternehmenskommunikation, beide Rittal

Damit ‚Zeitfresser‘ keine Chancen haben, steht zu Beginn des effizienten Schaltschrankbaus das zeitsparende Engineering mit intelligenten Planungstools. Rund um den TS 8 – der Schaltschrank kam 1999 auf den Markt und wurde bis Ende 2014 mehr als zehn Millionen Mal gebaut – bietet Rittal seinen Kunden gleich mehrere Software-Tools, mit denen sich zahlreiche Aufgaben einfach erledigen lassen. Ein webbasierter Großschrank-Selektor ermöglicht ein leichtes Auswählen von Schränken und passendem Zubehör. Deutliche Unterstützung für das Elektro-Engineering finden Konstrukteure und Planer zudem in über 2600 neuen und aktualisierten Datensätzen von Serien- und Baugruppenartikeln von Rittal im Eplan Data Portal. Das Datenspektrum reicht dabei von der Schaltschrank-, Klimatisierungs- und Stromverteilungstechnik bis zu IT-Infrastruktur und Systemzubehör. Weitere Beispiele sind die Planungsoftware

Um einen durchgängigen Engineering-Prozess zu ermöglichen, bestehen für diese Softwaretools Schnittstellen zu gängigen CAE-Softwarepaketen wie Eplan Electric P8.

Auch beim Innenausbau und der Montage halten die Schaltschränke effiziente Lösungen bereit. Der TS 8 bietet die Möglichkeit, den Innenausbau auf zwei Ebenen durchzuführen, was bis zu 15 % mehr Platz schafft. Bei der Montage lassen sich viele Arbeitsschritte von nur einer Person ausführen – etwa der Einbau der Montageplatte. Spezielle Clips halten sie an Ort und Stelle, während der Monteur die Schrauben eindreht. Ebenso einfach lässt sich der Türanschlag des Schaltschranks ändern. Auch das Flex-Block-Sockelsystem erleichtert die Montage deutlich. Ohne Werkzeug kann der Sockel in weniger als einer Minute einfach zusammengeclipst werden. Die Bauteile des Sockels werden anschließend einfach mit ebenfalls werkzeuglos zu montierenden Blenden versehen. Nimmt man die Blenden ab, lässt sich der gesamte Schaltschrank leicht mit einem Gabelstapler oder Hubwagen transportieren.

Die Flexibilität, die der Anwender beim Innenausbau hat, gibt es vergleichbar auch außen. Der Schrank ist symmetrisch im Maßraster aufgebaut, wodurch ein Anreihen der Schrankelemente in alle Richtungen möglich ist. Ob neben- oder hintereinander, Eck-, U- oder T-förmig – fast jede denkbare Konfiguration ist machbar. Dem Anwender eröffnet sich dadurch ein konstruktiver Freiraum: Geschickt kann er mit dem Schranksystem etwa Nischen bestücken und den vorhandenen Platz optimal nutzen. Zur Flexibilität trägt auch die skalierbare Größe des TS 8 bei. So sind Breiten von 400 bis 1200 mm, Höhen von 1200 bis 2200 mm und Tiefen von 400, 500 und 600 mm erhältlich. Kernstück des Schaltschranks ist das patentierte, 16-fach gekantete Vertikalprofil. Es verleiht dem Schrank eine sehr hohe Rahmenstabilität bei geringem Eigengewicht. Das modulare TS-8-System ist für Belastungen bis zu 14.000 N spezifiziert und geprüft. Darin spiegelt sich ein wesentliches Argument für dessen Einsatz wieder, nämlich die ‚reale Nutzlast‘. Aufgrund stetig anwachsender Kundenanforderungen, auf immer kleinerem Raum immer mehr Komponenten und Aggregate unterzubringen, erhöht sich automatisch der Anspruch auf ein stabiles Schaltschranksystem.

Um weltweit in den verschiedensten Branchen eingesetzt werden zu können, verfügt der TS 8 über alle international wichtigen Approbationen. Dies ermöglicht es dem Anwender, seine mit dem TS 8 realisierte Anlage problemlos bei den nationalen Organisationen abnehmen zu lassen. Außerdem erfüllen die Schaltschränke die Norm IEC 62208 ‚Leergehäuse für Niederspannungs-Schaltgerätekombinationen‘. Zusammen mit dem Ri4Power-System für Niederspannungsverteilungen lassen sich Stromverteillösungen gemäß IEC 61439 realisieren. Auch eine normgerechte Dokumentation gemäß IEC 61439 ist mit dem System problemlos möglich. Die eingangs genannte Software Power Engineering erstellt auf Knopfdruck die entsprechenden Bauartnachweise inklusive der benötigten Prüfberichte.

Um die Sicherheit bei der Verwendung der Schaltschränke zu optimieren, haben die Entwickler von Rittal zudem viele sinnvolle Details bei der Konstruktion umgesetzt. So ist beispielsweise ein automatischer Potentialausgleich zwischen Rahmen und Seitenwänden realisiert. Bei der Montage werden diese elektrisch leitend miteinander verbunden, ohne dass der Monteur extra Erdungsbänder anbringen müsste. Dieses Detail erhöht nicht nur die Sicherheit sondern reduziert gleichzeitig die für die Montage notwendige Zeit. Und ein eigenes Qualitätslabor in Herborn garantiert, dass der hohe Qualitätsanspruch stets erfüllt wird. Außerdem können im Qualitätslabor auch die Prüfungen gemäß nationaler und internationaler Normen durchgeführt werden.

Übrigens: Bei der Oberflächenbehandlung der Schaltschrankteile arbeitet Rittal mit einer Technik, die sonst nur im Automobilbau üblich ist. Die Teile werden dabei zunächst nanokeramisch beschichtet und mittels eines Elektrophorese-Prozesses tauchgrundiert. Diese Maßnahmen sorgen zusammen mit der anschließenden dauerhaften Pulverbeschichtung für einen optimalen Schutz der Oberflächen. Als Alternative zum lackierten Schaltschrank stehen auch Varianten in Edelstahl zur Verfügung, die bei besonders rauen Umgebungsbedingungen zum Einsatz kommen. co

Termin: Dienstag, 6. Oktober 2015, 10:00 – 11:00 Uhr

Inhalt:

Das Webinar ‚Zeitfresser besiegen‘ von Rittal und der elektro AUTOMATION liefert Informationen zu den folgenden Punkten:

Referent: Dipl.-Ing. Rainer Herget, Gruppenleiter Technischer Support, Nationales und internationales Training bei Rittal.

Teilnahme und Anmeldung:

Die Teilnahme am Webinar selbst ist kostenlos, obligatorisch ist aber die vorherige Anmeldung unter:

http://t1p.de/suuy