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Cloud Solutions von Turck setzt auf sichere Datenübertragung

Lösung für den industriellen Einsatz
Cloud Solutions von Turck setzt auf sichere Datenübertragung

Cloud Solutions von Turck setzt auf sichere Datenübertragung
Neben den Cloud Solutions hat Turck in Hannover auch BEEP vorgestellt, ein Protokoll, das es erlaubt, bis zu 33 I/O-Module über ein einzige IP-Adresse ins Ethernet einzubinden Bild: Turck
Der Mülheiner Sensorspezialist hat auf der Hannover Messe seinen Dienst Turck Cloud Solutions vorgestellt. Die Daten aus der Sensorik werden dabei direkt von den Steuerungs- und I/O-Komponenten in die Cloud übertragen. Dazu nutzt Turck sein kürzlich von Beck IPC erworbenes Protokoll Kolibri, das eine verschlüsselte Kommunikation zur Cloud garantiert.

Inhaltsverzeichnis

1. Das Übertragen ist über Edge-Gateways und andere Lösungen möglich
2. Auch als On-Premises-Variante
3. Vereinfachte Kommunikation mit I/O-Modulen
4. Erste konkrete Projekte mit Partnern gestartet

 

Im Rahmen eines Technology-Buy-out hat Turck vor einiger Zeit die Cloud-Software des IoT-Spezialisten Beck IPC erworben. Diese bewährte Softwarelösung bildet nun das Fundament für die Entwicklung der industriellen Cloud-Lösung des Mülheimer Automatisierungsspezialisten. „Mit dem Kauf der Cloud-Software von Beck IPC ist Turck einen weiteren Schritt auf seinem Weg zum Automatisierungspartner für Industrie 4.0 gegangen. Auf Basis dieser Software können wir unseren Kunden nun eine ausgereifte, zukunftssichere Industrie-Cloud-Lösung anbieten, die wir gemeinsam kontinuierlich weiterentwickeln werden“, erklärte dazu Turck-Geschäftsführer Christan Wolf anlässlich der Vertragsunterzeichnung vor einigen Wochen: „Wir wollen unsere Kunden nicht mit ‚Big Data‘ verunsichern, sondern ihnen ‚Smart Data‘ bieten, also eben nur Daten mit Nutzwert, um beispielsweise mit vorausschauender Wartung ungeplante Stillstandzeiten von Anlagen zu minimieren. Mit der Turck-Cloud-Lösung können unsere Kunden Maschinen-Daten sinnvoll für ihre Zwecke auswerten.“

Die Software zeichnet sich insbesondere durch ihre hohen Sicherheitsstandards und den spezifischen Zuschnitt auf industrielle Anwendungen, unter anderem in Bezug auf Performance und Skalierbarkeit, aus. Das Protokoll mit der Bezeichnung Kolibri erhöht zusätzlich zur End-to-End-Verschlüsselung die Sicherheit der gespeicherten Daten. Da die Server der Cloud-Lösungen in Deutschland gehostet werden, ist der größtmögliche Datenschutz weltweit garantiert. Die Lösungen erlauben neben der einfachen Speicherung von Daten auch die Visualisierung von Prozessen, das Ausführen von Datenlogs und Daten-Reports bis hin zum Darstellen von Monitoring-Funktionen – weltweit und rund um die Uhr abrufbar.

Das Übertragen ist über Edge-Gateways und andere Lösungen möglich

Das Übertragen von Daten in die Cloud aus der Produktion heraus ist heute schon über Edge-Gateways und andere Lösungen möglich, beispielsweise mit Turcks Multiprotokoll-Feldbusgeräten. Dank der Multi-protokoll-Ethernet-Technologie können die I/O-Module und -Systeme neben den Nutzdaten (über Profinet, Ethernet/IP und Modbus TCP) parallel Daten an Edge-Gateways senden, die sie wiederum selbst auswerten oder in die Cloud-Systeme der etablierten Anbieter senden. Turck wird sein Produktportfolio schrittweise mit OPC-UA- und MQTT-Kommunikationsoptionen ausstatten. Über diese Standardprotokolle lassen sich die Komponenten flexibel, schnell und einfach in beliebige Clouds einbinden. Neben Block-I/O-Modulen und modularen I/O-Systemen werden diese Protokolle auch in den HMIs und SPSen von Turck verfügbar sein.

Anwender können in der Turck-Cloud Produktionsdaten speichern und auswerten – sei es zu reinen Monitoringzwecken oder um ihre Prozesse und Anlagen zu optimieren. Der Vorteil gegenüber anderen Systemen ist, dass die relevanten Daten in der Steuerung einfach per Mausklick ausgewählt werden können. Ohne zusätzliche Konfiguration stellt die Nutzeroberfläche der Cloud diese Daten dann direkt geclustert und logisch aufbereitet in Diagrammen und Charts dar.

Auch als On-Premises-Variante

Der Kunde kann wählen, ob er seine Daten kosteneffizient zentral von Turck hosten lässt oder eine On-Premises-Variante wählt, bei der die Cloud-Software auf kundeneigenen Servern installiert ist. Die zentral gehostete Variante kann der Anwender auch als Kunden-Cloud buchen. Das erlaubt die Anpassung der Cloud-Nutzeroberfläche an das Branding und Corporate Design des Kunden. Diese Variante ist besonders attraktiv für OEMs, die ihren Kunden einen Cloud-Service als Option mit ihrer Maschine oder Anlage anbieten möchten.

Turck arbeitet an weiteren Funktionen und Varianten seiner Cloud-Lösungen. So sind Industrie-Server zur Montage im Schaltschrank (IP20) und im Feld (IP67) in Planung. Softwareseitig wollen die Mülheimer ihre Cloud durch selbstlernende Algorithmen noch wertvoller machen. Damit soll die Maschine selbst Probleme frühzeitig erkennen (Predictive Maintenance), die Lösung des Problems vorschlagen und gegebenenfalls das Problem selbstständig durch präzise Information des entsprechenden Service-Technikers lösen.

Vereinfachte Kommunikation mit I/O-Modulen

Mit dem Backplane Ethernet Extension Protocol, kurz Beep, vereinfacht Turck die Anwendung seiner Multiprotokoll-Block-I/O-Module TBEN und FEN20. BEEP ermöglicht es, Netzwerke mit bis zu 33 TBEN-Modulen (1 Master, 32 Slaves) und bis zu 480 Byte Daten über eine einzige IP-Adresse in Profinet-, Ethernet/IP- und Modbus-TCP-Netzen an die SPS anzubinden. Durch die Reduzierung der IP-Adressen kann der Anwender I/O-Netzwerke mit hoher Dichte im Handumdrehen auch an kostengünstige Steuerungen anbinden.

Über den integrierten Webserver definiert der Anwender das erste Gerät in der Leitung als BEEP-Master. Der Master scannt das angeschlossene Netzwerk und konfiguriert automatisch die Datenzuordnung zu allen angeschlossenen Modulen. Da alle Parameter der Gerätekonfiguration im Master gespeichert werden, unterstützt BEEP den schnellen Austausch einzelner Module, was Ausfallzeiten und -kosten effizient reduziert. Der BEEP-Master erkennt ein neues Gerät automatisch und lädt die entsprechenden Parameter herunter. ge

www.turck.de

Weitere Informationen

http://hier.pro/r4sAS


PLUS

Erste konkrete Projekte mit Partnern gestartet

Der Automatisierungsspezialist hat auf der Hannover Messe seine Turck Cloud Solutions vorgestellt und ist damit einen weiteren Schritt Richtung Industrie 4.0. gegangen. Christian Wolf, Geschäftsführer von Turck, erläutert die Bedeutung für das Unternehmen.

elektro AUTOMATION: Wie positioniert sich Turck heute in Sachen Industrie 4.0?

Christian Wolf: Wir setzen auf RFID, IO-Link sowie OPC UA und Ethernet als Schlüsseltechnologien für Industrie 4.0. Im nächsten Schritt kommt es für uns darauf an, unser Portfolio rechts und links der Automatisierungspyramide mit Themen wie Engineering, Dienstleistungen und Engineering Tools zu erweitern. Konkret geht es uns dabei um Softwarekompetenz beispielsweise für Predictive Analytics, um Systemintegrations-Knowhow sowie um IoT-Gateway und Cloud Services. Perspektivisch wollen wir auch Daten auswerten.

elektro AUTOMATION: Wie weit sind Sie bereits beim Übergang vom Datensammler zum Datenaufbereiter?

Christian Wolf: Heute sind wir in erster Linie Datensammler und können über IO-Link in gewissem Rahmen schon Daten aufbereiten. Für eine umfassende Industrie-4.0-Vision muss man Daten aber ganz anders aufbereiten – hier kommen Themen wie Predictive Analytics und künstliche Intelligenz ins Spiel. Da liegt noch ein Stück Weg vor uns. Den Big-Data-Ansatz unterstützen wir damit heute, mit Smart Data beschäftigen wir uns aktuell. Aber auch die Anforderungen der Kunden sind bis heute nicht ganz klar: Welche smarten Daten möchten die Kunden erfassen und wie stellen sie sich vorausschauende Wartung vor?

elektro AUTOMATION: Auf welcher Hardware soll dann die Software für Predictive Analytics laufen?

Christian Wolf: Wir sind mit unserer Block-I/O-PLC und einem Partner bereits in konkreten Projekten unterwegs und gehen in Use Cases gemeinsam mit den Kunden erste Schritte, um beispielsweise Anomalie-Häufungen zur erkennen. Wir bauen Demonstratoren auf, entwickeln Dashboards zur Datenaufbereitung und beschäftigen uns mit Wirtschaftlichkeitsberechnungen. Schwerpunkt ist IP67, wir werden aber auch ein IP20-Gateway vorstellen. Dazu passend bieten wir nun auch unseren Cloud-Service an. Dabei hat der Kunde die Wahl, ob die Cloud-Services von Turck gehostet werden sollen oder ob er, wie das viele Maschinenbauer oder Automobilhersteller machen werden, die Daten bevorzugt im eigenen Rechenzentrum haben will. Infrage kommen auch unsere HMIs.

elektro AUTOMATION: Mit der Übernahme von Vilant im vergangenen Jahr hat Turck weitere Softwarekompetenz bei RFID übernommen. Soll diese auch außerhalb des RFID-Kontextes zum Einsatz kommen?

Christian Wolf: Die Software kann auch in anderen Bereichen der Fabrikautomation genutzt werden. Vilant soll daher – neben der RFID-Systemintegration – bei uns perspektivisch zum Kompetenz-Center für die Middleware werden. ab

Christian Wolf, Geschäftsführer von Turck: „Turck entwickelt sich sehr dynamisch zum IoT-Anbieter“
Bild: Turck
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