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TE sucht nach intelligenten und mobilen Lösungen für Connectivity

Connectivity im Zeitalter von Industrie 4.0
TE sucht nach intelligenten und mobilen Lösungen

Die Digitalisierung benötigt neuartige Connectivity-Konzepte. Neben dem Bedarf an klassischen Steckverbindern wird daher vor allem die Forderung nach aktiven, mobilen und intelligenten Connectivity-Lösungen laut. Mit den wachsenden Anforderungen beschäftigt sich in der Business-Unit Industrial auch der Bereich Advanced Development unter der Leitung von Dr. Thomas Paral. Aufgabe ist es, Schlüsseltechnologien für die zukünftigen Anforderungen der TE-Kunden und -Märkte zu identifizieren und auf ihre Eignung für die Praxis zu testen. Im Gespräch erläutert er die Aufgabenstellung und seine Sicht der Digitalisierung.

elektro AUTIOMATION: Herr Dr. Paral, was genau ist der Bereich Advanced Technology bei TE Connectivity und woran arbeiten die Ingenieure im Einzelnen?

Thomas Paral: Wir beschäftigen uns besonders mit disruptiven Produkt- und Prozesstechnologien, die wir in den nächsten fünf Jahren als Produkte in den Markt bzw. in unsere Produktion einführen möchten. Einen zweiten Schwerpunkt bilden neue Geschäftsmodelle, die sich vor allem durch die zunehmende Digitalisierung im industriellen Umfeld ergeben bzw. zukünftig ergeben könnten. Als Grundlage dient uns dazu das neu aufgestellte globale Technologie- und Trendmonitoring innerhalb des Konzerns. Wir screenen mit unserem globalen Netzwerk an Experten Trends und Technologien, die wir zuerst intern bewerten. Bei der zügigen Umsetzung in funktionale Konzeptstudien hilft uns die intensive Diskussion mit den Kunden, ob diese Technologien für die Praxis relevant sind und welchen Mehrwert wir unseren Kunden damit bieten können.

elektro AUTIOMATION: Was sind für Sie die technologischen Trends, an denen Sie Ihre R&D-Projekte ausrichten?

Paral: Das industrielle Umfeld und hier im Speziellen die produzierende Industrie sieht sich zunehmend auch mit dem Thema Digitalisierung konfrontiert. Das bedeutet, dass sich der traditionell orientierte Maschinenbau mit integrierter Elektronik und Software beschäftigen muss. Die Unternehmen stehen damit gleich vor mehreren Herausforderungen. Diese bestehen darin, Kompetenzen für die mechatronische bzw. integrierte elektronische Produktentwicklung aufzubauen. In der Regel sind die etablierten Prozesse in diesen Unternehmen auf die mechanische Konstruktion ausgerichtet. Aufgabe ist es hier, neue und effizientere Prozesse zu installieren und die marktbezogenen Herausforderungen neuartiger Produkte an den Markt bzw. die Kunden zu meistern. Aus der zunehmenden Digitalisierung resultiert aber auch ein wachsender Bedarf an neuartiger Connectivity. Das Internet der Dinge erweitert die Anforderungen dabei über die Unternehmensgrenzen hinaus in ein weltweit vernetztes Eco-System, das manuelle Abläufe durch die Integration von künstlicher Intelligenz und maschinellem Lernen autonom erledigt und den Menschen mehr Zeit gibt, sich komplexen Aufgaben zu widmen. Damit halten mehr und mehr Sensoren in Kombination mit intelligenten, elektronischen Lösungen in den Industriealltag Einzug.

elektro AUTIOMATION: In welchen Bereichen wird es kurz bis mittelfristig Innovationen bei TE Connectivity geben?

Paral: TE Connectivity ist ein Vorreiter im Bereich Smart Connectivity. Mit Ariso haben wir die erste kontaktlose kombinierte Daten- und Energieübertragung im industriellen Umfeld eingeführt. Wir haben gezeigt, dass in einem traditionellen Umfeld wie dem Maschinen- und Analgenbau die Integration von Elektronik auf engstem Bauraum auf Komponentenebene zuverlässig eingesetzt werden kann. Aktive Connectivity und integrierte Sensorik sind Themen, mit denen wir uns genauso beschäftigen wie additive Fertigungsverfahren und Anforderungen neuer digitale Geschäftsmodelle.

elektro AUTIOMATION: Welche Rolle spielt dabei generell das Thema Wireless im Connectivity Umfeld?

Paral: Dort wo heute die traditionelle kabelgebundene Connectivity führend ist, wird zukünftig die mobile Connectivity ihren Platz finden. Neue Technologien wie mobile Roboter sind mit kabelgebunden Systemen nicht möglich. Wireless, egal ob die nahe kontaktlose oder die mobile Kommunikation, wird bereits heute im industriellen Umfeld eingesetzt und durch die Anforderungen aus der zunehmenden Digitalisierung mehr Bedeutung erlangen. Die Besonderheit des Maschinenbaus und der Bedarf an echtzeitfähiger Kommunikation zur exakten Steuerung von automatisierten Abläufen stützen sich vor allem auf die Interoperabilität und Standardisierung. Dabei wird vernachlässigt, dass die Vielfalt der heute am Markt verfügbaren Steuerungen für den Anwender nicht immer kompatibel ist. Proprietäre Systeme und Kommunikationsprotokolle führen dazu, dass Wireless-Lösungen als autonome Zusatzsysteme zur Over-All-Equipment-Efficiency-Optimierung (OEE) bereits heute in den Produktionsstätten weltweit zu finden sind. Dabei ist bei der Nachrüstung dieser Systeme die Verkabelung und die Integra-tion in bestehende Prozesssteuerungen kein Thema. 5G verspricht darüber hinaus eine echtzeitfähige Wireless-Kommunikation.

elektro AUTIOMATION: Wir haben über Connectivity im Zeitalter von I4.0 gesprochen. Was bedeutet das im Einzelnen?

Paral: Passive und aktive, kabelgebundene und mobile Connectivity, mit integrierte Elektronik und Sensorik, in Echtzeit verbunden mit Datenspeichern und intelligenter Informationsauswertung zu Steigerung der OEE und zur Realisierung einer autonomen und Close-Loop-No-Waist-Produktion sowie der Echtzeitverbindung von Engineering und Produktion, wenn nicht sogar der ganzen Wertschöpfungskette über den Lebenslauf – das bedeutet für uns Connectivity im Zeitalter von Industrie 4.0. TE hat bereits vor Jahren damit begonnen, IT und Unternehmensprozess zu integrieren, um die digitale Transformation im eigenen Unternehmen umzusetzen. In dieses Konzept sind auch unsere weltweiten Produktionsstätten integriert. Mit der SmarTEr factory zeigen wir unseren internen und externen Kunden den Mehrwert unserer Connectivity- und Sensing-Lösungen im realen Umfeld auf. Gleichzeitig lernen wir, welche Herausforderungen neue Produktions- und Logistikkonzepte an die Connectivity und das Sensing von morgen stellen.

elektro AUTIOMATION: Ist I4.0 für Sie ein Produktthema oder auch eine Frage der Geschäftsmodelle?

Paral: Auf der einen Seite stellt der Wunsch nach Informationsverfügbarkeit durch Digitalisierung einen enormen Bedarf an Connectivity- und Sensorprodukten dar. Zum anderen ergeben sich daraus auch neue digitale Geschäftsmodelle. Als globales Unternehmen verkaufen wir bereits heute Connectivity. Wie sich Connectivity ändert, wird die Zukunft zeigen. Alle Daten, die ein digitaler Twin oder ein Cyber Physikalisches Objekt in Echtzeit zur Verfügung stellt, müssen in Information transformiert werden. Connectivity und Sensing stellen dabei die Verbindung von der realen in die Informationswelt dar. Die Intelligenz des Netzwerkes stellt auf dieser Basis die virtuelle Verbindung über real existierende Connectivity-Lösungen sicher. Dabei ist die derzeitige Diskussion aus meiner Sicht sehr theoretisch. Der eigentliche Mehrwert für den Anwender wird oft nicht ausreichend vermittelt. Es werden viele Lösungen präsentiert, die nach wie vor die Automatisierung, nicht die Autonomie des Produktionsprozesses zum Ziel haben. Die Erhöhung der Produktivität ist ein klares Indiz für eine Automatisierungsdiskussion. Themen wie autonome Produktion, Close Loop in Echtzeit mit Lebenslaufinformationen zu Optimierung des Kundennutzens – diese Punkte fehlen in der Diskussion.

elektro AUTIOMATION: Wie weit sind Ihre Kunden wie der Maschinenbau beim Thema Industrie 4.0?

Paral: Die offene Entwicklungskultur, die lösungs- und mehrwertorientiert ist anstatt ergebnisorientiert zu sein, ist zunehmend auch bei Unternehmen in Deutschland zu beobachten. Ihre Einbindung in bestehende Organisationen kann die Entwicklung positiv beeinflussen. Beispiel ist die künstliche Intelligenz: Viele Unternehmen schauen in die USA und vernachlässigen dabei, dass es auch in Deutschland viele kompetente Unternehmen im Bereich KI gibt. ge

Details zu den Antriebslösungen des Unternehmens: http://hier.pro/K9rrX



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