IT-Sicherheit wandelt sich zum Dreh- und Angelpunkt

_Autorin: Nora Nuissl, Redakteurin Industrieanzeiger

Der Markt boomt: 14,5 Mrd. Euro hat der Bereich der Sicherheit im Sinne der Security in Deutschland 2015 an Umsatz eingespült. Das sind etwa 17 % mehr als noch zwei Jahre zuvor. Der größte Treiber sind Sicherheitsdienstleistungen, die rund die Hälfte des Gesamtumsatzes ausmachen. Die elektronische Sicherheitstechnik folgt mit knapp einem Viertel, wie eine gemeinsame Markterhebung der Branchenverbände des Zentralverbands der Elektrotechnik- und Elektronikindustrie (ZVEI) und des Bundesverbands Sicherheitstechnik (BHE) ergab. Schätzungen unabhängiger Marktforscher von Global Construction Perspectives zufolge wird das weltweite Marktvolumen in der Sicherheitswirtschaft bis 2020 sogar auf über 500 Mrd. US-Dollar steigen.

Dementsprechend wächst auch die Branchenmesse Security, auf der alle zwei Jahre Neuheiten und Trends aus der zivilen Sicherheit vorgestellt werden. Auch dieses Jahr ist das Interesse für die Sicherheits- und Brandschutzmesse in Essen groß: Mehr als 1000 Aussteller aus aller Welt zeigen vom 27. bis 30. September ihre Innovationen aus den Bereichen Brandschutz, Dienstleistungen, mechanische und elektronische Sicherungstechnik sowie Freigeländesicherung. Der Fokus liegt 2016 auf der Datensicherheit.

„Neben dem Thema der smarten Sicherheit am Beispiel eines Mustergebäudes ist uns eine weitere Stärkung des Themas IT-Sicherheit besonders wichtig“, erklärt Oliver Kuhrt, Geschäftsführer der Messe Essen. Damit reagiert der Veranstalter auf die steigende Nachfrage nach IT-Security – gerade im Hinblick auf Industrie 4.0: Mehr als zwei Drittel der Aussteller haben Lösungen zur digitalen Sicherheitstechnik im Gepäck.

In Halle 7 stehen der Schutz kritischer Infrastrukturen und sicheres Big Data Management im Vordergrund. Im Security-Forum informieren Aussteller über Lösungen, mit denen sich Unternehmen vor möglichen Angriffen schützen können. Zudem ruft die Messe am 28. September erstmals einen Kongress zu den Trendthemen Industrie 4.0 und vernetzte Sicherheit ins Leben. Dort skizzieren Experten des Fraunhofer-Instituts für angewandte und integrierte Sicherheit (Aisec) und des Bonner Universitäts-Instituts für Informatik Szenarien für mögliche digitale Angriffe und zeigen Gegenstrategien auf.

Gewachsen ist auch der Ausstellungsbereich der elektronischen Sicherheitstechnik, allen voran die Videoüberwachungstechnik. In den Hallen 2, 7, 8 und im Grugapark stellen Unternehmen wie Indexa, Panasonic Systems und Axxon Soft intelligente Videosysteme, Smart-Borderlösungen sowie zugehörige IT-Systeme zum Datenschutz vor.

Aussteller aus dem Bereich der mechanische Sicherheitstechnik finden sich in den Hallen 5, 10, 11 und 12. Die Unternehmen zeigen hier Einbruchsschutzlösungen sowie Zutrittskontrollneuheiten. In der Security Research Area in Halle 5 stellen Firmen und Institutionen aktuelle Projekte im Bereich Forschung und Entwicklung vor.

In Halle 6 präsentieren Aussteller ihre Sicherheits-Dienstleistungsangebote. Einen Überblick gibt zudem die Sonderschau „Schutz, Sicherheit & Service“, die vom Bundesverband der Sicherheitswirtschaft (BDSW) veranstaltet wird. Der Ausstellungsbereich Freigeländesicherung rückt sowohl den Schutz von Unternehmen als auch von Hochsicherheitsbereichen wie Botschaften oder Flughäfen in den Fokus. In den Hallen 3 und 4 setzt die Messe Standards für aktive und passive Sicherheitssysteme, heißt es.

Auch der Themenbereich Brandschutz wurde vergrößert: Von Brandschutzkonzepten über Fluchtwegplanung und -ausstattung bis hin zu Löschwasseranlagen zeigen Aussteller ihre Lösungen in den Hallen 1 und 3 sowie live auf dem Freigelände.

Der Gemeinschaftsstand „Junge, innovative Unternehmen“, der vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie gefördert wird, bietet gerade Start-Ups eine Plattform für ihre Ideen. Am 27. September, dem Tag der Aus- und Weiterbildung, gibt es für Besucher die Möglichkeit, Kontakte zu knüpfen und sich vor Ort zu informieren._