Startseite » Smart Factory »

Industrie 4.0 bekommt eigene Plattform

Bitkom, VDMA und ZVEI schaffen eine gemeinsame Anlaufstelle
Industrie 4.0 bekommt eigene Plattform

Anlässlich der Hannover Messe gaben die drei Verbände Bitkom, VDMA und ZVEI die Gründung der ‚Plattform Industrie 4.0‘ bekannt. Die Idee ist, künftig Maschinen, Fertigungsanlagen und Fabriken weltweit zu vernetzen und produktionsrelevante Prozesse punktgenau aufeinander abzustimmen. Die ‚Industrie 4.0‘ habe das Zeug zum Exportschlager und zum Standortfaktor, betont acatech-Präsident Prof. Henning Kagermann, einer der Initiatoren dieser Strategie.

Das Thema ‚Industrie 4.0‘ bringe sogar die Verbände Bitkom, VDMA und ZVEI zur Zusammenarbeit, gaben anlässlich der Pressekonferenz zur Gründung der ‚Plattform Industrie 4.0‘ schmunzelnd Dr. Klaus Mittelbach, Vorsitzender der Geschäftsführung des ZVEI, VDMA-Präsident Dr. Thomas Lindner und Dr. Bernhard Rohleder, Hauptgeschäftsführer des Bitkom, bekannt. „Das ist ein Paradebeispiel dafür, wie Branchengrenzen verschwinden, übergreifende Handlungsfelder entstehen und neue Kooperationsformen notwendig werden“, betonte Mittelbach. Ziel der Plattform ist eine möglichst schnelle Umsetzung der Industrie-4.0-Strategien.

Industrie 4.0 geht zurück auf den Aktionsplan der Bundesregierung zur Hightech-Strategie 2020. Das ‚Zukunftsprojekt‘ wurde Anfang 2011 durch die Promotorengruppe Kommunikation der ‚Forschungsunion Wirtschaft – Wissenschaft‘ initiiert; erste Umsetzungsempfehlungen erarbeitete der ‚Arbeitskreis Industrie 4.0‘, koordiniert durch die Deutsche Akademie der Wissenschaften (acatech) unter Vorsitz von Dr. Siegfried Dais, damals Mitglied der Geschäftsführung der Robert Bosch GmbH, sowie Prof. Henning Kagermann, Präsident der acatech. Künftig werden die drei Industrieverbände über die Plattform und deren Geschäftsstelle, die von Rainer Glatz vom VDMA geleitet wird, die weitere Umsetzung konkretisieren. Seitens der Bundesregierung stehen dafür übrigens Fördermittel in Höhe von 200 Millionen Euro zur Verfügung, wie Bundesforschungsministerin Prof. Johanna Wanka anlässlich der Pressekonferenz betonte. co

KOMMENTAR
Die Idee verdient mehr Ernsthaftigkeit
Der Begriff ‚Industrie 4.0‘ existiert zwar schon seit 2011, doch auf der diesjährigen Hannover Messe sprach nahezu jeder davon. Und das ist gut so. Denn Deutschland – und darüber hinausgehend auch Europa – braucht Ideen und Konzepte, mit denen wir die Produktion gestalten und bei uns halten, vielleicht sogar wieder zurückholen können. Produktions-Know-how und -Standorte bei uns sind die Voraussetzung für unseren Wohlstand, allein Finanzdienstleistungen genügen nicht. Das zeigt deutlich ein Blick in die USA und nach Großbritannien.
Industrie 4.0 ist in diesem Sinne ein sehr guter Ansatz, Know-how bei uns zu halten und zu erarbeiten. In Hannover war allerdings häufig auch noch eine weitere Aussage zu hören: „Industrie 4.0 – das können wir schon lange!“ Womit sich die Frage stellt, ob die Bundesregierung die geplanten 200 Millionen Euro für die Forschungsförderung nicht sinnvoller einsetzen könnte.
Die Förderung im Bereich Industrie 4.0 macht allerdings Sinn. Der springende Punkt ist, dass die Fähigkeit zu kommunizieren, noch keine Industrie 4.0 macht. Komponenten, die sich vernetzen lassen, sind zwar die Voraussetzung für die Industrie 4.0, doch das allein reicht nicht. Zu erarbeiten sind in der Automatisierung Konzepte, mit denen sich die Produktion effizienter steuern lässt, mit denen prozesssicher auf veränderte Randbedingungen reagiert werden kann. Darüber hinausgehend geht es um die Vernetzung der gesamten Wertschöpfungskette, von der Entwicklung bis hin zu Service und Wartung über den Lebenszyklus hinweg. Hier gibt es noch eine Menge zu tun – Industrie 4.0 ist eine der möglichen Antworten.
Michael Corban Chefredakteur elektro Automation

Newsletter

Abonnieren Sie unseren Newsletter

Jetzt unseren Newsletter abonnieren

Webinare & Webcasts

Technisches Wissen aus erster Hand

Whitepaper

Hier finden Sie aktuelle Whitepaper

Videos

Hier finden Sie alle aktuellen Videos


Industrie.de Infoservice
Vielen Dank für Ihre Bestellung!
Sie erhalten in Kürze eine Bestätigung per E-Mail.
Von Ihnen ausgesucht:
Weitere Informationen gewünscht?
Einfach neue Dokumente auswählen
und zuletzt Adresse eingeben.
Wie funktioniert der Industrie.de Infoservice?
Zur Hilfeseite »
Ihre Adresse:














Die Konradin Verlag Robert Kohlhammer GmbH erhebt, verarbeitet und nutzt die Daten, die der Nutzer bei der Registrierung zum Industrie.de Infoservice freiwillig zur Verfügung stellt, zum Zwecke der Erfüllung dieses Nutzungsverhältnisses. Der Nutzer erhält damit Zugang zu den Dokumenten des Industrie.de Infoservice.
AGB
datenschutz-online@konradin.de