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„Neue Lösungsräume erschließen“

Maximilian Brandl, Vorsitzender der Geschäftsführung, Eplan
„Neue Lösungsräume erschließen“

„Neue Lösungsräume erschließen“
Bild: Eplan
Von der bilateralen Zusammenarbeit zweier Disziplinen bis hin zur funktionalen, mechatronischen Konfiguration von variantenreichen Serienmaschinen unter Einbeziehung aller relevanten Disziplinen reicht nach Ansicht von Eplan das Systems Engineering. Gefragt ist aber vor allem eine aktive, enge und vorurteilsfreie Zusammenarbeit.

develop3: Wie definieren Sie den Begriff Systems Engineering und welche Rolle spielt dieser in Ihrer Unternehmensstrategie?

Brandl: Wir verstehen Systems Engineering als Methode, disziplinübergreifend technische Systeme, wie beispielsweise Maschinen oder Anlagen, zu entwickeln. Dabei ist die ziel- beziehungsweise lösungsorientierte Zusammenarbeit der jeweiligen Disziplinen die Grundlage, das gegenseitige Verständnis und der enge Austausch im Sinne von Kommunikation eine Notwendigkeit. Das Ergebnis kann etwa die Modellierung des zu entwickelnden Systems sein.
Lenkt man die Sichtweise weg von der akademischen Betrachtung hin zur pragmatischen Umsetzung, ordnen wir der disziplinübergreifenden Zusammenarbeit eine sehr wichtige, wenn nicht eine zentrale Rolle zu. Die Spielweisen sind vielfältig: von der bilateralen Zusammenarbeit zweier Disziplinen wie beispielsweise Elektrokonstruktion und Steuerungssoftwareentwicklung bis hin zur funktionalen, mechatronischen Konfiguration von variantenreichen Serienmaschinen unter Einbeziehung aller relevanten Disziplinen wie Mechanik, Elektrik und Software. Wir können bereits heute schon viele bilaterale Szenarien über funktional weitreichende Schnittstellen zwischen der Eplan Plattform und der SPS-/Steuerungswelt realisieren. Und mit EEC – Eplan Engineering Configuration – ermöglichen wir unseren Kunden die interdisziplinäre Konfiguration von variantenreichen Serienmaschinen auf Basis mechatronischer Komponenten.
develop3: PLM-Anbieter neigen natürlich dazu, Systems Engineering vorrangig über entsprechende IT-Tools zu ermöglichen. Entscheidender dürfte in einem ersten Schritt aber die methodische Herangehensweise sein. Ein Beispiel dafür ist etwa die Frage, wie flexibel der Entwicklungsprozess aufgestellt ist – Stichwort: Agile Softwareentwicklung versus? Vorgehen nach V-Modell. Würden Sie diese Aussage unterstreichen und welche Unterstützung können Sie an dieser Stelle anbieten?
Brandl: Unsere Erfahrung ist, dass die aktive, enge und vorurteilsfreie Zusammenarbeit zwischen den Disziplinen, die in der Regel eigene Abteilungen oder Fachbereiche in den Unternehmen darstellen, der Schlüssel zum Erfolg ist. Nur dadurch wird die Voraussetzung geschaffen, neue Lösungsräume durch die Bündelung der Kompetenzen zu entwickeln. Dieser Themenkomplex ist auch keine rein technische, sondern vielmehr eine firmenkulturelle beziehungsweise soziologische Herausforderung. Wir unterstützen gerne diesen Change-Prozess. Eine Grundvoraussetzung ist aber die Unterstützung und das Mandat des Top-Managements.
Die Vorteile von agiler Methode zu V-Modell sind methodenimmanent. Will heißen: auch mit dem V-Modell kann man gute Lösungen erzielen. Die Vorteile einer agilen Entwicklung sind nachweisbar. Sie ist unserer Einschätzung nach aber derzeit noch nicht weitreichend im Produktentstehungsprozess implementiert, in der Softwarebranche dagegen schon.
develop3: Blickt man konkreter auf die in Frage kommenden IT-Tools, stellt sich schnell die Frage, ob sich alle Aspekte des zu entwerfenden Produkts innerhalb einer umfassenden PLM-Lösung abbilden lassen oder ob eher ein sogenannter föderativer Ansatz sinnvoll ist – sprich das Zulassen mehrerer aufgabenspezifischer Tools (auch verschiedener Hersteller!) und die übergeordnete Zusammenführung in einer Art Verwaltungstool. Welchen der beiden Ansätze bevorzugen Sie?
Brandl: Wir favorisieren eindeutig einen föderalen Ansatz und halten diesen auch für den einzig zielführenden. Unsere Philosophie und die Erkenntnis aus zahlreichen Projekten sind, dass die vielfältigen Autorensysteme in den Unternehmen fest etabliert sind und einen wertvollen Beitrag zur Wertschöpfung in ihrem jeweiligen Einsatzbereich leisten. Es ist utopisch, zu glauben, diese Autorensysteme durch ein einziges ersetzen zu können. Vielmehr geht es darum, auf einer Metaebene die mechatronischen Lösungen zum Beispiel als Baukastenkomponenten zu modellieren und diese dann im Rahmen einer funktionalen Konfiguration zur Komposition des jeweiligen Produktes zu nutzen. Die dann notwendige Nutzung in den weiteren Teilprozessen geschieht durch die Integration der zahlreichen Autorensysteme wie etwa M-CAD, E-CAD oder SPS-Programmiersystem in Form von Generierungsprozessen für Fertigungs- und Instandhaltungsdokumentationen. Diese Form der föderalen Zusammenarbeit bietet viele entscheidende Vorteile:
  • funktionale Konfiguration auf Basis mechatronischer Komponenten
  • weitere Nutzung der etablierten und bewährten Autorensysteme
  • Unterstützung herstellerunabhängiger Werkzeuglandschaften
  • hoher Grad an Automatisierung und Wiederverwendung co

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