Eindeutige Entscheidungen rund um die Fertigung lassen sich nur treffen, wenn die Maschinen- und Anlageneffizienz transparent zu erkennen ist – über jederzeit aktuelle und korrekte Daten aus der Produktion. So lassen sich auch ‚Kapazitätsfresser‘ erkennen und Lösungen finden.
Ing. Peter Obermair und Dipl.-Ing. Eckhard Winter, Industrie Informatik GmbH, Linz/Österreich www.industrieinformatik.com
Die Produktion ist effizient strukturiert und die vorhandenen Kapazitäten von Maschinen und Personal sind bestmöglich ausgelastet. Trotzdem lässt der erreichte Output zu wünschen übrig. Wo kann das Problem liegen? Oft fehlt die nötige Transparenz über die tatsächliche Nutzung von Maschinen und Anlagen und damit ein aussagekräftiges Bild über den aktuellen Produktionsstatus. Die möglichen Verlustfaktoren sind vielfältig und um entsprechende Maßnahmen eindeutig treffen zu können, mangelt es an verlässlichen Entscheidungsgrundlagen.
Hier kommen Kennzahlen ins Spiel, die es dem Produktionsleiter oder Arbeitsvorbereiter ermöglichen, den Einsatz der Maschinen und Anlagen im Betrieb genau zu analysieren, zu überwachen und gezielt zu verbessern. Eine dieser sogenannten KPIs (Key Performance Indicators) ermittelt die tatsächliche Anlageneffektivität und ist international unter der Bezeichnung OEE (Overall Equipment Effectiveness) bekannt. In die Berechnung fließen die Verfügbarkeit der Anlage, die ausgegebene Leistung und die erzielte Qualität ein. Es ergibt sich ein Prozentwert: Ein OEE von 50 Prozent bedeutet beispielsweise, dass nur in der Hälfte der geplanten Produktionszeit Teile erzeugt werden, die ausgeliefert werden können. Folglich führt die Steigerung der OEE zu einer erhöhten operativen Nutzung des bestehenden Maschinenparks, reduziert die Anzahl der Überstunden und Schichten sowie den Materialeinsatz und spart daher Kosten.
Um die richtigen Maßnahmen zu setzen, ist es also entscheidend, jederzeit zu aktuellen und korrekten Daten aus der Produktion zu kommen. Eine professionelle Erfassung von Maschinendaten ermittelt die sechs ‚Kapazitätsfresser‘ (siehe Abbildung unten links) in der Produktion in Echtzeit. Auf diese Weise lassen sich Kennzahlen wie die OEE verlässlich berechnen.
Aber nicht nur das Vorhandensein der Daten muss gewährleistet sein. Um Ursachen verstehen und beseitigen zu können, müssen die erfassten Daten hinter der Kennzahl zielgruppenspezifisch aufbereitet und visualisiert werden. In modernen Tools lassen sich individuelle Dashboards einrichten, die nur relevante Daten und Auswertungen auf einen Blick darstellen. Für den Durchblick in der Produktionshalle sorgen Maschinenmonitore, die die aktuellen Maschinenstatus übersichtlich im Ampelsystem abbilden. Fahrtenschreiber zeigen Produktions- und Störungszeiten auf einzelnen Arbeitsplätzen beziehungsweise Maschinen an und lassen Störmuster leichter erkennen.
INFO-TIPP
Ing. Peter Obermair und Dipl.-Ing. Eckhard Winter halten zu diesem Thema einen Vortrag anlässlich des Automatisierungstreffs in Böblingen.
Donnerstag, 21. März, 12:00 Uhr
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