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Umweltschutz als Einsparungspotential

Energiemanagement nach DIN EN ISO 50001
Umweltschutz als Einsparungspotential

Die Umweltziele der Bundesregierung lassen sich nur durch eine gemeinsame Anstrengung erreichen. Große Unternehmen sind deshalb mittlerweile verpflichtet, einen Beitrag zu leisten und ihren Energieverbrauch zu verringern. Moderne Messlösungen und funktionale Software schaffen dabei die Grundlage für einen nachhaltigen Optimierungsprozess.

Der Autor: Steffen Breiter, Marketing Manager Deutschland / Österreich, Socomec GmbH

Seit dem 5. Dezember 2015 müssen Unternehmen nachweisen, dass sie ihren Energieverbrauch durch ein Energie-Audit nach DIN EN 16247-1 regelmäßig überprüfen lassen und Potenzial für Einsparungen und Effizienzverbesserungen ermitteln. Betroffen sind Unternehmen, die nach der Definition der Europäischen Kommission als Nicht-KMU gelten, also 250 und mehr Mitarbeiter haben sowie einen Jahresumsatz von mindestens 50 Mio. Euro und eine Jahresbilanzsumme von mehr als 43 Mio. Euro. Aber auch kleinere Firmen sind als Partner- oder verbundene Unternehmen auditpflichtig. Das Problem auszusitzen ist keine Option; das mit der Umsetzung betraute Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) führt seit dem Jahresanfang 2016 Stichproben durch und kann, sofern Unternehmen ihrer Verpflichtung nicht nachkommen, Bußgelder verhängen.
Handlungsbedarf bleibt aufrecht
Auch nach Verstreichen des Stichtages bleibt der Handlungsbedarf in Bezug auf das Gesetz über Energiedienstleistungen (EDL-G) bestehen. Wenn Unternehmen beispielsweise ihren Status als KMU verlieren, weil sie wachsen und in zwei aufeinander folgenden Jahren die Schwellenwerte überschreiten, müssen sie innerhalb von eineinhalb Jahren die Bestimmungen des EDL-G ebenfalls erfüllen. Vom Energie-Audit sind diejenigen Unternehmen befreit, die ein Energiemanagement-System nach DIN EN ISO 50001 oder ein Umweltmanagement-System nach dem Eco-Management and Audit Scheme (EMAS) bereits betreiben oder einzuführen beabsichtigen.
Manche Unternehmen haben sich aus Zeit- und Kostengründen fürs erste für das Energie-Audit nach DIN EN 16247-1 entschieden, um sich so Luft für die Einführung eines Energiemanagements zu verschaffen. Beim Audit wird im Abstand von maximal vier Jahren durch einen qualifizierten Energieberater der Energieverbrauch des Unternehmens analysiert. Dafür werden die verbrauchsrelevanten Daten und Verhaltensweisen erfasst und ausgewertet. Aus der Ist-Situation wird das Einsparpotenzial abgeleitet, wirtschaftlich bewertet und ein Maßnahmenkatalog zur Verbrauchsreduktion erstellt. Der Aufwand an Mitarbeiterressourcen und Kosten für einen solchen Vorgang sind deutlich geringer als für ein Energiemanagement-System: Für ein Unternehmen nahe an der Schwelle zum KMU schätzt die Europäische Kommission die durchschnittlichen Kosten auf etwa 4000 Euro pro Audit. Die tatsächlichen Kosten können stark variieren und hängen beispielsweise von der Art des Unternehmens ab, der Unternehmensgröße und nicht zuletzt davon, ob und welche Daten zum Energieverbrauch im Unternehmen bereits verfügbar sind.
Vom Audit zum System
Die Erfolgsaussichten für Energieeinsparungen auf der Grundlage des Audits sind gut. Allerdings fordert das EDL-G lediglich die Überprüfung des Energieverbrauches. Die Umsetzung verbrauchssenkender Maßnahmen ist dem Unternehmen überlassen, wodurch der Zweck des Gesetzes, den Energieverbrauch zu verringern, verpuffen kann. Dies lässt sich durch ein Energiemanagement-System verhindern, bei dessen Einführung die Ergebnisse eines Audits gute Dienste leisten können.
Ein solches System stellt einen kontinuierlichen, organisierten Prozess dar, der Einfluss auf die betrieblichen Abläufe nimmt und deshalb ein sehr hohes Potenzial besitzt, Einsparmöglichkeiten fortlaufend zu ermitteln und entsprechende Maßnahmen umzusetzen. Die DIN EN ISO 50001 gibt die Richtschnur für seine Einführung vor und beschreibt die Anforderungen sowie die Vorgehensweise beim Anstoßen, der Umsetzung und der Kontrolle des Prozesses. Startpunkt ist hier ebenfalls die Bestandsaufnahme. Da jedoch nur optimiert werden kann, was sich messen lässt, erfordern Energiemanagement-Systeme zusätzlich die fortlaufende und möglichst exakte Erfassung der Verbrauchsdaten. Dafür muss in vielen Fällen zunächst eine Messstellen-Infrastruktur auf- oder ausgebaut werden. Eine besondere Herausforderung stellt dabei die Nachrüstung bestehender Anlagen dar. Entscheidend ist, ob die Lösung möglichst schnell und damit kostengünstig eingebaut und ob die Anlagen während des Einbaus weiterbetrieben werden können. Zudem spielt der Platzbedarf der Komponenten im Schaltschrank eine Rolle. Hier bietet sich eine Messlösung in kompakter Bauweise an, wie sie Socomec mit Diris Digiware entwickelt hat. Sie lässt sich aus Stromsensoren, Strommessmodulen, Spannungsmessmodul und Anzeigegerät zusammenstellen, wobei einzelne Module platzsparend gemeinsam genutzt werden können.
Schneller Einbau in Bestandsanlagen
Für neue Anlagen werden Stromsensoren zum Durchstecken angeboten, in Bestandssystemen reduzieren teilbare und flexible Sensoren den Aufwand für die Nachrüstung. Sie kann im laufenden Betrieb vorgenommen werden, da keine Leitungen abgeklemmt und wieder verbunden werden müssen. Das Plug-&-Play-Konzept von Diris Digiware vermeidet zudem Anschluss- und Installationsfehler. Die Messgenauigkeit nach IEC 61557-12 liegt bei Klasse 0,5 für die gesamte Messkette bei 2 bis 120 % des Primärstroms und bei Klasse 0,2 für das Messgerät allein.
Damit die Daten der einzelnen Messpunkte für die spätere Auswertung und Analyse genutzt werden können, müssen sie gesammelt und zusammengeführt werden. Der Buskoppler Diris G von Socomec ermöglicht dies. Er erfasst die Daten aller Funkfrequenz- und RS485-Modbus-Geräte – auch für die Messung von Medien wie Gas und Wasser – und kann einzeln oder in Architekturen mit mehreren Buskopplern in Kaskaden- oder Parallelschaltung eingesetzt werden. Auf einem Anzeigegerät wie dem Diris Digiware D-50 können vor Ort alle angeschlossenen Geräte auf dem Bildschirm abgebildet werden. Der darin integrierte Webserver Webview dient der Leistungsüberwachung der elektrischen Größen in Echtzeit und zur Meldung von Überschreitungen der Schwellenwerte. Er archiviert außerdem die Mess- und Verbrauchsdaten und ermöglicht die Auswertung der Daten mit zahlreichen Anzeige- und Darstellungsoptionen. Das System lässt sich zudem mit einem Touchscreen-Tablet ergänzen, das im Schaltschrank installiert oder per Ethernet oder WiFi-Kabel angeschlossen werden kann.
Daten auswerten
Schlussendlich werden die erfassten Daten zur Weiterverarbeitung an die Software übergeben. Dafür bietet die Lösung Vertelis Hyperview über eine intuitiv bedienbare Benutzerkonsole verschiedene Analyse- und Auswertungsfunktionen an. Je nach Anzahl der Zähl- und Messgeräte kann Hyperview auf einem lokalen Server oder in einer Cloud gehostet werden. Die Software ermöglicht die Aufbereitung aller energiespezifischen Daten im Hinblick auf die Festlegung der Energiepolitik, der Energieziele sowie der Maßnahmenplanung. Anhand der Verbrauchsdaten lassen sich die größten Verbraucher identifizieren sowie Verbrauchsspitzen, Trends und Faktoren ermitteln und verfolgen, die den Verbrauch beeinflussen. Dabei kann die Auswertung beispielsweise nach den Medien, der Verwendung der Energie, nach Standorten, Gebäuden oder Kostenstellen erfolgen. Auch Lieferverträge können erfasst und Abrechnungen simuliert werden, um Möglichkeiten zur Kostensenkung zu identifizieren. Darüber hinaus ist es möglich, Verbrauchswerte verschiedener Standorte miteinander oder in Abhängigkeit von externen Größen zu vergleichen und Prognosen zu erstellen. ik

Kontakt

40307542

info

Socomec GmbH
Mannheim
Steffen Breiter, Region Marketing Manager D/A
Tel: +49 621 71684-0
Weitere Informationen zur Energiemessung und -überwachung in elektrischen Anlagen:
http://t1p.de/0g7g
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