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Anforderungen mit Feldbussen nicht zu lösen, nur durch OPC UA TSN

Sebastian Sachse, B&R
Anforderungen mit Feldbussen nicht zu lösen

Anforderungen mit Feldbussen nicht zu lösen
Sebastian Sachse, Technology Manager Open Automation bei B&R in Egelsberg/A Bild: B&R
Wer über die die Zukunft der industriellen Kommunikation in der Automatisierung diskutiert, kommt an den Themen OPC UA und TSN nicht vorbei. Viele Branchenexperten sehen die Kombination OPC UA TSN als das kommende Kommunikationsprotokoll für Industrie 4.0. Während der letzten Fachmessen wurden erste Geräte für diese Technologie vorgestellt und seit einiger Zeit finden regelmäßig Interoperabilitäts-Workshops statt, die die Konformität sicherstellen sollen. Sebastian Sachse, Technology Manager Open Automation bei B&R in Egelsberg/A, erläutert, welche technischen Möglichkeiten hinter den Technologien stecken und weshalb sich B&R in der Initiative OPC UA TSN engagiert.

Die Fragen stellte Andreas Gees, stv. Chefredakteur elektro AUTOMATION

elektro AUTOMATION: Worin liegt die Bedeutung von TSN für die Automatisierung, ist TSN beispielsweise mit OPC UA eine Alternative zu Echtzeit-Feldbussen und -Protokollen bis in die Feldebene oder nur eine Echtzeit-Erweiterung bestehender industrieller Ethernet-Kommunikationslösungen?

Sebastian Sachse (B&R): Die Kombination von OPC UA TSN ist weitaus mehr als ein reiner Feldbus. Die Herausforderungen, vor denen unsere Kunden stehen, sind mit Feldbussen nicht zu lösen. Der Markt fordert eine durchgehende Vernetzung aller Systeme. Das ist nur möglich, wenn alle Netzwerkknoten dieselbe Sprache sprechen. TSN ist wichtig, diese Technologie gewährleistet die Echtzeitfähigkeit und die Qualität der Verbindung. Das alleine reicht jedoch für die durchgehende Vernetzung nicht aus. Erst die Kombination mit OPC UA ermöglicht, dass alle Netzwerkknoten die gleiche Sprache sprechen. Mit dieser Kombination werden sowohl die Anforderungen von heute als auch die von morgen abgedeckt – inklusive IT-Sicherheit.

elektro AUTOMATION: Erste Interoperabilitäts-Workshops haben stattgefunden. Als TSN-Ready-gekennzeichnete Managed Switche sowie TSN-ertüchtigte PC-Erweiterungskarten sind verfügbar. Doch wieweit ist die Standardisierung der einzelnen Teile für Hard- und Software (ASbt, Qbu, Qbv, etc.) vorangeschritten. Ist die Entwicklung von Lösungen auf dieser Basis schon heute möglich bzw. wann ist die Technologie in Seriengeräten verschiedener Hersteller für den Industrie-Einsatz verfügbar?

Sachse: OPC UA als Technologie ist heute als Standard in vielen Industrie-Lösungen implementiert und kommt bei unseren Kunden in Serie zum Einsatz. Die für unsere Industrie relevanten Standards von TSN sind ebenfalls verfügbar und in ersten Industrie-Lösungen auf Pilotbasis implementiert. Diese Pilotprodukte werden zudem in den Testbeds des IIC getestet und optimiert. In Kürze wird das auch in den Testbeds des LNI passieren. Sobald die Tests in den Testbeds abgeschlossen sind, werden erste Produkte mit OPC UA TSN in Serie gehen.

elektro AUTOMATION: Die Nutzung von TSN mit Profinet/Profisafe, Sercos, Powerlink, OPC UA, etc. setzt evtl. auch Engineering-Funktionalitäten bzw. Entwicklungstools voraus. Welche Unterstützung benötigt der Industrie-Anwender dafür zukünftig?

Sachse: Die Nutzung von TSN in Kombination mit den heutigen Feldbussen halten wir für einen unnötigen Umweg und nur eine politische Zwischenstation auf dem Weg in die Zukunft – damit würde der Kunde wohl zweimal die Technologie wechseln müssen. Zukunftssicher ist aus unserer Sicht nur OPC UA TSN – nur diese Kombination verspricht echte Offenheit und eine durchgängige Industrial-IoT-Lösung. Engineering Tools werden bei der Netzwerkinbetriebnahme zukünftig eine viel größere Rolle spielen als heute. Das liegt nicht an den verwendeten Technologien, sondern an den rasant wachsenden Netzwerken mit hunderten von Knoten. Es wird daher entscheidend sein, dass Tools zur Verfügung stehen, mit denen auch große Netzwerke einfach konfiguriert werden können. Der Nutzer soll sich mit Themen wie Zeitsynchronisierung, Verkehrspriorisierung in Switchen oder Forwarding gar nicht auseinandersetzen müssen. Das ist das Ziel, auf das die Entwicklungen der Engineering Tools hinzielen.

www.br-automation.com


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