Der Hersteller bewirbt die Schunk ELP als das am einfachsten einzustellende elektrische Linearmodul am Markt. Ralf Steinmann, Geschäftsbereichsleitung Greifsysteme bei Schunk, erläutert im Interview nähere Details dazu, welche konkreten Vorteile das Linearmodul Anwendern in der Praxis bietet und wie die weiteren Schritte aussehen werden.
elektro AUTOMATION: Warum ist das eingereichte Produkt aus Ihrer Sicht besonders innovativ?
Steinmann: Mit der Schunk ELP ist es weltweit erstmalig gelungen, eine kompakte Linearachse mit wartungsarmem 24V-Lineardirektantrieb zu realisieren, die ihr Bewegungsprofil vollautomatisch an das jeweilige Teilegewicht anpasst und von jedermann mühelos bedient werden kann. Der Antrieb, die Steuerung sowie eine von Schunk entwickelte Auto-Learn-Technologie sind vollständig in das Modul integriert. Zur Inbetriebnahme wird die Achse einfach über Norm-Stecker (M8/M12) angeschlossen, die Endlage mechanisch mit einem Sechskantschlüssel eingestellt und die Ein- beziehungsweise Ausfahrgeschwindigkeit an zwei Drehschaltern reguliert. Schon nach wenigen Sekunden signalisiert die integrierte LED-Anzeige, dass der Auto-Learn-Vorgang abgeschlossen ist. Da die komplette Elektronik in das Modul integriert ist, benötigt die Schunk ELP zudem keinerlei Platz im Schaltschrank.
elektro AUTOMATION: Welche konkreten Vorteile ergeben sich daraus in der Praxis für den Anwender?
Steinmann: Die kompakte Linearachse lässt sich intuitiv mit wenigen Handgriffen per Plug-and-Work in Betrieb nehmen. Zwei bis drei Hübe genügen – schon ist die automatische Programmierung abgeschlossen. Hierfür sind keinerlei Mechatronik-Kenntnisse erforderlich. Sie bietet daher ideale Voraussetzungen für den Umstieg von pneumatisch auf elektrisch gesteuerte Achsen. Da die Linearachse außerdem ohne hydraulische Stoßdämpfer auskommt, sinkt der Wartungsaufwand gegenüber pneumatischen Modulen auf nahezu Null. Zudem ist ausgeschlossen, dass durch defekte Stoßdämpfer Schäden und lange Ausfallzeiten an der Anlage entstehen.
elektro AUTOMATION: Wie sehen die weiteren Schritte aus? Welche Erwartungen oder Weiterentwicklungen planen Sie und wann sind die verfügbar?
Steinmann: Die Schunk ELP ist Teil eines kompletten 24-V-Baukastens, mit dem pneumatische Komponenten eins zu eins ersetzt werden können. Damit ist es erstmals möglich, komplette Montagesysteme aus Linearachsen, Drehmodulen und Greifern durchgängig auf 24-V-Basis zu realisieren. Die Komponenten punkten allesamt mit einer langen Lebensdauer, geringen Betriebskosten sowie einer hohen Prozessstabilität. Da die Ansteuerung über digitale I/O erfolgt, sind sie mit fast allen Steuerungen kompatibel. Wir sind überzeugt, dass die Technologie der neue Standard in der Montageautomation wird. Daher werden wir den Baukasten auch konsequent mit weiteren Modulen, Baugrößen, Funktionalitäten und Kommunikationsschnittstellen erweitern. Darüber hinaus sollen spezielle Tools auch die Auslegung der Module weiter vereinfachen. ik
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