Inhaltsverzeichnis
1. Automatisiert schneller Schaltpläne erstellen
2. Standardisierung auch bei Losgröße 1
3. Routing und Wärmeberechnung erfolgen direkt integriert
4. Papierlose Fertigung mit Eplan eView angestrebt
5. Deutliche Effizienzsteigerung per Automatisierung
6. Fazit
Schaltanlagen für Notstromanlagen von Kraftwerken oder auch ‚Inselkraftwerken‘ für Krankenhäuser und Kreuzfahrtschiffe gehören zu den Spezialitäten der Hanseatic Power Solutions GmbH (HPS) in Norderstedt. Gründer und Geschäftsführer Bernd Mähnss legt mit seinem Team deswegen großen Wert auf eine weitgehende Automatisierung in der Projektierung, Planung und Fertigung der Schaltanlagen. Das Ergebnis: Auch komplexe Projekte mit 80 oder 100 Schaltschrankfeldern können in sechs bis acht Wochen abgearbeitet werden – vom Auftragseingang bis zur Auslieferung und Installation.
Ein Grund für die hohe Geschwindigkeit trotz Planung in Losgröße 1 ist die konsequente Nutzung der Eplan Plattform der Eplan Software & Service GmbH & Co. KG mit Sitz in Monheim am Rhein. Bei der
- 3D-Schaltschrankplanung kommt Eplan Pro Panel zum Einsatz,
- Stromverteiler und Sammelschienen aus Kupfer werden in 3D mit dem Modul Copper geplant sowie gefertigt und die
- (externe) Kabelkonfektionierung erfolgt auf der Basis des Routing-Moduls.
Automatisiert schneller Schaltpläne erstellen
Seit wenigen Monaten profitiert HPS (und damit auch die Kunden) von nochmals kürzeren Durchlaufzeiten. Nur kurze Zeit nach Vorstellung der Software Eplan Cogineer startete HPS mit der Implementierung dieses Moduls. Die Software ermöglicht das automatisierte Erstellen von Schaltplänen ohne Programmieraufwand und ohne Expertenwissen über Konfiguration oder Variantenmanagement. Der Anwender braucht nur Standardwissen im Bereich Makrotechnologie und kann dann schnell mit dem Praxiseinsatz beginnen.
Standardisierung auch bei Losgröße 1
Dass gerade ein Schaltschrankbauer, der auch in Losgröße 1 konstruiert und fertigt, auf Automatisierung und Standardisierung setzt, mag auf den ersten Blick überraschen. „Natürlich sind unsere Projekte immer individuell – aber es gibt wiederkehrende Funktionen und Module wie etwa die Schaltpläne für Abluft- und Zuluftregelungen oder für die Ansteuerung von Brandschutzklappen“, erläutert HPS-Chef Bernd Mähnss. Für diese Funktionen hat HPS Makrobibliotheken in Cogineer hinterlegt, die der Elektroplaner bei Bedarf aufruft.
„Der Kollege muss nur die gewünschte Leistung auswählen – alles Weitere wird automatisch bestimmt und in den Schaltplan integriert, von den passenden Motorschutz- und Reparaturschaltern über die Klemmen bis zum Leitungsquerschnitt“, so Dennis Burmeister, Vertrieb Engineering/Service bei HPS und verantwortlich für die Implementierung von Cogineer. „Auch die Funktionsbezeichnungen im Schaltplan werden automatisch vergeben.“ Darüber hinaus können jeweils Optionen angeklickt und in den Plan integriert werden. Ein Beispiel ist die Auswahl der Stromversorgung über die Generatorspannung oder über die Verbraucherspannung mit Schütz.
Routing und Wärmeberechnung erfolgen direkt integriert
Je nach ausgewählten Optionen und der Art der Stromversorgung entsteht auf diese Weise automatisch ein Schaltplan. Neben dem Automatismus in der Planung bietet Cogineer aber noch weitere Vorteile. „Die Makros sind getestet, bewährt und fehlerfrei“, fährt Dennis Burmeister fort. „Das steigert die Qualität der Konstruktion und gibt uns Sicherheit. Außerdem muss der Konstrukteur bei nachträglichen Änderungen wie beispielsweise eines Leistungswertes keine aufwändige Feinarbeit mehr leisten – das erledigt die Software für ihn.“
Das Routing ist in die automatisierte Schaltplanerstellung integriert und die Klemmen ordert HPS ebenfalls automatisch direkt aus dem entsprechenden Eplan-Modul bei Hersteller Phoenix Contact. Darüber hinaus wird über Rittal Therm die Verlustleistung aller in Eplan ausgewählten Komponenten berechnet. So kann der Planer ‚Hotspots‘ erkennen.
Papierlose Fertigung mit Eplan eView angestrebt
Seit Jahren schon verzichtet HPS – sofern der Kunde einverstanden ist – auf die typischen Aktenordner mit der Dokumentation. Stattdessen ist auf jedem Schaltschrank ein QR-Code angebracht, über den der Anwender online die ausführlichen und bei HPS gepflegten Unterlagen einsehen kann. „Das hat auch den Vorteil, dass die Dokumentation im Sinne des ‚Digitalen Zwillings‘ über die gesamte Lebensdauer der Schaltanlage immer auf dem aktuellen Stand ist“, betont Burmeister.
Im nächsten Schritt soll auch der eigene Shopfloor durchgängig papierlos werden – mit Eplan eView. „Schon jetzt brauchen wir den Schaltplan nur noch in der Prüfung, in der Fertigung reicht ein Aufbauplan“, ergänzt Geschäftsführer Bernd Mähnss. „Wir werden die Prüfplätze demnächst mit eView ausrüsten. Dann macht der Prüfer seine Anmerkungen direkt in der normgerechten Dokumentation. Das spart Zeit und vermeidet auch wieder Doppelarbeit.“
Deutliche Effizienzsteigerung per Automatisierung
Ein Vergleich der Aufwände bei HPS mit und ohne Automatisierung (siehe Kasten) zeigt recht deutlich: Die Projektierung erfolgt nun um 25 Prozent schneller, die eigentliche Elektroplanung sogar in nur einem Fünftel der ursprünglich benötigten Zeit. „Alles in allem verkürzt sich unsere Lieferzeit – die zuvor auch schon mehr als wettbewerbsfähig war, will heißen: sehr kurz – durch die Automatisierung und den durchgängigen Planungsprozess um rund 35 Prozent“, freut sich Bernd Mähnss. „Zugleich erhöht sich der Detaillierungsgrad der Unterlagen und die Qualität der Planung steigt ebenfalls, weil geprüfte Makros und Module verwendet werden.“ (co)
Details zu Eplan Cogineer
An der alten Ziegelei 2
40789 Monheim am Rhein
Tel.: +49 2173 3964-0
E-Mail: info@eplan.de
Website: www.eplan.de
Bild: Hanseatic Power Solutions
„Ein klarer Wettbewerbsvorteil für uns ist, dass sich unsere Lieferzeit um rund 35 Prozent verkürzt hat.“
Bild: Hanseatic Power Solutions
„Mit Eplan Cogineer sparen wir nicht nur Zeit – wir erhöhen auch die Qualität der Konstruktion, weil getestete, bewährte und fehlerfreie Komponenten zum Einsatz kommen.“
Fazit
Ergebnisse in konkreten Zahlen
Nach der Implementierung des Eplan Cogineer hat HPS nach dem ‚Vorher-Nachher-Prinzip‘ genau den Arbeitsaufwand verglichen, den ein Auftragsdurchlauf mit und ohne Automatisierung verursacht. Dabei wurde neben Eplan Cogineer auch die Verbindung von Eplan zur mechanischen Bearbeitung sowie die automatisierte Konfektionierung von Kabeln und Klemmen berücksichtigt. Im Ergebnis reduzierte sich der Aufwand
- um 25 Prozent in der Projektierung,
- um 80 Prozent bezogen auf die eigentliche Elektroplanung,
- um 50 Prozent in der mechanischen Fertigung,
- um 40 Prozent in der elektrischen Fertigung und
- um 75 Prozent zur Erstellung der Dokumentation.